Eine visionäre Idee scheitert an der Realität: Eine Seilbahn, die statt Personen schwere Stahlgewichte transportiert, um überschüssigen Strom zu speichern und bei Bedarf wieder ins Netz einzuspeisen (zentralplus berichtete). Mehrere Zuger Kantonsräte hatten in einer Interpellation angeregt, die Machbarkeit eines solchen Projekts im Kanton zu prüfen. Die Luftseilbahn wäre eine Weltneuheit gewesen. Nur in den Vereinigten Staaten gibt es ähnliche Projekte.
Nun steht fest: Der Regierungsrat erteilt dem Vorschlag eine Absage. In seiner Antwort auf die Interpellation betont er, dass eine Stromspeicherbahn zwar grundsätzlich als Energiespeicher funktioniert, aber für Zug aus verschiedenen Gründen nicht infrage komme. Weder topografisch noch raumplanerisch gebe es geeignete Standorte. Zudem sei die Technologie noch wenig erprobt.
Nutzen kaum spürbar
Auch wirtschaftlich sieht die Regierung wenig Potenzial. Sie gibt an, dass die Speicherkapazität sei gering, die Baukosten hoch und der Nutzen für die kantonale Stromversorgung seien kaum spürbar. Erfolgsversprechendere Speicherlösungen würden bereits gefördert, etwa Wasserstoffprojekte, Photovoltaikanlagen, Wasserkraftwerke und Windenergieanlagen
Damit ist die Stromspeicherbahn im Kanton Zug vom Tisch. Die Regierung hält aber fest, dass sie weiterhin gezielt in innovative Energiespeichertechnologien investieren will – nur eben nicht in diese.
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