Bodenbelastung

Luzern untersucht schädliche Chemikalien im Boden

Bodenproben haben ergeben, dass die Belastung durch PFAS in den Städten deutlich höher ist als auf dem Land. (Bild: Hirslanden)

Der Kanton Luzern hat hohe PFAS-Werte im Boden gemessen. Er will nun gezielt belastete Standorte untersuchen. Grundstücksbesitzer müssen mitwirken.

Der Kanton Luzern hat Messungen durchgeführt, um die Belastung von Böden mit PFAS-Chemikalien zu untersuchen, schreibt die «Luzerner Zeitung». Die PFAS (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) sind langlebige Chemikalien und werden in der Umwelt kaum abgebaut (zentralplus berichtete).

Die Behörden wollen nun gezielt Standorte mit besonders hohen Belastungen identifizieren. Laut der Fachstelle Umwelt und Energie des Kantons Luzern wurden bisher nur Grundmessungen durchgeführt. Die Wissenschaftler untersuchen nun Orte, an denen sie eine höhere Belastung erwarten, beispielsweise ehemalige Klärschlammfelder oder Übungsplätze mit Löschschaumeinsatz. Grundstücksbesitzer seien verpflichtet, Untersuchungen zu dulden.

Höhere Konzentration in der Stadt

Laut dem Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement sind die Konzentrationen die PFAS in städtischen Gebieten deutlich höher als auf dem Land. Während die Werte auf dem Land zwischen 0,6 und 1 Mikrogramm pro Kilogramm Boden legen, wurden in der Stadt Konzentrationen von 2,6 bis 13,1 Mikrogramm gemessen. Diese Werte umfassen 27 chemische Verbindungen mit unterschiedlicher Schädlichkeit.

Grenzwerte für PFAS im Boden gebe es noch nicht. Der Bund arbeite zusammen mit den Kantonen an einheitlichen Richtlinien. Das Bundesamt für Umwelt habe bisher in Einzelfällen Sanierungen empfohlen, wenn die Belastung über 30 Mikrogramm pro Kilogramm liegt. Die höchsten Werte im Kanton Luzern haben bisher darunter gelegen, sodass keine sofortigen Sanierungen notwendig seien.

Die PFAS-Belastung betreffe nicht nur den Boden, sondern auch das Grund- und Trinkwasser. Kantonsrätin Sabine Heselhaus hat eine dringliche Anfrage an die Regierung gestellt. Sie fordere Transparenz bei den Messresultaten und weise darauf hin, dass die Wasserqualität an mehreren Stellen nicht den gesetzlichen Vorgaben entspreche.

Verwendete Quellen
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