Die Zuger Gesundheitsdirektion rät vom Baden beim Spielplatz Lorzenparadies in Hagendorn ab. Dies, weil sich Krankheitserreger und Bakterien im Wasser befinden könnten.
Ein Hag umzäunt die Badestelle, demnächst sollen Informationstafeln aufgestellt werden. Dies schreibt die Zuger Gesundheitsdirektion in einer Mitteilung. Das Problem: Die Badestelle in der Lorze beim Hagendorner Spielplatz Lorzenparadies liegt direkt unterhalb der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Schönau. Gerade nach Gewittern könnten sich krankheitserregende Bakterien im Wasser befinden, heisst es in der Mitteilung.
«Als Massnahme zur Expositionsverminderung hat die Gesundheitsdirektion mit dem Amt für Verbraucherschutz, Amt für Gesundheit und Amt für Sport und Gesundheitsförderung gemeinsam mit der Standortgemeinde Cham und dem Amt für Umwelt beschlossen, vom Baden beim Spielplatz Lorzenparadies abzuraten», schreibt der Kanton Zug. Ein Badeverbot will er allerdings nicht erlassen. Auch unterhalb der ARA Neuheim/Tal empfiehlt die Gesundheitsdirektion, nicht in der Sihl zu planschen.
Hohe Qualitätsschwankungen in Flussbädern
«Wir möchten der Öffentlichkeit bewusst machen, dass bestimmte Bereiche möglicherweise einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Gleichzeitig besteht das Ziel nicht darin, ein Badeverbot zu erlassen, sondern vielmehr sicherzustellen, dass Badende gut informiert sind und eigenverantwortlich entscheiden können», wird die Chamer Gemeinderätin Christine Blättler-Müller (Mitte), Vorsteherin Soziales und Gesundheit, in der Mitteilung zitiert.
Die Ämter kamen zu ihrem Appell, nachdem sie die Wasserqualität bei Badestellen überprüft haben. Grundsätzlich zeige diese ein sehr gutes Bild, schreiben sie. Gerade Seebäder seien kaum belastet. Flussbäder hingegen würden hohe Schwankungen aufweisen. Dies durch das Wetter bedingt.
Antibiotikaresistente Mikroben werden zum Problem
«Bei Starkregen gelangen durch das Abschwemmen von Plätzen, Strassen und Feldern viele Schmutz- und Trübstoffe sowie Keime in Flüsse und Seen. Zudem stösst die Kanalisation bei langanhaltendem Regen an ihre Kapazitätsgrenzen», erklärt Fabrice Bachmann, Geschäftsführer des GVRZ – Gewässerschutzverband Region Zug.
Zudem würden vermehrt antibiotikaresistente Mikroben die Ämter vor Herausforderungen stellen. Gesundheitsdirektor Martin Pfister: «Antibiotikaresistenzen sind eine globale Herausforderung. Sie torpedieren die Gesundheitsversorgung und die Fortschritte in der Bekämpfung von Infektionskrankheiten bei Mensch und Tier, indem sie die Wirksamkeit von Antibiotika bei der Behandlung von Infektionen verringern.»
Der Kanton sei daher daran, mehrere langfristige Lösungen auszuarbeiten, welche die Wasserqualität in den Flüssen steigern können. Sobald die Ideen spruchreif seien, würden sie der Politik vorgelegt, heisst es in der Mitteilung. Badefreudige Zugerinnen müssen jedoch nicht darben. Seit Anfang Mai und Muttertag haben die Zuger Seebadis und Badis ihre Badesaison eröffnet (zentralplus berichtete).
- Medienmitteilung Kanton Zug