Maikäfer auf dem Vormarsch

Eklige Larven suchen vermehrt Luzern heim

Die Larve des Maikäfers kann ganz schön gefrässig sein. (Bild: Flora Press/Royal Horticultural Society)

Der Maikäfer breitet sich in höheren Gebieten im Kanton Luzern aus. Seine gefrässige Larve verursacht in der Landwirtschaft grosse Schäden.

Hobbygärtnerinnen haben beim Umtopfen womöglich bereits unerfreuliche Bekanntschaft mit ihnen gemacht: Engerlinge, die Larven des Maikäfers. Diese weissen Larven werden mehrere Zentimeter lang und dick und sind kein schöner Anblick.

Was im Hobbygarten abgesehen vom unappetitlichen Anblick noch zu verkraften ist, kann in der Landwirtschaft für grosse Probleme sorgen. Und diese Probleme kriegen auch Luzerner Bauern immer stärker zu spüren.

So sagt Christian Schweizer von der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Agroscope gegenüber der «Berner Zeitung»: «Nicht nur im Oberhasli haben wir Riesenprobleme, sondern auch im Urner- und Bündnerland, in Ob- und Nidwalden, im St. Galler Rheintal und neu in Teilen von Luzern.»

Gefrässige Larven treiben Erosion voran

Das Problem: Die steigenden Temperaturen durch den Klimawandel treiben die Maikäfer in die Höhe. Dort treffen sie auf naturnahe Weiden und Wiesen, wo sie sich besonders wohl fühlen und in rasendem Tempo ausbreiten. Im Haslital wurden bei Proben bis zu 360 Engerlinge pro Quadratmeter gezählt – doch bereits mehr als 40 Tiere gelten als schädlich.

Denn die Larven fressen die Pflanzenwurzeln, worauf diese langsam absterben. Das gefährdet den Bauern die Heuernte. Zudem steigt die Erosionsgefahr an steilen Hängen, weil der Boden nicht mehr durch eine Pflanzendecke geschützt ist.

Immerhin gibt es wirksame Mittel gegen die gefrässigen Larven. Ein Pilz bekämpft die Engerlinge sowie die Maikäfer, ohne die restlichen Pflanzen zu beschädigen. Mit dieser Methode hat man in der Schweiz in den letzten 20 Jahren gute Resultate erzielt.

Verwendete Quellen
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