Darum schwimmt wohl bald eine grosse Kette in der Reuss
Die EWL wollen beim Kraftwerk am Mühlenplatz in der Reuss eine grosse Kette installieren. Es geht dabei um «Armleuchter», Verstopfungen und Gärtner, die im Fluss «putzen» mussten.
55 Meter lang soll die Kette werden. Bestehend aus schwarzen Schwimmkörpern soll sie vom «Zöpfli» bis zum, in den Fluss ragenden, Mittelpfeiler beim Flusskraftwerk am Mühlenplatz reichen.
Ihr Zweck: Die Turbinen des Kraftwerkes freihalten. Diese würden immer wieder mit sogenannten Armleuchter-Algen verstopft. So schreibt es Energie, Wasser Luzern, kurz EWL, in einem aktuell aufliegenden Baugesuch. Das Problem: Seit etwa zehn Jahren wuchern die Algen im Luzerner Seebecken des Vierwaldstättersees. Es ist eine Folge des sauberen und nährstoffarmen Wassers (zentralplus berichtete). Im Sommer vermehren sich die Algen stark und treiben davon.
500 bis 900 Kilo Algen kommen pro Tag zusammen
Zwar befindet sich vor dem Kraftwerk ein Rechen, welcher Fische und Treibgut aufhalten soll, wenn nun aber der Algenteppich kommt, verstopft dieser den Rechen derart, dass weniger Wasser in die Turbinen gelangt und die Leistung des Kraftwerks abnimmt.
Praktisch jeden Tag müssten Gärtner im Sommer den Rechen reinigen und Algen aus dem Fluss fischen, schreibt EWL im Baugesuch. Zwischen 500 und 900 Kilogramm der Algen kämen an den «schlimmsten» Tagen zusammen. Die jährlichen Reinigungskosten belaufen sich auf jährlich bis zu 100'000 Franken.
Die neue Kette soll nun dafür sorgen, dass keine Algen mehr zum Kraftwerk gelangen. Es sei die «Bestvarianten» mehrerer Ideen, die den geringsten Eingriff in die heutige Situation am Mühlenplatz hätte, heisst es im Baugesuch.
Der Algenteppich würde an der Kette entlanggleiten und in den Seitenarm am Flusskraftwerk vorbei geführt. Kostenpunkt für das Vorhaben: 40'000 Franken.
Zunächst will EWL das System währen fünf Jahren testen. Danach will das Unternehmen erneut prüfen, ob es sich bewährt hat. Oder beispielsweise der Rechen umgebaut werden müsste.
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