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Der Kanton Luzern will die Biogasproduktion verdoppeln. Die grösste Produzentin im Kanton hält das für unrealistisch, ein Landwirt widerspricht.
Der Kanton Luzern will die Produktion von Biogas verdoppeln (zentralplus berichtete). Das ist Teil der neuen Strategie für erneuerbare Energien, wie die Dienststelle Umwelt und Energie bekannt gibt. Die Swiss Farmer Power in Inwil (SFPI), die grösste Biogasproduzentin im Kanton, halte das Ziel für zu hoch gesteckt, schreibt die «Luzerner Zeitung».
Laut Philip Gassner, Geschäftsführer der SFPI werden bereits die meisten verfügbaren Rohstoffe genutzt. Besonders Hofdünger und Industrieabwässer seien schwer effizient zu verwerten, weil sie einen hohen Wassergehalt und wenig Energiepotenzial hätten. Ein weiterer Ausbau sei technisch möglich, würde das Biogas aber teurer machen.
Lange Bewilligungsverfahren als Hürde
Landwirt Meinrad Pfister sieht das anders. Er betreibt zusammen mit einem Partner eine landwirtschaftliche Biogasanlage. Er hält eine Verdoppelung für realistisch. Nur ein kleiner Teil des Hofdüngers werde bisher für Biogas genutzt. Laut Pfister sei die grösste Hürde die lange Bewilligungsverfahren, nicht der Mangel an Rohstoffen.
Neben der Frage nach den verfügbaren Rohstoffen sorgt auch die Finanzierung für Diskussionen. Gassner sieht die steigenden Produktionskosten als Herausforderung, insbesondere wenn keine zusätzlichen Fördergelder oder CO₂-Zertifikate eingeführt würden.
Gemäss der «Luzerner Zeitung» ist unklar, ob der Kanton Luzern finanzielle Unterstützung oder gesetzliche Änderungen plant, um die Verdoppelung der Biogasproduktion wirtschaftlich zu ermöglichen. Landwirt Pfister auf jeden Fall plant eine Erweiterung seiner Anlage und will mehr Biogas einspeisen.
- Artikel Luzerner Zeitung