Elend der Menschen wird ausgenutzt

Spenden für die Ukraine: Zug warnt vor Betrügern

Der Zuger Regierungsrat Andreas Hostettler freut sich über die Solidarität in der Bevölkerung – warnt aber davor, dass diese ausgenutzt werden könnte. (Bild: Pixabay/zvg)

Der Kanton Zug bereitet sich auf die Aufnahme von Geflüchteten vor und hat eine Hotline für private Hilfsangebote eingerichtet. Zudem spendet er 250'000 Franken Soforthilfe. Was private Spenden in die Ukraine angeht, so warnen Regierung und Polizei vor Betrügern, welche die aktuelle Situation ausnutzen könnten.

Der Zuger Regierungsrat verfolgt den Krieg in der Ukraine mit grosser Besorgnis. Dies betonte er am Freitag an einer Medienkonferenz: «Der Zuger Regierungsrat verfolgt die Entwicklung in der Ukraine mit grosser Sorge und verurteilt den Angriff Russlands und die damit verbundene Völkerrechtsverletzung», sagte Landammann Martin Pfister (Die Mitte Kanton Zug).

Der Regierungsrat stellt eine Viertelmillion Schweizer Franken als Beitrag zur Soforthilfe zur Verfügung. «Wir setzen damit ein Zeichen der Solidarität und des Mitgefühls», so Pfister. Die Regierung werde grosszügig weitere Mittel sprechen.

Zug lanciert Hotline für Hilfsangebote für Menschen aus der Ukraine

Apropos Spenden: Die Solidaritätswelle aus der Bevölkerung sei stark, sagte Regierungsrat Andreas Hostettler (FDP) (zentralplus berichtete). Deshalb hat der Kanton eine Hotline unter 041 723 78 99 eingerichtet, die Montag bis Sonntag in Betrieb ist. Ebenfalls stehe per sofort die E-Mail-Adresse [email protected] zur Verfügung.

An diese Kontaktstelle können sich Personen aus der Bevölkerung wenden, wenn sie ukrainischen Geflüchteten Wohnraum zur Verfügung stellen und anderweitig gemeinnützig helfen möchten. Folgende Angebote sind gemäss Hostettler derzeit gefragt:

  • Wohnraum für Geflüchtete
  • Unterstützung und Begleitung von Geflüchteten (zum Beispiel bei Arztbesuchen)
  • Übersetzungen und Dolmetscherdienste

Krieg in der Ukraine: Grosszügigkeit bei den Spenden lockt Betrüger an

«Nicht gebrauchen können wir im Moment Sachspenden», so Hostettler. Was finanzielle Unterstützung angeht, so rät er: «Wählen Sie sich Organisationen mit dem Zewo-Gütesiegel aus, um sicherzustellen, dass das Geld die Menschen vor Ort erreicht.» Er warnt damit indirekt vor falschen Spendensammlern, die sich nun am Elend anderer unrechtmässig bereichern.

Judith Aklin, Sprecherin der Zuger Polizei, unterstützt die Warnung. «In der Bevölkerung ist eine grosse Solidarität und Hilfsbereitschaft spürbar. Allerdings gibt es auch immer wieder Trittbrettfahrer, die versuchen, spendenwillige Personen in die Irre zu führen», schreibt sie auf Anfrage von zentralplus.

Aktuelle Fälle gebe es derzeit nicht, zentral sei die Prävention: «Um nicht Opfer eines Spendenbetrugs zu werden, sollte Geld nur an offizielle Spendenorganisationen überwiesen werden. Es sollte auf das Gütesiegel Zewo geachtet werden», meint Aklin. Das Signet zeichnet Non-Profit-Organisationen aus, die Spenden zweckbestimmt, wirtschaftlich und wirksam einsetzen.

Regierung unterstützt private Aufnahme von Geflüchteten

Was die Unterbringung von Geflüchteten angeht, so stehen im Kanton Zug 275 Plätze in kantonalen Strukturen zur Verfügung. Der Kanton Zug bereite sich darauf vor, rasch mindestens 1'000 Personen aufnehmen zu können. Dabei unterstütze er auch die private Aufnahme von Geflüchteten, wie es an der Medienkonferenz hiess.

Regierungsrat Andreas Hostettler rechnet damit, dass hauptsächlich Frauen und Kinder aufgenommen werden. Die Direktion für Bildung und Kultur des Kantons Zug hat erste konzeptionelle Arbeiten aufgenommen, wie diese Kinder und Jugendlichen schulisch betreut werden können. «Uns muss bewusst sein: Diese Menschen werden nicht in wenigen Wochen wieder weg sein. Das wird kein kurzer Sprint», so Andreas Hostettler.

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