Nach unwürdigem Ausgang des Cup-Spiels

Üble Prügeleien an Fussballmatch: Den Spielern drohen saftige Strafen

Urs Dickerhof ist Präsident des Innerschweizer Fussballverbands. (Bild: zvg)

Beim Spiel zwischen dem FC Südstern und FC Küssnacht am Dienstag kam es zu gewaltsamen Übergriffen. Dabei gingen Spieler und Publikum auf den Schiedsrichter und einen Masseur los. Der Präsident des Innerschweizer Fussballverbands droht mit harten Strafen.

Es war ein Spiel, das ein übles Ende nahm – das Duell zwischen dem FC Küssnacht und dem FC Südstern. Ein grässliches Foul an einem der Rigi-Kickers führte zu einem gebrochenen Bein – und einer roten Karte. Darauf folgte ein Angriff auf den Masseur der Küssnachter von Spielern der Luzerner. Nachdem der Schiedsrichter das Spiel abgepfiffen hatte, eskalierte die Situation komplett.

Der Unparteiische auf dem Feld wurde durch Spieler der Luzerner attackiert, worauf dieser die Flucht ergriff, um sich in der Umkleidekabine zu verschanzen. Dies, nachdem er Hände und Zähne zu spüren bekommen hat. Als wäre dies nicht genug: Auch in den Zuschauerrängen wurden die Anwesenden handgreiflich (zentralplus berichtete).

Fussballverband toleriert keine Gewalt

Wie das passierte, kann sich der Präsident des Innerschweizer Fussballverbands (IFV) Urs Dickerhof auf Anfrage von zentralplus nicht erklären: «Solche Taten werden bei uns weder akzeptiert noch toleriert.»

Was nun mit den an den Prügeleien beteiligten Personen passiert, sei zurzeit noch unklar. Dies werde in der Wettspiel- und Strafkommission besprochen. Als Grundlage dazu dienen der Schiedsrichterrapport und die Stellungnahme der Vereine: «Dabei handelt es sich grundsätzlich um einen Routineprozess. Jede rote Karte wird besprochen. Die Schwere des Falles muss aber in jedem Fall individuell beurteilt werden», so Dickerhof.

Zwei Jahre Spielerlizenzentzug

Bis zu zwei Jahre könne der Fussballverband einem Fussballspieler den «Führerschein», den sogenannten Spielerpass entziehen, erklärt Dickerhof. «Wie hart die Strafe für diese Tat ausfällt, wird nach der Verhandlung durch die Strafkommission und basierend auf den vorliegenden Berichten entschieden», führt Dickerhof weiter aus.

Die übergriffigen Spieler müssen also mit einer saftigen Strafe rechnen. Denn grundsätzlich gilt: «Den Schiedsrichter auf eine solche Art und Weise anzugehen, ist ein No-Go», erklärt der Verbandspräsident. «Dass es immer wieder Personen gibt, die ihre Emotionen nicht im Griff haben, stört mich.»

Dabei liege es an den einzelnen Vereinen, sich an die Regeln zu halten und für ein gutes Image des Clubs zu sorgen, wie er weiter ausführt: «Es gibt Vereine, in denen eine eher ruppige Spielweise herrscht. Diese sorgt dann halt nicht wirklich für ein gutes Image in Fussballerkreisen.»

Strafpunkte sind entscheidend

Doch nicht nur auf emotionaler Ebene kann ein solches Fehlverhalten negative Auswirkungen auf einen Verein haben. Wie Dickerhof zu verstehen gibt, werden Strafpunkte verteilt, die in entscheidenden Situationen unvorteilhaft sein können: «Sind zwei Mannschaften in der Meisterschaft gleichauf, dann wird die Klassifizierung anhand der Anzahl der Strafpunkte vorgenommen.» Wie viele Strafpunkte die Übergriffe dem Luzerner FC Südstern aufbrummen werden, bleibt noch unklar.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Ed.J. Stutz
    Ed.J. Stutz, 07.04.2021, 13:15 Uhr

    Man fragt sich, notabene seitens der Fussballdirigenten und der Medien, wie so etwas passieren kann. Aber man getraut sich nicht, die Katze beim Namen zu nennen: Wer, was, wie, warum getan hat wird verschleiert wiedergegeben, politischer Korrektheit willens, ohne Angaben über Milieu, Kreise oder vielleicht kulturelle und nationale Hintergründe und Ursprung.
    Ich wundere mich, wie weiter darüber berichtet werden wird. Warum hat man nicht jetzt schon über die Klubs, ihre Vita, berichtet?

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