Nach Zuzug des neuen UBS-Chefs

Diese Spitzen-Banker leben im Steuerparadies Zug

UBS-Chef Ralph Hamers zügelt nach Zug. (Bild: Flickr)

Der neue CEO der UBS verlegt sein Wohndomizil in die Innerschweiz. Da befindet er sich in bester Gesellschaft von anderen Bankiers und wirtschaftlichen Schwergewichten. Warum ist Zug bei CEOs derart beliebt?

Die Stadt Zug ist um einen prominenten Bewohner reicher geworden. Neuerdings hat es auch den frischen UBS-Chef Ralph Hamers mit seiner Familie an die Stadt am Zugersee gezogen. Anfangs November wurde bekannt, dass Hamers seinen Wohnort in die Zentralschweiz verlegen will (zentralplus berichtete). Hamers ist seit dem 1. September in der Konzernleitung der UBS tätig.

Der gebürtige Holländer ist aber nur einer von vielen Bankenchefs, die den Ausblick auf den Zugersee geniessen. Wie die «Luzerner Zeitung» schreibt, seien auch der frühere UBS-Konzernchef Sergio Ermotti und Thomas Jordan, Chef der Schweizerischen Nationalbank in Zug ansässig. Auch plane Hanspeter Rhyner, CEO der Zuger Kantonalbank einen Umzug vom glarnischen Mollis nach Zug. Dessen Vorgänger sei bereits in Oberwil ansässig.

Steuergründe sprechen für Zug

Doch warum ist Zug als Wohnort für Bankiers und andere wirtschaftliche Schwergewichte derart beliebt? Liegt es an der Aussicht oder eher am niedrigen Steuerfuss? Bruno Kaech, Vorsteher der Zentralschweizerischen Vereinigung diplomierter Steuerexperten (ZVDS) ist von der Wahl des Wohnorts nicht überrascht. Wie er gegenüber der «Luzerner Zeitung» schreibt: «Zug ist mit seinem Steuersatz von 22.38 Prozent Spitzenreiter in der Schweiz.»

Weitere mögliche Gründe für einen Wohnsitzwechsel nach Zug könnten sowohl die Pauschalbesteuerung sein, wie auch ein vereinfachtes Veranlagungsverfahren für ausländische Staatsangehörige mit Wohnsitz in der Schweiz, die hier aber keiner Erwerbstätigkeit nachgehen. Auch die «kunden- und lösungsorientierte» Behandlung durch die Steuerbehörde könnte laut Kaech durchaus vorteilhaft sein.

Den Stadtpräsidenten freut's

Über die genauen Gründe des Umzugs in die Innerschweiz gibt die Medienstelle der UBS keine Auskunft. Der Entscheid sei Hamers Privatsache.

So oder so, der Zuger Stadtpräsidenten Karl Kobelt freut sich über den Neuzugang. «Ich habe Herrn Hamers noch nicht getroffen und freue mich, ihn bei Gelegenheit kennenzulernen», sagte er gegenüber der Zeitung.

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6 Kommentare
  • Profilfoto von Rudolf
    Rudolf, 17.11.2020, 20:11 Uhr

    Die «Pauschalbesteuerung» missachtet die Verfassung: Besteuerung nach Einkommen und Vermögen mit Steuererklärungspflicht.

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  • Profilfoto von Marly Enzler
    Marly Enzler, 17.11.2020, 16:07 Uhr

    Die allermeisten Spitzenbanker wohnen immer noch am Zürichsee (Goldküste und Kt. SZ). Es gibt keine Pflicht, sich dort niederzulassen, nicht mal ein ungeschriebenes Gesetz. Und Zug liegt nun mal näher bei Zürich/Flughafen als Luzern.

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    • Profilfoto von Manjaro
      Manjaro, 17.11.2020, 17:14 Uhr

      Absolut richtig.
      Und in Lebensqualität Nr. 1 – unbestritten.

      Zudem für den Herr Pfyffer:
      Zug hat das alles auch. Muss einfach nicht die ganze Zeit drüber schwätzen. Casino Theater, gute Theater und Kulturszene, Sinfonietta usw.
      Trotzdem gibts einen rechten Batzen für Luzern.

      Und wahrscheinlich wäre es falls denn Luzern zum Zug käme Meggen, Horw usw.
      Wegen Lebensqualität und weil die Stadt Luzern nicht mehr attraktiv ist.

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    Richard $choll, 17.11.2020, 09:27 Uhr

    Gott und Zug sei Dank, dass es die kantonale Steuerhoheit, somit den Steuerwettbewerb gibt, ansonsten hätten wir Zustände wie in Frankreich und Deutschland, die ihre Leistungsträger verscheuchen.

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    Kasimir Pfyffer, 17.11.2020, 07:58 Uhr

    Es liegt ganz bestimmt nicht an den Steuern, sondern einzig an der schönen Aussicht, den saftigen Chriesi und vor allem am tollen Zuger Kulturleben! Ich denke da an das Zuger Kultur- und Kongresszentrum, das Zuger Sinfonieorchester, die Zuger Tonhalle, die Zuger Maag-Halle, die Zuger Theaterszene, das Zuger Opernhaus oder den Zuger Südpol. Dank der vielen guten Steuerzahler hat Zug eben Geld für die Kultur und leistet sich etwas. Davon dürfen auch die angrenzenden Kantone ein bisschen mitprofitieren. Das heisst dann Solidarität und freundeidgenössische Gemeinschaft.

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      Gery Weber, 17.11.2020, 08:48 Uhr

      Seien Sie doch froh, erhält Luzern Geld statt Konkurrenz aus Zug. Es muss ja nicht jeder alles selber machen, bei einem so kleinen Kanton wäre die notwendige Qualität auch gar nicht nicht gegeben. Dafür unterstützt der Kanton Zug die folgenden Institutionen, die weniger als 30 Kilometer entfernt sind: Opernhaus Zürich, Schauspielhaus Zürich, Theater am Neumarkt, Tonhalle-Orchester, KKL, Luzerner Theater und Luzerner Sinfonieorchester. Aktuell sind es 2,6 Millionen pro Jahr, was Sie offenbar nicht wissen.

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