«Tschutti-Heftli»: Andy Egli und Wolfgang Beltracchi in der Jury

Die künstlerische Alternative zu den Panini-Bildern geht in die siebte Runde. Der Luzerner Verein «Tschutti-Heftli» lanciert auch zur Euro 2020 ein Sammelalbum. Die Verantwortlichen sind ab sofort auf der Suche nach Künstlerinnen, die eines der Teams gestalten wollen. 

Speziell ist an der nächsten Austragung des Turniers, dass es nicht nur in einem oder zwei Ländern stattfindet, sondern dass an verschiedenen Orten in Europa gekickt wird. Diese Bekenntnis zur europäischen Einheit nehmen auch die Tschutti-Heftli-Macher als Ausgangspunkt für das nächste Projekt. 

Die Politik soll nicht draussen bleiben

Künstlerische Begabung und ein Flair für Fussball reichen deshalb nicht aus, wenn man eines der 24 Teams gestalten möchtte. Es braucht auch ein poilitisches Statement: Wer mitmachen will, muss sich im Sinne der Europameisterschaft zu einem geeinten Europa bekennen. «Im Zentrum des Turniers stehen nicht die Nationen, sondern die Begeisterung für ein Spiel – und die kennt keine Landesgrenzen», heisst es in der Ausschreibung.

Auch der Illustrationswettbewerb, den der Verein lanciert, um die Gestalterinnen der Teams zu finden, steht ganz unter diesem Motto. Die Aufgabe: Ein Porträt von Jürgen Klopp. «Dieser ist  der grossen Fussballer Europas, und hat als Trainer von Liverpool Anfang Mai den Einzug ins Champions-League-Finale geschafft hat», so der Verein.

In der britischen Zeitung «Guardian» erklärte Klopp die Wichtigkeit eines geeinten Europas mit den Worten: «Die Geschichte hat gezeigt, dass wir unsere Probleme lösen können, wenn wir zusammenbleiben. Wenn wir uns trennen, fangen wir an uns zu bekämpfen. Es gab keine Zeit in der Geschichte, in der eine Teilung zu einem Erfolg geführt hätte.»

Prominent besetzte Jury

Im Einklang mit der Verbindung von Sport, Politik und Kunst wurde auch die Wettbewerbsjury besetzt: Andy Egli, Ex-Nationalspieler, vierfacher Schweizermeister mit GC, bringt den fussballerischen Sachverstand in das Gremium. Der bekannte Maler Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi ist für das künstlerische verantwortlich. Für die nötige Prise Politik konnte der Verein Laura Zimmermann, Co-Präsidentin der «Operation Libero» und bekennende Anhängerin des amtierenden Schweizermeisters YB, gewinnen.

Ebenfalls Einsitz in der Jury haben Lilia Glanzmann, Redaktorin für Design und Kultur der Zeitschrift Hochparterre; Annette Gehrig, Leiterin des Cartoonmuseums Basel sowie eine Supersammlerin. Dabei handelt es sich um einen Tschutti-Heftli-Fan der ersten Stunde. Auf Social Media kann man sich als Jurymitglied qualifizieren.