Trotz Schonzeit: Drei Hirsche im Entlebuch geschossen

Im Entlebuch hat die Rückkehr des Winters im April dazu geführt, dass das Rotwild im Entlebuch aus höheren Lagen abstieg. Dies hatte zur Folge, dass die Tiere «massive» Schäden bei zwei Höfen in Flühli verursachten, wie dem Kantonsblatt vom 22. Juli zu entnehmen ist. Die Höfe befinden sich im eidgenössischen Jagdbanngebiet Tannhorn auf Berner Kantonsgrenze. Dies ist ein Schutzgebiet für seltene und bedrohte Arten.

Auf dem feuchten Untergrund hätten die Tiere Tritt- und Frassschaden verursacht. Da war für die Diensstelle Landwirtschaft und Wald (Lawa) das Mass voll: In Absprache mit dem Bundesamt für Umwelt ordnete man eine Sofortmassnahme an: Die zuständigen Wildhüter schossen Anfang Mai drei Hirsche – ein männliches und zwei weibliche Tiere. Dies berichtet die «Luzerner Zeitung». Gegen die Sofortmassnahme kann innert der Frist von 30 Tagen (bis am 20. August) Beschwerde erhoben werden.

Erst Abschüsse zeigten Wirkung

Wie die «LZ» schreibt, sei eine solche Sofortmassnahme bisher einzigartig. Man habe alles Mögliche ausprobiert, bevor man die Tiere zum Abschuss freigab, so Philipp Amrein, Leiter Fachbereich Jagd und Fischerei beim Lawa gegenüber der Zeitung. Man habe «wiederholt Vergrämungsversuche» unternommen, in dem man Scheuchen aufgestellt und Knallpetarden abgefeuert habe. Zudem sei man das Gelände mit Hunden abgelaufen, um Duftmarken zu hinterlassen. Als diese Massnahmen nicht fruchteten, entschied man sich für die Sofortmassnahme der gezielten Abschüsse.

Dies hat scheinbar geholfen: Nach den Abschüssen verteilten sich die Tiere wieder im Banngebiet. Zusätzlich verbesserte sich die Wetterlage, so blieben weitere Schäden aus. Die Abschussfreigabe wurde nach zehn Tagen widerrufen.