Rechnung mit überraschendem Plus

Trotz Gewinn bleibt die Finanzlage in Ebikon angespannt

Ebikon von oben betrachtet.

(Bild: zvg)

Die Rechnung 2020 der Gemeinde Ebikon schliesst deutlich besser als erwartet – es resultiert ein Gewinn von 1,1 Millionen Franken. Der Gemeinderat ist erfreut über diesen Abschluss. Da dieser Gewinn primär auf einmalige Effekte zurückzuführen ist, bleibt die finanzielle Situation der Gemeinde aber weiterhin angespannt.

Bei einem Gesamtaufwand von 107‘737'826 Franken und einem Gesamtertrag von 108‘870‘260 Franken resultiert im Rechnungsjahr 2020 ein Überschuss von 1‘132‘434 Franken. Budgetiert war ein Defizit von 2‘695‘700 Franken, wie die Gemeinde am Dienstag mitteilt.

«Neben dem Kostenbewusstsein der Gemeinde haben auch günstige Entwicklungen der nicht beeinflussbaren Faktoren zum positiven Ergebnis beigetragen», fasst Susanne Troesch-Portmann, Gemeinderätin Finanzen, das Ergebnis zusammen. Die Verwaltung und der Gemeinderat hätten ihre Budgetdisziplin fortgesetzt.

Zudem hätten auch Einmal-Effekte die Rechnung positiv beeinflusst: Die verbuchten Steuereinnahmen fielen höher aus als budgetiert, wobei es sich hierbei insbesondere um Sondersteuern handelt. Bei den ordentlichen Gemeindesteuern konnte das Budget leicht übertroffen werden.

Weiter wurde im Bereich der Bildung das Budget deutlich unterschritten. Dies wäre zum einen auf höhere Kantonsbeiträge zurückzuführen, es wurden aber auch weniger Klassen geführt als geplant. Und schliesslich konnten im Bereich der wirtschaftlichen Sozialhilfe «ausserordentlich hohe Rückerstattungen» von Sozialhilfeleistungen verbucht und damit ein Teil der gebundenen Ausgaben zu Gunsten der Gemeinde beeinflusst werden.

Keine nachhaltige Entspannung der Finanzen

Die finanziellen Herausforderungen der Gemeinde Ebikon bleiben jedoch bestehen, wie es weiter heisst. Die Einnahmen der Gemeinde würden nicht reichen, um die laufenden Ausgaben und zukünftigen Herausforderungen tragen zu können. Ebikon ist mit steigenden Gesundheitskosten konfrontiert und verzeichnet immer mehr Steuerausfälle. Gleichzeitig ist heute noch nicht absehbar, in welchem Ausmass sich die Folgen aus der Corona-Pandemie langfristig auf die Gemeindefinanzen niederschlagen werden.

Um die Gemeindefinanzen nachhaltig in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen, setzt der Gemeinderat auf langfristige, attraktivitätssteigernde Massnahmen und Ziele. «Wir setzen uns für eine schnellstmögliche Inkraftsetzung des revidierten Bau- und Zonenreglements ein. Damit schaffen wir die Grundvoraussetzung für die zukünftige Entwicklung von Ebikon – und zugleich Rechtssicherheit», sagt Troesch.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Stefan Keller
    Stefan Keller, 27.04.2021, 09:47 Uhr

    Auf der Hälfte des Bildes oben ist nicht Ebikon, sondern Luzern (Maihofquartier) zu sehen…
    Immerhin: man sieht schön die vielen Grünflächen von Ebikon. Was nämlich kaum jemand weiss: dass der Grossteil des Gebiets zwischen Rotsee und Reuss zu Ebikon gehört.

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