Rekordsommer von 2018 übertroffen

Trotz Airbnb: So viele Logiernächte in Luzern wie noch nie

Die Stadt Luzern geniesst ein gutes Image. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Hotels trotzen der Airbnb-Konkurrenz: In der Sommersaison 2019 von Mai bis Oktober verzeichneten die Luzerner Hotels insgesamt rund 1,4 Millionen Logiernächte. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 1,8 Prozent – das entspricht rund 24'900 Logiernächten.

So viel dürfen die Hoteliers in Luzern schon heute sagen: 2019 war ein gutes Jahr. Zumindest, was die Anzahl Übernachtungen in den touristischen Herbergen in der Region betrifft.

Soeben wurden die definitiven Zahlen des Sommers bekannt, der Zeit mit den meisten Gästen in fast allen Regionen des Kantons. Ein Anstieg der Übernachtungen wurde sowohl bei den Schweizer Gästen (+3,1 Prozent) als auch bei den ausländischen Gästen (+1,2 Prozent) registriert. Das geht aus kürzlich publizierten Zahlen von Lustat Statistik Luzern hervor.

Gesamthaft entfielen demnach 70 Prozent der Übernachtungen in der Sommersaison auf Gäste aus dem Ausland. Bei über 809'000 Ankünften lag die mittlere Aufenthaltsdauer in den Luzerner Hotels und Kurbetrieben bei 1,7 Nächten. In der Sommersaison 2018 waren es 1,8 Nächte.

Weniger Betten in der Stadt

Für den Touristiker sind diese Zahlen keine Überraschung: «Grundsätzlich sind wir von diesen Entwicklungen ausgegangen» , sagt Marcel Perren, Direktor von Luzern Tourismus. Der Kanton Luzern habe seine erfreuliche Entwicklung in den letzten Jahren fortgesetzt. Die Region Vierwaldstättersee legte in den vergangenen Jahren ein im Schweizer Vergleich überdurchschnittliches Wachstum hin.

Bemerkenswert: Während die Übernachtungen auch über das Jahr gesehen insgesamt zunahmen, sind sie in der Stadt leicht rückläufig. Konkret liegen sie in der Stadt 0,8 Prozent hinter dem Rekordjahr von 2018, das ein starkes Plus von 4,2 Prozent aufwies.

Ein wichtiger Grund für die Abnahme der Logiernächte in der Stadt: «Wir hatten in Luzern etwas weniger Bettenkapazitäten mit dem Wegfall der Hotels Fox und Schlüssel», so Perren.

Trotzdem kann Perren auch hier etwas Positives finden. «Erfreulich ist aber, dass in der Stadthotellerie zwar leicht weniger Logiernächte, aber bessere Preise am Markt realisiert wurden.» Das heisst, der Erlös pro Zimmer ist gestiegen.

Trend bestätigt: Weniger Asiaten, mehr Amerikaner

Woher die Gäste kommen, wird beim Bundesamt für Statistik nicht über den ganzen Kanton erfasst und ist deshalb Luzern Tourismus nicht bekannt. «Bei den Logiernächte-Analysen stehen uns aber Detailzahlen zur Stadt und Erlebnisregion Luzern-Vierwaldstättersee zur Verfügung.» Perren stellt fest: «Im Jahr 2019 hat sich der Heimmarkt sehr erfreulich entwickelt.» In der Stadt betrug das Plus 3,9 Prozent und für die Vierwaldstätterseeregion 1,5 Prozent.

Auch die Gästezahl aus dem amerikanischen Kontinent ist gewachsen (+4.8 Prozent in der Stadt / +6.9 Prozent am Vierwaldstättersee). Hingegen wurden weniger Logiernächte aus Asien verzeichnet (-6,4/-2,3 Prozent).             

Neben dem neuen Sommer-Höchstwert zeichnet sich auch ab, dass der letztjährige Höchstwert von 2,17 Millionen Übernachtungen pro Jahr übertroffen werden wird.

Airbnb bleibt 2020 ein Thema

Auch wenn die Zahlen günstig sind, werfen die Luzerner Hoteliers ein Auge auf die Konkurrenz: Die Übernachtungen bei professionellen Airbnb-Angeboten hatten sich 2018 innert Jahresfrist verdreifacht (zentralplus berichtete). Das ist nicht nur in der Wohnraumpolitik, sondern auch bei den Touristikern ein Thema.

Rund 300 Wohnungen, also rund 0,7 Prozent, werden auf städtischem Gebiet von kommerziellen Anbietern vermietet. Im Raum steht der Vorschlag, dass der Anteil bei zwei Prozent gedeckelt würde. Das wurde Anfang Dezember an einem runden Tisch diksutiert. Kommerzielle Anbieter könnten damit leben (zentralplus berichtete).

Gleichzeitig fordert die Hotelbranche, dass Apartmentvermieter dieselben Auflagen erhalten wie die Hotels. Etwa im Bereich der Sicherheit. Noch einmal Marcel Perren: «Das Airbnb-Angebot ergänzt das Hotelangebot in der Regel gut und spricht eine spezifische Kundschaft an – in Einzelfällen kann es aber zu einem gewissen «Konkurrenzkampf» kommen».

Inzwischen haben Luzern Tourismus und Airbnb auch eine Vereinbarung getroffen. Demnach zieht Airbnb ab dem 1. Januar bei der Buchung in 80 der 83 Luzerner Gemeinden die Tourismusabgaben pro Übernachtung und pro Person automatisiert beim Buchungsvorgang ein. Ebenfalls auf Anfang Jahr muss der Stadtrat darlegen, wie er professionelle Airbnb-Angebote zukünftig steuern will (zentralplus berichtete).

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