«Transparenz bremst Werbeflut»

Auf meinem Arbeitsweg von Merlischachen nach Zug nehme ich den Zuger Wahlkampf wahr. In Gesprächen mit Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen vernehme ich dann, was für Unmengen an Flyern, Broschüren, sogar Give Aways in den Briefkästen landen. So soll eine Kandidatin zusätzlich zum gemeinsamen Versand die Haushalte bereits viermal mit Papier und Stoff beschert haben.

Natürlich stellt man sich bei diesem Materialaufwand die Frage: Wer bezahlt das alles? Und wohin führt das? Soll Werbung mehr zählen als Persönlichkeit und Leistungsausweis?

Im Kanton Schwyz, dessen Legislative ich angehöre, hat das Volk im vergangenen März eine Volksinitiative angenommen, welche die Offenlegung der Finanzen für Wahl- und Abstimmungskämpfe verlangt. Eine ähnliche Volksinitiative wurde vor einem Jahr auf Bundesebene eingereicht.

Insbesondere von Mitträgerinnen und Mitträgern der Transparenz-Initiative darf verlangt werden, dass sie ihre Finanzausgaben und Spendeeinnahmen offenlegen, auch wenn das noch nicht obligatorisch ist. Was meinen Kanton betrifft, bin ich überzeugt, dass die Offenlegungspflicht Materialschlachten wie die zugerische verhindern kann.

Mathias Bachmann, CVP-Kantonsrat Schwyz, Merlischachen