Tourismus Forum Luzern verleiht Preise

Luzerner Tourismus erholt sich von Corona-Einbruch

Im Vergleich zum letzten Jahr wird die Verleihung des Tourismus Awards in diesem Jahr wieder ohne Einschränkungen möglich sein. (Bild: Jan Rucki)

Zum zehnten Mal verleiht das Tourismus Forum Luzern am Samstag im KKL die Tourismus Awards. Der beliebte Branchenanlass kann nach der Covid-Pandemie ein positives Fazit ziehen. Einige Unterkünfte konnten 2022 Rekord-Auslastungen verbuchen, vor allem auch wegen des goldenen Oktober.

Es wird auch dieses Jahr wieder ein Schaulaufen der Tourismusszene sein: Das zehnte Festival der Gastfreundschaft, an dem das Tourismus Forum Luzern die Tourismus Awards verleiht. Denn der Anlass ist wie letztes Jahr bereits ausverkauft. Nur werden die Gäste zum ersten Mal seit Ausbruch der Pandemie sich wieder vor Ort ohne Einschränkungen austauschen und Kontakte knüpfen können.

Für den Regieverantwortlichen des Anlasses, Le-Théâtre-Leiter Andréas Härry, ist das eine grosse Erleichterung. «Was 2021 fehlte, war das ‹Get together›, das informelle Flanieren zwischen den Tischen, der Apéro vorab und der Schlummertrunk danach.» Dieses Jahr sei das nun ohne Einschränkungen wieder möglich.

Doch auch im letzten Jahr, noch mit Sitzpflicht, war das Festival ein voller Erfolg. «Das Tolle an diesem Anlass ist die Tatsache, dass mit oder ohne Pandemie die Tourismuswelt Luzern diesen Abend liebt», erklärt Härry.

Viel Unterhaltung für grosszügige Spenden

Der Abend ist auch ein Dankeschön des organisierenden Tourismus Forums Luzern an seine Mitglieder. Aus ihren Mitgliederbeiträgen kommen durchschnittlich rund 500’000 Franken pro Jahr zusammen, die in den Tourismus investiert werden, erklärt der Präsident des Tourismus Forums Luzern, Ferdinand Zehnder.

Und dabei kommen die Mitglieder nicht nur aus den «klassischen» Tourismusbranchen wie der Hotellerie, Gastronomie, aus Souvenir-, Schmuck- und Uhrengeschäften. Es sind genauso Handwerker und Unternehmer in verschiedenen Dienstleistungen oder Industriebetriebe unter den Sponsoren.

Der Tourismus in Luzern erholt sich langsam – ein Grund zum Feiern

Ein Anlass für etwas Feierlaune in der Tourismusbranche sind auch die Logiernächte, die sich langsam vom Einbruch infolge Covid erholen (zentralplus berichtete). Zahlen vom Statistischen Amt des Kantons Luzern und von Luzern Tourismus konnten zeigen, dass die Region und Stadt Luzern sich langsam wieder den Zahlen von 2019 annähern.

Allerdings hat sich in den vergangenen drei Jahren einiges verändert. «Es hat sich gezeigt, dass der Heimmarkt und der europäische Markt sehr stark sind. So konnten viele Einbrüche aus anderen Märkten einigermassen aufgefangen werden», erklärt Ferdinand Zehnder.

Während die Logiernächte von asiatischen Touristen noch immer über 60 Prozent und von europäischen Touristen knapp 13 Prozent unter den Zahlen von 2019 liegen, zeichnet der Vergleich mit 2017 ein positiveres Bild. Im Fünfjahrevergleich sind die Logiernächte aus den europäischen Märkten um 12 Prozent angewachsen.

Die Abhängigkeit vom ausländischen Tourismus bleibt (zu) gross

Der Fokus auf dem inländischen und europäischen Markt hat auch dazu geführt, dass gewisse Unterkünfte 2022 Rekord-Auslastungen verbuchen konnten. «Im Oktober häuften sich verschiedene Veranstaltungen in Luzern. Hinzu kamen das schöne Wetter und regionale Feiertage. Das hat viele Leute nach Luzern geführt und uns positiv überrascht», berichtete Ferdinand Zehnder, der selbst die Familienhotels Ambassador & De la Paix in Luzern führt.

Ausländische Gäste planen langfristig. Inländische Gäste buchen ihre Reise eher kurzfristig und stornieren wesentlich häufiger Reisen aufgrund schlechten Wetters. Das führe im Umkehrschluss auch dazu, dass sich kurzfristige Reisen in überraschenden Zahlen niederschlagen können. «Wir benötigen Gäste aus nah und fern, Tages- und Übernachtungstourismus wie auch beide Arten von Individual- und Gruppentourismus», sagt Zehnder.

«Der Tourismus soll zum Wohle aller sein. Auch Einwohnerinnen profitieren vom Tourismus», so Zehnder. Deswegen werden am Samstag zwei Unternehmen ausgezeichnet, welche einen starken Fokus auf inländische wie auch auf ausländische Gäste legen.

Der Tourismus soll nachhaltiger werden

Die Stadt Luzern hat Ende 2021 mit einer neuen Tourismusstrategie für Diskussionen gesorgt. Damit wolle sie die Tourismusströme besser organisieren, den Car-Tourismus reduzieren und den Tourismus nachhaltiger und innovativer gestalten. Vieles an dieser «Vision Tourismus 2030» wurde in der Politik kritisiert (zentralplus berichtete).

In der Branche kam es zunächst nicht sehr gut an, dass die Stadt Regeln aufstellen wolle, erklärt Zehnder. «Grundsätzlich haben wir dieselben Ziele. Wir wollen einen qualitativ hochwertigen Tourismus, die Aufenthaltsdauer verlängern und Saisonspitzen brechen. Und natürlich wollen wir darüber hinaus nachhaltige Projekte fördern.»

Denn auch die Tourismusbranche ist daran interessiert, gute Rahmenbedingungen für alle zu schaffen. Gründe dafür gibt es viele. Im Tourismus soll eine Ganzjahresbeschäftigung möglich sein, genauso soll investiert werden, um Innovation zu ermöglichen. Vor allem soll der Tourismus auch zum allgemeinen Wohlstand der Bevölkerung beitragen. «Die Einwohnerinnen sollen von sich aus natürliche Gastgeber sein», sagt Zehnder. Und genau das wird am Samstag im KKL am Festival der Gastfreundschaft auch gefeiert.

Hinweis: zentralplus ist Medienpartner des Tourismus Awards.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Ferdinand Zehnder
  • Mail-Kontakt mit Andréas Härry
  • Artikel von Statistik Kanton Luzern
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2 Kommentare
  • Profilfoto von Watsonthomas
    Watsonthomas, 20.09.2023, 07:22 Uhr

    Eine Kapitalerhöhung hat Auswirkungen auf bestehende Aktionäre von TUI. Wenn das Unternehmen neue Aktien ausgibt, haben bestehende Aktionäre in der Regel das Recht, diese neuen Aktien zu erwerben. Dieses Recht wird als Bezugsrecht bezeichnet. Die genauen Bedingungen und Details der Kapitalerhöhung werden normalerweise in einem Bezugsangebot festgelegt, das den Aktionären zur Verfügung gestellt wird. Die Aktionäre können dann entscheiden, ob sie von ihrem Bezugsrecht Gebrauch machen möchten oder nicht.

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  • Profilfoto von Roli Greter
    Roli Greter, 02.12.2022, 06:31 Uhr

    «Die Einwohnerinnen sollen von sich aus natürliche Gastgeber sein»

    Nein, die Mitarbeitenden sollen von sich aus natürliche Gastgeber sein.

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