Klassik als Vermarktungsstrategie

Luzern will die «Musikstadt der Schweiz» werden

Wegen der Corona-Pandemie mussten zahllose Konzerte im KKL abgesagt werden. (Bild: Emanuel Ammon / Aura)

Das KKL, das Sinfonieorchester und das Lucerne Festival wollen Luzern als «Musikstadt der Schweiz» neu vermarkten. Zusammen mit Luzern Tourismus wollen sie an den Glanz vergangener Zeiten anknüpfen.

Der Juli ist normalerweise die Zeit, in der nicht Klassikfans ins KKL stürmen, sondern sich grosse Jazz-, Blues-, Pop- und Rockstars das Mikrophon in die Hand geben. Dieses Jahr allerdings nicht. Das Blue Balls ist abgesagt, die Zukunft steht auf der Kippe (zentralplus berichtete).

Genau an dem Tag, an dem das Festival hätte starten sollen, kündigt die Luzerner Klassikszene einen grossen Wurf an. Das KKL, das Luzerner Sinfonieorchester, das Lucerne Festival und Luzern Tourismus schliessen sich zur IG Musikstadt Luzern zusammen. Gemeinsam mit Stadt und Kanton wollen sie die Leuchtenstadt unter den Liebhaberinnen klassischer Musik bekannter machen.

Das Potenzial ist aus Sicht der Initianten da: Einerseits kann die Stadt an ihre Vergangenheit anknüpfen. Weltbekannte Komponisten wie Richard Wagner und Serge Rachmaninoff lebten zeitweise am Vierwaldstättersee (zentralplus berichtete).

Grosse Vielfalt von Angeboten auf Weltniveau

«Die Leuchtenstadt hatte also schon seit jeher eine inspirierende Wirkung auf Komponisten und Künstler. Mittlerweile zählt Luzern zu den Hochburgen für klassische Musik», heisst es auf der Website der neuen IG. Gäste aus der ganzen Welt würden nach Luzern pilgern, um die Villa Rachmaninow oder das Richard-Wagner-Museum zu besuchen – aber natürlich auch, um ein Konzert im einzigartigen Konzertsaal des KKL Luzerns zu geniessen.

«Wir haben in Luzern eine grosse Fülle an Angeboten auf Weltniveau, deren Bedeutung sich die breite Öffentlichkeit manchmal gar nicht so bewusst ist», zitiert die «Luzerner Zeitung» Numa Bischof Ullmann, Intendant des Luzerner Sinfonieorchesters.

Luzern als Musikstadt: Teil einer nachhaltigen Tourismusstrategie

Die systematische Vermarktung Luzerns als Musikstadt im In- und Ausland soll die Wertschöpfung vor Ort steigern sowie zu einem qualitativen und nachhaltigen Tourismus beitragen. Angedacht sind spezielle Erlebnisinszenierungen, ein thematischer Musikpfad und eine digitale Plattform, die einen Überblick über alle Angebote bietet.

Das Projekt passt gut in die vier Kernziele der Luzerner Tourismusstrategie (zentralplus berichtete). Diese möchte die Jahresauslastung verbessern, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer verlängern und die Zahl der Wiederholungsgäste steigern. Das vierte Ziel ist die höhere Wertschöpfung pro Gast

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Lozärner
    Lozärner, 22.07.2022, 14:34 Uhr

    Hat irgendjemand eigentlich die Luzerner gefragt ob sie das auch wollen?

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    • Profilfoto von Daniel Steiner
      Daniel Steiner, 23.07.2022, 09:07 Uhr

      Wo liegt das Problem oder was wollen Sie denn? Fans klassischer Musik geben im Normalfall einiges mehr aus als ein Tagestourist und gegen die sind Sie ja bestimmt auch.

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