«Tourist Hotel» wird zum «Karl»

Luzern erhält ein neues «Boutique-Hotel»

Susanne und Patric Graber haben ein neues Hotel in Luzern eröffnet. (Bild: cbu)

20 Jahre haben Susanne und Patric Graber-Ulrich das Hotel Waldstätterhof in Luzern geleitet. Jetzt haben sie auf der anderen Stadtseite eine neue Wirkungsstätte gefunden.

Von aussen her präsentiert sich das Gebäude am St.-Karli-Quai 12 mit seiner mattgrünen Fassade eher schmucklos. Im Innern verbirgt sich indes ein Boutique-Hotel mit 30 Zimmern. Bis vor einem halben Jahr noch als «Tourist Hotel» bekannt, prangt an der Fassade heute der neue Name «Karl – Boutique Hotel Luzern». Neu ist nicht nur der Name, auch die Betreiber hinter dem Stadthotel haben gewechselt. Seit Januar lenken Susanne und Patric Graber-Ulrich die Geschicke des Betriebs.

Mit der hiesigen Hotellerie sind die beiden bestens vertraut. Rund zwanzig Jahre lang hat das Paar im Hotel Waldstätterhof an der Zentralstrasse gewirkt, ehe sie den Betrieb im vergangenen Jahr an den Obwaldner Hotelier Thorsten Fink übergaben (zentralplus berichtete).

Das Hotel hat 30 Zimmer, einige davon blicken direkt auf die Reuss. (Bild: cbu)

Das Hotel wurde im Detail umgestaltet

Schon damals gaben Susanne und Patric Graber-Ulrich an, nach etwas Neuem zu suchen. Wie sich zeigt, ist das Hotelier-Duo auf der anderen Stadtseite fündig geworden. Seit Januar wirkt es am neuen Ort, direkt am Eingang zur Altstadt. Wieder ein Hotel zu haben und selbstständig zu sein, sei «ein schönes Gefühl», sagt Patric Graber-Ulrich gegenüber zentralplus. «Die kleinere Grösse des Hotels ermöglicht es uns auch, näher bei den Gästen zu sein.» Ebenfalls erfreulich: Fast alle des rund zehnköpfigen Teams seien Weggefährten, die schon bis zu 20 Jahre mit den beiden zusammenarbeiten.

«Es war uns ein Anliegen, unsere Handschrift mit kleinen Details einzubringen.»

Patric Graber-Ulrich

Die Staffelübergabe im «Karl» fand im Januar während des laufenden Betriebs statt. «Die vorherigen Besitzer waren am Abgabetag bis am Mittag da, danach haben direkt wir mit unserem Team übernommen.» In den folgenden Monaten hat das Paar das Haus kennengelernt und dem Hotel vor allem im Bereich der Dekoration und Detailgestaltung ein neues Gesicht gegeben.

«Die Zimmer waren in einem sehr guten Zustand, da mussten wir fast nichts mehr machen», so der Hotelier. «Es war uns ein Anliegen, unsere Handschrift mit kleinen Details einzubringen. Kleinigkeiten, die wir dem Gast bieten, um ihn zu verwöhnen, Schönheit für das Auge und Gemütlichkeit, um die Seele baumeln zu lassen», so Susanne Graber-Ulrich.

Dreissig Zimmer in verschiedenen Grössen bietet das Hotel. (Bild: zvg)

Neues Konzept – neue Gäste

War das Hotel davor – dem Namen entsprechend – vor allem an Touristinnen gerichtet, präsentiert sich das «Karl» heute als Boutique-Hotel, gemäss Patric Graber-Ulrich ein «kleiner, aber feiner» Betrieb. Es übernachten vor allem Einzelpersonen, Paare, Familien und Geschäftsleute. Rund ein Drittel der Gäste stammten aus der Schweiz, viele kämen aber auch aus Ländern wie Deutschland, den USA, Benelux-Staaten oder dem asiatischen Raum.

Für die Zukunft haben Patric und Susanne Graber-Ulrich bereits einige Ideen im Köcher. Beispielsweise, nebst dem Frühstücksbuffet für Hotelgäste auf Anfrage mittags oder abends einen Apéro anzubieten. Spruchreif ist aber noch nichts. Aus einem guten Grund: «Bevor wir Neues implementieren, wollen wir nun weiter den Puls unserer Gäste spüren – denn deren Bedürfnisse werden es sein, die uns auf dem Weg in die Zukunft leiten.»

Vor dem Hotel war das Jugendheim

Das rund 90 Jahre alte Haus blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Es wurde 1931 als Erweiterungsbau an das neubarocke Gesellschaftshaus des Katholischen Jünglingsvereins – dem heutigen Jugendheimverein – gebaut. Der viergeschossige Neubau mit Flachdach beheimatete die Franziskanerinnen von Guggenbach und später übernahm der Schweizerische Studentenreisedienst die Liegenschaft als Pächter. Dieser führte das Haus als günstige Unterkunft für Studentinnen und junge Touristen. Nach aufwendigen Renovationen verwandelte sich der Anbau schliesslich in ein 3-Sterne-Touristenhotel – und jüngst in das Boutique-Hotel.

Im «Haupthaus», das durch Verbindungstüren mit dem Hotel verbunden ist, sind heute nebst Büros auch der Hauptsitz von Jungwacht Blauring und die Business- und Hotelmanagementschule BHMS einquartiert.

Verwendete Quellen
  • Augenschein vor Ort
  • Persönliches Gespräch mit Patric und Susanne Graber-Ulrich
  • Medienmitteilung Boutique-Hotel Karl
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