Touristenstadt Luzern

Dieser Coop City übersetzt Wasser auf Chinesisch

Touristen auf dem Schwanenplatz in Luzern. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Der grösste Coop City der Luzerner Altstadt hat neue Hilfestellungen für Touristinnen eingeführt. Auch die Stadt plant Neuerungen.

Chinesisch angeschriebene Preise bei Bucherer und Rolex haben in der Stadt Luzern fast schon Legendenstatus. Nun aber wird selbst das Wasser für ausländische Gäste angeschrieben. Wie Leserreporter «20 Minuten» gemeldet haben, gibt es im Coop City am Mühlenplatz solche Schilder.

In einem Getränkeregal ist das stille Wasser mit «Still Water» und dem chinesischen Zeichen dafür angeschrieben. Auf Anfrage der Gratis-Zeitung bestätigte eine Sprecherin des Unternehmens: «Die Übersetzung wurde aufgrund von Anfragen von Touristinnen und Touristen angebracht». In anderen Städten seien ähnliche Schritte nicht geplant.

Weitere Übersetzungen für Touristen in Luzern

Das übersetzte Wasser-Schild ist nicht die einzige Hilfestellung für fremdsprachige Touristinnen. In der Gemüse- und Obstabteilung des Detailhändlers sind englischsprachige Schilder angebracht, die das Wiegen erklären. Darauf steht: «Please weigh the items with the red number on the scale.»

In der Branche kommt das Engagement für Touristen gut an. Sibylle Gerardi, Mediensprecherin von Luzern Tourismus, sagt zu «20 Minuten»: «Es ist erfreulich, dass sich offenbar jemand Gedanken gemacht hat, wie man unseren Gästen helfen kann, im Laden das zu finden, was sie suchen». Luzern Tourismus selbst arbeite derzeit an besseren «Signalisationen».

Neue Stelle für Tourismus bei der Stadt Luzern

Insgesamt schafft der Tourismus in der Stadt Luzern eine Wertschöpfung von rund 849 Millionen Franken und rund 7800 Arbeitsplätzen, wie der Stadtrat aufgrund einer Studie von 2021 schreibt. Daher soll die bis Ende 2025 befristete Projektleitungsstelle Tourismus ab 2026 zur unbefristeten Stelle werden (zentralplus berichtete).

Die Stelle soll weiterhin 80 Prozent betragen und für die kommenden zehn Jahre 1,3 Millionen Franken kosten. Hinzu kommen 300’000 Franken Budget für Umsetzungsmassnahmen – die bereits bewilligt sind. Das Stadtparlament wird den Antrag wohl am 19. Dezember behandeln.

Derweil kippt die Stimmung in der Stadtbevölkerung. SP-Nationalrat David Roth schrieb in einem zentralplus-Blog im Sommer, die Tourismusindustrie wirke zerstörerisch. Seine Vorschläge dagegen – wie zum Beispiel ein Rollkofferverbot auf Pflastersteinen oder eine Deckelung der Übernachtungszahlen – sorgten landesweit für Schlagzeilen (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
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