Neue Gebühr

Ab jetzt müssen Cars in Luzern fürs Halten zahlen

Nun müssen die Firmen in die Tasche greifen. (Bild: Alfons Gut)

Ab 1. April erhebt die Stadt Luzern eine Haltegebühr für Reisebusse. Wer Gäste in der Innenstadt ein- und aussteigen lassen will, muss 100 Franken zahlen.

Die letzten Stunden, in denen Cars gratis in der Innenstadt anhalten dürfen, laufen ab. Ab dem 1. April sind Reisebusunternehmen verpflichtet, sich für einen Halt auf dem Schwanenplatz, Löwenplatz und Kasernenplatz anzumelden und eine Gebühr von 100 Franken zu zahlen. Wer keine Buchung vorweisen könne, werde zum Inseliquai weitergeleitet, um dort eine Buchung zu tätigen. So schreibt es die Stadt in einer Mitteilung.

Die Haltegebühr gilt nur für das gebuchte Datum und den registrierten Reisebus. Die Gebühr berechtigt zu je einmal Aus- und Einsteigenlassen der Fahrgäste sowie zu 24 Stunden Parkierung auf den dafür vorgesehenen Reisebusparkplätzen Brüelmoos und Rösslimatt in Kriens. Die neue Gebühr einzuführen, hat das Stadtparlament im Dezember 2024 entschieden (zentralplus berichtete).

Luzerner stören sich über Cars

Denn: 2019 besuchten rund 7,3 Millionen Tagesgäste die Stadt Luzern. Schätzungsweise 20 Prozent dieser Gäste sind mit Reisebussen gekommen. 2024 sei der Schwanenplatz an Spitzentagen von bis zu 200 Reisebussen angefahren worden, so die Stadt.

Das Thema Cars werde seit Jahrzehnten in Luzern kontrovers diskutiert. Eine Bevölkerungsumfrage von Januar 2024 habe bestätigt, dass viele Luzerner die Reisebusse in der Innenstadt negativ wahrnehmen würden. Die Gebühr solle dieser Wahrnehmung nun entgegenwirken.

Eine Reihe von Cars auf dem Löwenplatz. (Bild: Alfons Gut)

Dabei ist die Einführung der Gebühr nur ein erster Schritt, um das Reisebusaufkommen und die Touristenströme besser zu lenken und auf dem Stadtgebiet zu verteilen. Wie die Stadt schreibt, solle in einer weiteren Phase ein «Slot-Management» eingeführt werden, um die Anzahl der Reisebusse innerhalb eines Zeitfensters zu beschränken.

Der Stadtrat will im Herbst 2025 ein erstes Fazit über die Wirkung der neuen Haltegebühren ziehen.

So setzt die Stadt das System für eine Cargebühr um

Technisch hat die Gebühr einige Vorarbeit benötigt: das Einrichten eines Webshops für die
Buchung, eine kennzeichenbasierte Vorselektion und Handgeräte zur digitalen Entwertung der Buchung vor Ort mussten organisiert werden. Auch hat die Stadt gemeinsam mit Luzern Tourismus die Neuerungen aktiv kommuniziert.

Dabei schreibt die Stadt: «Die Tourismusbranche hat die Einführung der neuen Regeln und damit die optimierte Lenkung betreffend Bus- und Gruppengäste aktiv unterstützt.» Anbieter haben allerdings bereits Sorge, auf den Kosten aufgrund fixer Verträge sitzen zu bleiben (zentralplus berichtete).

Polizei soll Verstösse ahnden

Ab 1. April ist für die Umsetzung zusätzliches Verkehrsdienstpersonal im Einsatz. Auch die Luzerner Polizei soll helfen, Verstösse «konsequent zu ahnden». Die Stadt rechnet anfangs mit «erhöhten Informations- und Kontrollbedarf», meint aber, die neue Regelung werde sich «rasch einspielen». Luzern sei die erste Schweizer Stadt, die Haltegebühren für Reisebusse einführt.

Von der neuen Regelung nicht betroffen sind die klassischen Auftragsfahrten, wie z.B. Schulreisen, Vereinsausflüge oder ähnliche Fahrten ab Luzern. Die Nutzung der Halteplätze rund um den Bahnhof und im Bereich Inseliquai und Landenberg bleibt kostenlos. Willst du mehr zu Cars und Luzern erfahren? Hier geht es zu unserem Dossier:

Verwendete Quellen
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