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Der Frühling ist da, die Sonne scheint, Zeit für ein Fazit: Wie lief die Wintersaison in der Zentralschweiz? Gut, sogar sehr gut, könnte man sagen. Damit setzt sich ein Trend fort.
Die Wintersaison neigt sich dem Ende zu – zumindest in tieferen Lagen. In den höheren Gebieten der Zentralschweiz läuft der Betrieb teils noch weiter. Wie eine Umfrage von Schweiz Tourismus (ST) zeigt, fällt die Zwischenbilanz in der Region positiv aus. Ausschlaggebend waren gute Wetterverhältnisse, früher Schneefall und ein starker Zuwachs bei ausländischen Gästen.
Frédéric Füssenich, CEO der Rigi Bahnen AG, sieht den Grund für den Erfolg im Zusammenspiel von Hochnebel und Sonnenschein: «Es gab oft Hochnebel im November, Dezember und Januar, in der Höhe viel schönes Wetter und ausreichend Schnee für den Winterbetrieb. Dies bescherte uns viele glückliche Gäste.»
Auch über die ganze Schweiz gesehen ist die Branche zufrieden. Laut Schweiz Tourismus rechnen Hotellerie und Ausflugsziele mit einem Plus von zwei bis drei Prozent. Besonders ausländische Gäste – etwa aus den USA und Europa – reisten vermehrt in die Schweiz, um hier auf den Brettern die Hügel hinunterzusausen – ein Trend, der sich seit einigen Jahren immer stärker abzeichnet (zentralplus berichtete).
Weniger präsent waren in den Wintersportorten hingegen Gäste aus der Schweiz. Zumindest im Vergleich zum letzten Rekordwinter.
Früher Schneefall war ein Segen
Der frühe Schneefall war ein weiterer Erfolgsfaktor – zumindest für die höheren Lagen. Viele dürften sich noch an das komplette Chaos auf Luzerner und Zuger Strassen erinnern, als Ende November das Flachland unter einer zentimeterdicken Schneedecke versank (zentralplus berichtete). Was in den Städten für Durcheinander gesorgt hat, hat den Skigebieten in die Hände gespielt.
In Lenzerheide etwa ermöglichte der frühe Schnee einen guten Start und löste früh Buchungen aus. «Besonders erfreulich war auch das oft sonnige Wetter – gerade an den Wochenenden», wird Marc Schlüssel von Lenzerheide Marketing in einer Mitteilung von «Schweiz Tourismus» zitiert. Viele Gäste nutzten die sonnigen Pisten, um dem Nebel im Tal zu entkommen.
Bergbahnen legen in der Zentralschweiz zu
Ein positives Fazit zieht auch der Verband Seilbahnen Schweiz. Der Verband umfasst rund 350 Mitglieder der Seilbahnbranche aus der ganzen Schweiz. Insgesamt sei die Saison in der ganzen Schweiz besser gewesen, als im Vorjahr. Zwischen Dezember und Ende März waren zwölf Prozent mehr Leute mit der Seilbahn unterwegs.
Seilbahnen Schweiz betont, dass der Winter dieses Jahr «ausgesprochen trocken» war, mit wenigen Niederschlägen. Die Gründe für die guten Pistenverhältnisse liegen in der «qualitativ guten Pistengrundlage mit technisch produziertem Schnee» und den relativ kalten Nächten bis Ende März.
- Ja, so oft es nur ging.
- Ein paar Mal habe ichs auf die Bretter geschafft.
- Nein, nicht ein einziges Mal.
Bricht man die Zahlen auf die einzelnen Skigebiete runter, zeigt sich, dass besonders die Berggebiete in den Waadtländer und Freiburger Alpen stark zugelegt haben. Mit 29 Prozent gab es hier fast ein Drittel mehr Besucher. Auf Platz zwei der grossen Gewinner liegt die Zentralschweiz – mit 20 Prozent mehr Gästen als noch im Vorjahr.
Die Region hat auch im 5-Jahres-Vergleich zugelegt. 25 Prozent mehr Gäste habe die Zentralschweiz im Vergleich zum Schnitt der letzten fünf Jahre verzeichnet, schreibt der Verband. Nur im Tessin liegt der Wert mit 30 Prozent noch höher.
Insbesondere über Weihnachten und Neujahr sind die Bergbahnen sehr gut besucht gewesen. So kam es beispielsweise in Luzern über die Festtage zu Wartezeiten von bis zu 90 Minuten, wenn man die Gondel von der Talstation auf den Pilatus nutzen wollte (zentralplus berichtete).
Hier geht die Saison noch weiter
Auch wenn die wichtigsten Monate für die Schneesportgebiete vorbei sind und viele Gebiete die Wintersaison beendet haben, gibt es noch welche, die offen haben. Gemäss der Umfrage von Schweiz Tourismus betreiben rund 58 Prozent der Schweizer Wintersportanbieter ihr Angebot bis Ostern weiter, 12 Prozent sogar noch länger. Martin Nydegger, Direktor von Schweiz Tourismus, betont: «Der touristische Winter ist nach wie vor erfolgreich und enorm wichtig für den Schweizer Tourismus.»
Wer in der Zentralschweiz noch auf die Piste will, hat allerdings nicht mehr viel Auswahl. Während Skigebiete wie Hoch-Ybrig, Stoos, Sörenberg und die Rigi geschlossen sind, können Skifahrerinnen im Gebiet Engelberg-Titlis noch bis 27. April auf die Piste.
- Medienmitteilung Schweiz Tourismus
- Medienmitteilung Schweizer Seilbahnen
- Websites zahlreicher Skigebiete