So kämpft der SC Kriens um den Ligaerhalt

Torwartwechsel zur Rückrunde: Bruno Berner stellt FCL-Leihgabe ins Tor

Kriens-Trainer Bruno Berner: «Wir wollen Spieler, die hungrig und wlllens sind, ihre Karriere über unseren Klub in Schwung zu bringen.»

(Bild: ain)

Zur Halbzeit der Saison hat der SC Kriens ein Team hinter sich. Ist das auch nach der Rückrunde so, haben die «Remis-Könige» der Challenge League ihr Ziel im ersten Jahr nach dem Aufstieg erreicht. SCK-Trainer Bruno Berner erwartet einen harten Kampf: «Wir müssen über unsere Leistungsgrenze hinausgehen.» Mithelfen soll Torwart Simon Enzler.

Hinter Bruno Galliker, dem Sportchef der Krienser, sind drei im Schweizer Fussball noch kaum bekannte Namen auf die weisse Wand des neuerbauten Krienser Kleinfelds projiziert. Sie lauten auf: Liridon Berisha, Albin Sadrijaj und Omer Dzonlagic. Sie sind das Ergebnis von Gallikers Bemühungen über die Winterzeit, dem eigenen Kader mehr Qualität und Tiefe zu verleihen. Berisha ist ein 21-jähriger Innenverteidiger aus dem FCZ-Nachwuchs, Sadrijaj ein 21-jähriger und bereits im Dezember verpflichteter Mittelfeldspieler und der 23-jährige Dzonlagic ein Flügelstürmer vom FC Thun.

«Uns ist wichtig, dass die Spieler, die zu uns kommen, hungrig sind. Sie wollen und müssen bei uns beweisen, dass sie in ihrer Karriere einen Schritt weiterkommen wollen», hält Bruno Berner fest. Zum besseren Verständnis sagt er: «Klar hat die Challenge League weniger Qualität als die Super League, aber man muss topfit sein, um als Super-League-Spieler in einer tieferen Liga bestehen zu können. Die Liga ist von Engagement und Kampfkraft geprägt. Das wird gerne unterschätzt.»

Das offenbar hungrige SCK-Trio wird Dominic Schilling (aus beruflichen Gründen zu Goldau), Kevin Röthlisberger (leihweise zu Cham) und Dario Kurmann (leihweise zu Schötz) ersetzen. Zufrieden mit sich und den Möglichkeiten, die das Portemonnaie des SCK bietet, sagt Galliker: «Wir sind parat.»

Rückrundenstart gegen den Liga-Krösus

Alles andere, als an diesem Dienstagabend Zuversicht zu verströmen, wäre in der Situation der Krienser kein aufmunterndes Signal im Kampf gegen den sofortigen Wiederabstieg. Die Resultate der Krienser zeigen nach einem überraschend guten Saisonstart kontinuierlich nach unten. Nach der Hälfte der total 36 Spiele liegt der Aussenseiter in der zehn Teams umfassenden und zweithöchsten Liga der Schweiz mit 16 Punkten nur noch einen Zähler vor dem Tabellenletzten Chiasso. Ins Gewicht fällt dabei die Heimschwäche: Nur vier Punkte in neun Spielen und noch nicht ein einziger Sieg im neuen Stadion.

«Es bedarf noch mehr Entschlossenheit bei den Spielern.
Aber die Fähigkeiten sind zweifelsohne da.»

Bruno Berner, SCK-Coach

Die Mehrheit der Punkte-Ausbeute, nämlich deren 12, stammt aus den neun Spielen in der Fremde. Insgesamt zwei Siege und zehn Remis. Ein Unentschieden mehr als Ligakrösus Lausanne, der sich die unverzügliche Rückkehr in die Super League zum Ziel gesetzt hat. Wie könnte es anders sein: Lausanne ist am Samstag erster Gegner der Krienser (Pontaise, 17 Uhr) in der Rückrunde. In den ersten beiden Direktduellen gegen Kriens hiess es am Ende 1:1.

Bruno Berner und Sportchef Bruno Galliker (rechts) legen am Dienstagabend dar, warum sie von der Krienser Mission Ligaerhalt überzeugt sind.

Bruno Berner und Sportchef Bruno Galliker (rechts) legen am Dienstagabend dar, warum sie von der Krienser Mission Ligaerhalt überzeugt sind.

(Bild: ain)

Was würde Berner als TV-Experte zum SCK sagen?

Sicher ist: Torhüter Simon Enzler, eine 21-jährige Leihgabe des FC Luzern, ist für die Rückrunde als Nummer 1 vorgesehen. Er habe sich im teaminternen Wettkampf durchgesetzt, sagt Berner. Und Galliker hofft, dass er den 1,87 Meter grossen Keeper über das Ende der laufenden Saison hinaus ausleihen kann. Er schöpft Hoffnung aus der Vertragsverlängerung von David Zibung (34) mit dem FCL.

Aber das ist Zukunftsmusik. Im Fokus steht in den kommenden Tagen, Wochen und wahrscheinlich Monaten einzig und allein der Ligaerhalt der Krienser. Dafür reicht es, den neunten Platz zu verteidigen. «Ich will nicht mehr, dass wir nach einem knappen Spiel ohne Punktgewinn nach Hause gehen», sagt Berner. Damit spielt er darauf an, dass «seine» Krienser in den letzten drei Spielen vor der Winterpause jeweils mit einem Tor Unterschied verloren haben.

Konditionsschwächen entdeckt

Nicht zuletzt lag es an der Kondition und damit an der Konzentrationsfähigkeit, dass kapitale Fehler passierten. Der SC Kriens heimst aber selbst über die Zentralschweiz hinaus Sympathien dafür ein, dass er in der Challenge League auf einen Profibetrieb verzichtet. Berner, der mit Kriens einen Vertrag bis 2020 besitzt, muss folglich mit Spielern arbeiten, die nebenher noch einem Beruf nachgehen. Wie kann er, der mit Beginn dieses Jahres die Uefa-Pro-Lizenz als Trainer erwerben will, da eine der Liga entsprechende Leistung einfordern?

 Simon Enzler soll beim SC Kriens Spielpraxis sammeln.

 Simon Enzler soll beim SC Kriens Spielpraxis sammeln.

(Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Berner: «Der Amateurstatus darf keine Entschuldigung sein. Nicht, wenn wir verlieren sollten. Schliesslich ist er ja auch kein Thema, wenn wir einen Sieg einfahren.»

Auf die Frage, wie er als TV-Experte denn über den SC Kriens urteilen würde, wenn er darum gebeten würde, sagt Berner nach ein paar Sekunden Bedenkzeit: «Es bedarf noch mehr Entschlossenheit bei den Spielern. Aber die Fähigkeiten sind zweifelsohne da.»

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