Unwetter fordert Todesopfer

Tiefe Bestürzung in Dierikon

Die gewaltigen Wassermassen hinterliessen ein Bild der Zerstörung durch Dierikon. (Bild: les)

Schwere Regenfälle haben am Sonntagabend innert Kürze für grosse Verwüstungen in der Stadt Luzern und Agglomeration gesorgt. In Dierikon ertranken zwei Personen in ihrem Haus. Polizei und rund 20 Feuerwehren standen im Einsatz.

Besonders stark von den Gewittern betroffen waren die Stadt und Agglomeration Luzern. Etwa um 20.30 Uhr am Sonntagabend sorgten schwere Regenfälle für überflutete Keller und Strassen. Die Luzerner Polizei hatte alle zur Verfügung stehenden Hilfskräfte im Einsatz. Schwer betroffen waren das Gebiet Würzenbach in der Stadt Luzern sowie die Gemeinden Ebikon, Dierikon, Adligenswil und Udligenswil. An diesen Orten entstanden grosse Sachschäden, wie die Luzerner Polizei mitteilt.

«Wir sind zutiefst bestürzt über die sehr tragischen Todesfälle»

Hans Burri, Gemeindepräsident von Dierikon

In Dierikon ertranken eine 32-jährige Mutter und ihr 5-jähriges Töchterchen. Während ihr Ehemann Auto und Roller aus der Tiefgarage in Sicherheit brachte, begaben sich die beiden Opfer aus unbekannten Gründen ins Untergeschoss ihres Wohnhauses. Dort wurden sie vom schnell eindringenden Wasser überrascht. Beide wurden während dem Auspumpen des Kellergeschosses durch die Feuerwehr aufgefunden. Das anwesende Rettungsteam konnte bei beiden nur noch den Tod feststellen.

Trauer und Bestürzung

«Wir sind zutiefst bestürzt über die sehr tragischen Todesfälle», äussert Hans Burri, Gemeindepräsident von Dierikon, sein Beileid mit den Betroffenen. Er verspüre eine grosse Hilflosigkeit. «Wir haben nie damit gerechnet, dass ein solch reissender Fluss, entstanden durch die Regenfälle, das Dorf auf diese Art und Weise verwüsten kann.» Auch längjährige Anwohner hätten so etwas noch nie erlebt, sagt Burri. «Es war bis anhin die ereignisreichste Nacht in meiner Zeit als Gemeindepräsident. Bis 5 Uhr war ich auf den Beinen. Erst stand die Suche nach vermissten im Mittelpunkt – als dann Gewissheit über die beiden Todesopfer bestand, waren wir alle zutiefst berührt und traurig».

Bereits um 7 Uhr hätten sich die Einsatzkräfte wieder getroffen und weitere Massnahmen eingeleitet. Burri erklärt: «Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz. Ab Mittag werden zudem 30 Personen des Zivilschutzes bei den Aufräumarbeiten mitwirken. Weiter sind Bauunternehmen bereits daran, die sehr stark betroffene Strasse provisorisch wieder herzurichten». Diese wird die nächsten Tage noch gesperrt bleiben. Burri will den Anwohnern jedoch so schnell wie möglich einen provisorischen Zugang zu ihren Grundstücken ermöglichen.

Gebäudeversicherung mit ersten Schätzungen

Auch bei der Gebäudeversicherung Luzern herrscht Hochbetrieb, wie Leiter Peter Sidler gegenüber zentral+ bestätigt. «Wir haben bisher 200 bis 300 Schadensfälle erfasst». Die meisten Meldungen betreffen Überschwemmungen von Kellern und Garagen mit Wasser und Schlamm. «Unsere ersten Schätzungen gehen von einer Schadenssumme von 2 bis 3 Millionen Franken aus», sagt Sidler.

Leservideo des Unwetters in Luzern

 

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