Tempo 30 gescheitert

Der Schlussbericht für das Pilotprojekt «Tempo 30 Flecken Rothenburg» liegt vor. Dieser zeigt, dass der Lärm zwar reduziert werden konnte. Dennoch wird das Projekt nicht weiter verfolgt.

«Tempo 30 auf Kantonsstrassen ist ein aktuelles Thema», schreibt die Staatskanzlei Luzern in einer Mitteilung. Das Pilotprojekt «Tempo 30 Flecken Rothenburg» habe zum Ziel gehabt, die Akzeptanz einer Tempo-30-Zone auf Kantonsstrassen und die Veränderung der Lärmbelastung in einem konkreten Anwendungsfall zu klären, ist weiter zu lesen.
 
Zu diesem Zweck seien im Flecken Rothenburg von April 2014 bis April 2015 eine Tempo-30-Zone eingerichtet worden, informiert die Staatskanzlei. In diesem Abschnitt verkehren gemäss den Angaben der Mitteilung täglich zwischen 11’000 und 14’500 Fahrzeuge.

Nicht weniger Unfälle, aber weniger Lärm

Wie die Staatskanzlei weiter schreibt, sei das in der Tempo-30-Zonen angestrebte Ziel einer Höchstgeschwindigkeit unter 35 Stundenkilometer bei 85 Prozent der Verkehrsteilnehmenden erreicht worden. Zudem hätten in der Mitte des Fleckens eine Lärmreduktion von minus drei Dezibel am Tag und minus zwei Dezibel in der Nacht gemessen werden können, so die Staatskanzlei. Im Vergleich zur Unfallhäufigkeit der letzten fünf Jahre zeigte sich während der Pilotphase weder bei der Anzahl der Unfälle, noch bei der Unfallschwere eine signifikante Änderung.

Projekt wird nicht weiter verfolgt

Wie die Staatskanzlei schreibt, würden sowohl der Pilotversuch, wie auch die Umfrage kein klares Resultat zeigen. Dies, zumal sich die Lärm- und Geschwindigkeitsmessungen nicht auf den gesamten Streckenabschnitt der Kantonsstrasse in Rothenburg übertragen lasse, ist in der Mitteilung zu lesen. «Im Ergebnis vermag der Pilotversuch keinen überwiegenden Nutzen zugunsten einer Tempo-30-Zone durch Rothenburg aufzuzeigen, weshalb das Projekt nicht weiter verfolgt wird», so die Staatskanzlei.

Der VCS kritisiert dies. Der Entscheid sei auf Grund einer nicht repräsentativen Umfrage bei der Bevölkerung gefallen, so der Verein. Er fordert: «Eine Einführung von Tempo 30 im Dorfzentrum von Rothenburg muss möglich sein, falls Gemeinderat und Bevölkerung dies wünschen und in einem politischen Prozess beschliessen.»

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