Paraplegiker-Zentrum Nottwil beerdigte teures IT-Projekt

Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) in Nottwil hat seit 2017 viel Geld in ein neues Klinikinformationssystem gesteckt. Doch das Projekt ist nie zu Ende gestellt worden – die investierten Millionen sind darum weg.

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Redaktion zentralplus

Eigentlich wollte die Nottwiler Spezialklinik für Querschnittgelähmte mit einem neuen Klinikinformationssystem (KIS) die Digitalisierung vorantreiben. Stattdessen steht sie vor einem sehr teuren Scherbenhaufen, wie «Inside IT» berichtet. 2017 erteilte die Klinik einen Zuschlag an das Softwareunternehmen Polypoint aus dem Bernischen Gümligen. Doch das System sei gemäss einer internen Quelle nie fertiggestellt worden: Zum einen habe das SPZ laufend die Anforderungen geändert, zum anderen habe Polypoint nicht fristgerecht geliefert.

Das Zentrum selbst wie deren Stiftungsrat will zu den Gründen und zum Projekt gegenüber dem Onlineportal keine Stellung nehmen. Es bestätigt lediglich, dass es das KIS-Projekt mit Polypoint beerdigt hat. Ähnliche IT-Erfahrungen machte beispielsweise kürzlich der Kanton Luzern mit der Schulsoftware Educase. Die entwickelte Software kämpfte mit vielen Tücken, weshalb die Regierung ihr kurzerhand den Stecker zog. Bis dahin hatte sie jedoch bereits rund eine Million Franken investiert (zentralplus berichtete).

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Zwar will sich die Klinik selbst nicht zu den Kosten äussern. Weitere Informationen liefert jedoch folgender Satz im SPZ-Jahresbericht 2021: «Die Abgänge unter Betriebssoftware beinhalten eine ausserordentliche Wertbeeinträchtigung im Zusammenhang mit dem KIS-Projekt in der Klinik.» Kostenpunkt: rund 1,2 Millionen Franken. Im Jahresbericht 2022 steht, dass das System inzwischen nicht mehr in Betrieb sei.