Rangliste der Solarnutzung

Kanton Luzern nutzt die Sonne besser als Zürich

Der Kanton Luzern gehört zu den Spitzenreitern bei der Nutzung von Solarflächen. Trotzdem gibt es viel Luft nach oben. (Bild: Archivbild: zvg)

Die Schweiz schöpft ihr Sonnenpotenzial kaum aus. Eine neue Auswertung zeigt, wo es besonders harzt, wo es vorwärtsgeht – und wie gut sich der Kanton Luzern schlägt.

Die Schweiz nutzt nur einen Bruchteil ihres Potenzials für Solarstrom. Laut der Plattform «Energie Reporter» von Energie Schweiz und Geoimpact werden derzeit lediglich zehn Prozent der geeigneten Dachflächen zur Solarstromproduktion verwendet. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der «Handlungszeitung» auf Basis öffentlich zugänglicher Daten.

Regional zeigen sich grosse Unterschiede. Den Spitzenplatz belegt der Kanton Appenzell Innerrhoden, wo 16 Prozent der geeigneten Dächer mit Solaranlagen ausgestattet sind. Dicht dahinter folgt Luzern mit 15 Prozent. St. Gallen, Thurgau und Appenzell Ausserrhoden erreichen jeweils 14 Prozent und teilen sich damit den dritten Rang.

Im schweizweiten Vergleich liegt Luzern somit weit über dem Durchschnitt. Besonders schlecht schneidet hingegen der Stadtkanton Basel-Stadt ab. Dort sowie in Genf und Graubünden sind nur sieben Prozent der geeigneten Dächer für Solarstrom erschlossen. Auch die Kantone Uri und Wallis liegen mit je acht Prozent deutlich unter dem Mittel. Der Kanton Zug liegt hingegen mit 12,2 Prozent im Mittelfeld.

Ländliche Gemeinden legen vor

Im Kanton Luzern selbst ist es die Gemeinde Buttisholz, die besonders viele Solarflächen auf Dächern nutzt – 17,7 Prozent. Am meisten Solarstrom produziert jedoch die Gemeinde Ruswil. Diese produziert rund 17,3 Gigawattstunden Solarstrom. Gemeindepräsident Franzsepp Erni (Mitte) erklärt dies im Dezember unter anderem damit, dass es in Ruswil kaum Nebel oder «Schattenlöcher» gebe. Zudem gebe es in Ruswil viele Bauernhöfe mit grossen Scheunendächern.

Im Gegensatz zur Stadt Luzern, die ihr Potenzial gemäss der Plattform bislang kaum nutzt (7,2 Prozent). Wohl auch, weil die Bedingungen für Solarflächen erschwert sind. Ein Drittel aller Gebäude liegt innerhalb eines Schutzperimeters oder ist denkmalgeschützt. Für eine Solaranlage müssten Interessierte also ein Baugesuch einreichen – was abschreckend wirke. Zudem hat die Stadt Luzern auch nur wenige grössere Dachflächen wie etwa Scheunen oder Industrie. Deshalb will die Stadt auch Kleinstanlagen unterstützen, etwa solche auf Balkonen (zentralplus berichtete).

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