Wegen Glasfaser

Junge Bürgerliche in Luzern kritisieren Swisscom

Mit Prioris soll der Internetausbau im Luzerner Hinterland vorangetrieben werden. (Bild: Symbolbild: Adobe Stock)

Die bürgerlichen Jungparteien im Kanton Luzern verlangen schnelleres Internet auf dem Land. Den Anbieter Swisscom kritisieren sie scharf.

Drei Jungparteien kämpfen für den schnellen Ausbau von Glasfaserleitungen im Luzerner Hinterland. Dies sind die Junge Mitte, die Junge SVP, die Jungfreisinnigen und deren Wahlkreisparteien in Entlebuch und Willisau.

In einer Mitteilung fordert das neue überparteiliche Komitee Prioris die Grundeigentümer auf, die sogenannten Anschlussverträge für Prioris zu unterzeichnen. Denn bald schon läuft die Frist ab – und Luzern West drohe, den Anschluss an die digitale Welt zu verpassen, wie die Parteien in einer Mitteilung schreiben.

Prioris soll Glasfaseranschlüsse in den ländlichen Raum bringen

Prioris ist ein Projekt, dass schnelleres Internet in 22 Luzerner Gemeinden in Luzern West bringen will. 13 Luzerner Gemeinden haben dem Glasfaserprojekt an der Urne zugestimmt. Gebaut wird aber erst, wenn für 60 Prozent der Wohnungen Anschlussverträge vorliegen (zentralplus berichtete).

Nun läuft die Zeit: Denn die Frist zum Erreichen dieses Ziels beträgt sechs Monate ab Beschluss durch das Stimmvolk, wie die Jungparteien schreiben. Diese Frist laufe bald ab. In ihrer Mitteilung fordern sie die betroffenen Eigentümer daher auf, jetzt die Anschlussverträge zu unterzeichnen.

Swisscom wird von den Jungparteien beschossen

Der Netzanbieter Swisscom dagegen erhält heftige Kritik. Florian Thalmann, Präsident der Jungen Mitte Kanton Luzern, sagt: «Die Swisscom torpediert mit dem Vorantreiben des Ausbaus der Glasfasernetzes in den Prioris-Gemeinden das Projekt fundamental, genau in dem Moment, wo auch Prioris Fahrt aufnimmt.»

Ein Beispiel: Willisau stieg aus Prioris aus, nachdem die Stadt von der Swisscom einen eigenen Deal erhalten hatte. Im Herbst 2025 soll der Glasfaserausbau dort abgeschlossen sein. Rund 90 Prozent der Bevölkerung werden dann schnelleres Internet haben (zentralplus berichtete).

Doch nicht nur das: Die Swisscom komme ihrem Grundversorgungsauftrag nicht nach, wettern die Jungpolitiker. «Überall dort, wo der Ausbau des Glasfasernetzes nicht wirtschaftlich ist, wird die Swisscom das Kupfernetz nach 2030 trotzdem sukzessiv ausser Betrieb nehmen, so dass der Bezug von Internet nur über Alternativen wie Mobilfunk und Satelliten möglich ist.» Der Netzanbieter hat sich bisher öffentlich nicht dazu geäussert.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung des überparteilichen Komitees Prioris
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