Zuger wollen die digitale ID beliebt machen

Techno trifft auf Öko: Das ist «Crypto Bike Sharing»

Zuger Crypto-Bike-Enthusiasten: Informatikleiter Martin Gabriel (links), Stapi Dolfi Müller Stadtökologe und Walter Fassbind .

(Bild: zvg)

Die Blockchain-basierte digitale ID der Stadt Zug ist bislang kein Renner. Erst 255 Leute haben sie gelöst. Nun sollen praktische Anwendungen Nutzen schaffen. Den Anfang machen E-Bikes, die man gratis benützen kann – zumindest eine Weile lang.

Für die Inhaber einer Blockchain-basierten digitalen ID sind ab sofort neun E-Bikes in der Stadt Zug kostenlos nutzbar, wie es in einer Mitteilung von Mittwoch heisst. Das Bike-Sharing-Pilotprojekt, das voraussichtlich bis Sommer 2019 dauert, ist im Free-Floating-System angelegt Die E-Bikes können über eine App lokalisiert, entsperrt und nach Gebrauch am Zielort stehengelassen werden.

Realisiert wurde das Ganze von der Stadt Zug in Zusammenarbeit mit dem Zürcher Start-up-Unternehmen «AirBie», welches ein spezielles Schloss mit der in Zug so polulären Blockchain-Technologie entwickelt hat. Die Geschäftsidee heisst «Crypto Bike Sharing».

20 Stunden freie Fahrt

Dies alles klingt technisch, doch ist die Anwendung einfach. Mit der Blockchain-basierten digitalen ID der Stadt Zug läft man die «AirBie»-App herunter und verknüpft diese mit ihrer ID. Es sind keine weiteren persönlichen Angaben notwendig und Nutzer erhalten eine Gutschrift für 20 Stunden freie Fahrt – also nicht besonders lange. Über die «AirBie»-App lassen sich die E-Bikes lokalisieren und entsperren.

Die «AirBie»-Schlösser nutzen zwei Technologien: Die Blockchain- und Lorawan-Technologie, die – im Gegensatz zum Mobilfunknetz – ein energiesparendes und effizientes Niederspannungsnetz nutzt.  Geortet werden die Fahhräder über GPS. Unterhalten und aufgelasen werden die Bikes von der Stadt Zug und vom Technologieanbieter.

Exkursion ins Grüne

«Es geht nun darum, einen praktischen Nutzen für die digitale ID zu schaffen», sagt Stadtpräsident Dolfi Müller. Bisher war mit der ID einzig eine Konsutlativ-Abstimmung durchgeführt worden. 255 Einwohner hätten die bisher eine solche Blockchain-ID beschafft, so Müller.

«Wir hoffen natürlich, dass möglichst viele merken, dass man mit der ID und den E-Bikes in Zukunft zum Beispiel sehr einfach und gratis auf den Zugerberg hinauf fahren kann». Natürlich seien neun Bikes nicht viel. Doch man glaube, dass man sie einigermassen sinnvoll übers Stadtgebiet verteilen könne, damit die Bikes in der Nähe der ID-Nutzer ständen.

Für kommenden Sommer wird grosser Veloverleih gesucht

Eine weitere Anwendung stellt Müller im Bibliotheksbereich in Aussicht – «doch das ist etwas fürs kommende Jahr».

Mit dem Zückerli für die eigene Blockchain-Anwendung füllt die Stadt Zug auch eine Lücke beim Bike Sharing. Ein Gratis-Verloverleih gabs bisher in der Umgebung von Zug im Sommer, betrieben wurde er vom Verein für Arbeitsmarktmassnahmen (VAM). Der hat sein Engagement nun beendet und die Gemeinden am Nordende des Zugersees suchen daher für nächsten Sommer nach einem privaten Velo-Anbieter, der bis zu 500 Fahrräder im Free-Floating-System in den Zuger Agglo-Gemeinden abstellt.

«Direkt daran beteiligt sind die Gemeinden nicht», sagt Müller. Sondern erteilt wird einfach eine gemeinsame Sondernutzungsbewilligung für Leihräder. «Im Gegensatz dazu ist das aktuelle Bike-Sharing-Projekt gratis und wird von der Stadt Zug finanziert», sagt Müller.

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