Countdown zur Eröffnung

Tangente Zug-Baar: So eröffnet der Kanton das Jahrhundertprojekt

Zuerst rollen Seifenkisten durch den Geissbüeltunnel, danach die Autos. (Bild: Kanton Zug)

Eines der grössten Strassenprojekte in der Geschichte des Kantons Zug steht vor dem Abschluss: die Tangente Zug-Baar. Bevor die Autos freie Fahrt haben, feiern die Zugerinnen den Bau der grossen Umfahrungsstrasse. Coronabedingt in anderem Rahmen als geplant.

Jetzt ist sie Realität, diese neue Ost-West-Verbindung zwischen dem Zuger Berggebiet und der Talebene. Rund 20 Jahre plante der Kanton und vier Jahre baute er. Nun steht die Tangente Zug-Baar kurz vor ihrer Eröffnung. Am 24. Juni wird sie dem Verkehr übergeben.

Bevor es so weit ist, wird das 200-Millionen-Projekt gefeiert. Coronabedingt gibt es jedoch kein Volksfest. Trotzdem können die Zuger an verschiedenen Anlässen die Geschichte des Mega-Baus reflektieren und «ihre» Tangente besser kennenlernen.

zentralplus wird ab heute mit mehreren Beiträgen die Tangente aus politischen und technischen Blickwinkeln beleuchten. Zuerst blicken wir auf die geplanten Eröffnungsevents dieser Woche.

Wanderausstellung läuft

Nimmt man es ganz genau, so hat die Eröffnungsfeier bereits begonnen. Seit letztem Montag können Besucher auf dem Zuger Postplatz die Wanderausstellung zur Tangente anschauen. Sie dient als Ersatz für das Volksfest, das wegen der Pandemie ins Wasser fällt.

Der Fokus der Ausstellung liegt auf den technischen Aspekten der Tangente. Etwa die Kunstbauten, Brücken und Unterführungen, die realisiert wurden. Auch über den Lärmschutz, archäologische Funde und Renaturierungsmassnahmen wird informiert.

Die Informationen sind auf wetterfesten Spanplatten aufgezogen und werden mit diversen grossformatigen Bildern ergänzt. Die Wanderausstellung gastiert für je eine Woche in Zug, Baar und Unterägeri. Noch bis am 20. Juni ist sie in Zug. Zwischen dem 21. und 27. Juni wird sie auf dem Gemeindeplatz in Baar aufgestellt. Vom 28. Juni bis 4. Juli ist die Ausstellung schliesslich auf dem Dorfplatz in Unterägeri.

Buch arbeitet Geschichte auf

Und dann gibt es da das Buch zur Tangente. Auf fast 200 Seiten arbeiten darin die Autoren die Entstehung sowie den geschichtlichen und politischen Weg der Tangente auf. Besucherinnen können das Buch mit einem Dreh am Glücksrad gewinnen oder es zu einem Unkostenbeitrag von fünf oder 10 Franken kaufen. Die Auflage ist auf 2'500 Exemplare limitiert.

Aussen minimalistisch, innen viel Wissenswertes: Das Buch zur Tangente. (Bild: Screenshot)

Seifenkisten stürmen den Geissbüeltunnel

Das Highlight der «Alternativ-Feier» ist das Seifenkistenrennen vom Wochenende (19. und 20. Juni). Schulklassen aus der Stadt Zug, Baar, Menzingen, Neuheim, Unterägeri und Oberägeri beteiligen sich an diesem Wettstreit der rollenden Holzkisten.

Insgesamt gehen 60 Klassen mit je einer Seifenkiste an den Start und kämpfen um Ruhm und Ehre (zentralplus berichtete). Die Rennstrecke beginnt beim Tunnelportal Margel, wo die Kontrolle der Seifenkisten stattfindet. Sie verläuft weiter durch den Geissbüeltunnel und endet vor dem Kreisel Rigistrasse. Auf der Rennstrecke sind Hindernisse, die es zu umfahren gilt.

Eine Testfahrt durch den Tunnel vermittelt einen ersten Eindruck der Strecke:

Um den Corona-Regeln Rechnung zu tragen, werden die Rennen ohne Live-Publikum durchgeführt. Sie können jedoch per Livestream mitverfolgt werden.

Ab 14 Uhr rollt der Verkehr

Eine offizielle Aufrichtefeier findet bereits diesen Donnerstag statt. Unter Ausschluss der Bevölkerung. Offiziell für den Verkehr geöffnet wird die Tangente am Donnerstag, 24. Juni. Um Punkt 14 Uhr. Geplant ist ein kurzer zeremonieller Akt mit Vertretern des Kantons und der Gemeinden. Für die Öffentlichkeit wird dieser Anlass nicht zugänglich sein. Gegen eine Fahrt entlang der Tangente – im Anschluss an diese Formalien – spricht jedoch nichts.

Weitere Informationen zu den Eröffnungsfeierlichkeiten findest du hier.

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5 Kommentare
  • Profilfoto von Hegard
    Hegard, 25.06.2021, 07:59 Uhr

    Das ist ausführlicher Bericht den ich gerne gelesen habe. Vorallem die Renaturierung.
    Anscheinend auch die Tangente ist es Gelungen.
    Vielleicht sollte man die Architekten für die Cheerstrasse den Auftrag geben.
    Auch für die Stadt.da ist das gleiche Chaos.

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  • Profilfoto von Hans Peter Roth
    Hans Peter Roth, 18.06.2021, 10:54 Uhr

    «Wer Strassen sät, wird Verkehr ernten», so lautete der Titel einer Broschüre zur Mobilitätsproblematik, die ich 1985 als Mitverfasser herausgab. Sie hat sich im Lauf der Jahre als Prophezeiung erwiesen und wird auch die Tangente in die Zukunft begleiten. Wie lange dauert es noch, bis homo «sapiens» merkt, dass er/sie sich in einer Sackgasse befindet?

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    • Profilfoto von P. Graf
      P. Graf, 19.06.2021, 16:41 Uhr

      Grundsätzlich gebe ich Ihnen Recht Herr Roth. Aber wieso durch Verkehrszunahme Quartiere leiden müssen sollten Sie mir bitte erläutern. Eine Umfahrung macht immer Sinn.

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  • Profilfoto von Marco Meier
    Marco Meier, 16.06.2021, 15:00 Uhr

    Da der Stadttunnel immer wieder verhindert wird, stimmt das mit dem Jahrhundertprojekt wohl leider. Dank der links-grünen Verhinderungspolitik ist dieses Projekt erst in diesem Jahrhundert realisiert.

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    • Profilfoto von Vittorio
      Vittorio, 16.06.2021, 21:26 Uhr

      Da wir jahrelang nur „Planungsdirektoren“ statt „Baudirektoren“ in der Regierung hatten, wurden alle Projekte „verplant“ statt realisiert! Erst RR Heinz Tännler und seine Nachfolger haben wieder etwas bewegt und dies können wir nun einweihen resp. nutzen. Alles viel zu spät!

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