Alfred Müller baut bald an der Zuger Dammstrasse

Take-away, Weinshop und Bar – eine weitere Shedhalle wird wiederbelebt

Die Shedhalle an der Dammstrasse. Hier soll bald mehr Leben einkehren. (Bild: wia)

Nach der Eröffnung des «Freiruum» im Siemensareal entsteht bald wieder etwas Neues. Wird es ebenfalls ein Ort zum Austoben für die ganze Bevölkerung? Naja. Das Konzept ist gespickt mit Begriffen wie «halböffentlich» und «Privatdining». Wie das im Endeffekt aussehen soll, weiss die Alfred Müller AG selbst noch nicht.

Das Siemensareal ist noch lange nicht fertig gebaut. Das beweist nicht zuletzt ein Baugesuch, das aktuell bei der Stadt Zug aufliegt. Die Alfred Müller AG plant nämlich, die Shedhalle, die an der Dammstrasse 18 liegt, gehörig umzubauen.

Das Gebäude, in dem bis vor kurzem unter anderem Künstlerateliers beherbergt waren, soll umgekrempelt werden. Wer durch den Projektbeschrieb blättert, gewinnt den Eindruck, dass hier was Schickes ansteht. Kostenpunkt: 8,3 Millionen Franken.

Dafür werden die im Innern der Halle bestehenden Einbauten komplett zurückgebaut, neue Wände unterteilen die Halle in verschiedene Bereiche. Und was kommt denn in besagte Räume hinein?

Auch im Aussenraum präsent

«Im Innern der Halle wird ein Gastronomiebetrieb eingebaut. Entlang der Dammstrasse sind ein Take-away, Café, Wine Shop sowie ein Eventraum angeordnet», schreibt die Luzerner MAI Architektur GmbH über die Pläne. Der Aussenraum zur Dammstrasse hin wird durch diese Nutzung belebt.

«Auf der Gleisseite der Halle ist ein halböffentlicher Club mit Bar, Smokers Lounge, Restaurant und Sitzungszimmern vorgesehen.» Auch der Aussenraum auf dieser Seite solle mit Tischen und Stühlen belebt werden.

Die Shedhalle wird bald umgebaut. Hier, auf Gleisseite, soll auch der Aussenraum genutzt werden. (Bild: wia)

Das Ganze kommt wandelbar daher. So sei der Take-away unterteilbar. Je nach Veranstaltung könne der Wineshop mit den 150 Sitzplätzen vom Eventraum oder mit den 30 bis 40 Sitzplätzen des Take-aways genutzt werden. Dasselbe gelte für die halböffentliche Bar mit der Smokers Lounge.

«Halböffentliches Restaurant» mit «Privatdining»?

Dazu kommt ein Restaurationsbetrieb mit Essraum, Bar, Smokers Lounge und Privatdining-Räumen. «Der Restaurationsbetrieb ist ein halböffentlicher Club, zu welchem Mitglieder oder von ihnen eingeladene Gäste Zugang haben», liest man im Konzept.

Privatdining, halböffentlich, geladene Gäste. Es klingt, als baue die Alfred Müller AG vorwiegend für das umliegende Business.

Was passiert mit dem Zirkus Grissini?
Bisher hatte der Jugendzirkus Grissini in der Shedhalle seine Trainingsräumlichkeiten. Anfang 2020 zieht er ins Nebengebäude, wo die Alfred Müller AG dem Verein eine Teilfläche zu vergünstigten Konditionen zur Verfügung stellt. Dies als befristete Zwischennutzung. Bis 2023 braucht der Zirkus eine neue Bleibe.

Die Mediensprecherin Melanie Ryser widerspricht: «Alle Beteiligten sind sich einig, dass aus dem Areal ein durchmischter und lebendiger Stadtteil im Zentrum der Stadt Zug entstehen soll, offen und attraktiv für die Zuger Bevölkerung.» Es sei noch offen, ob und wie eine halböffentliche Nutzung des Restaurants aussehe.

Klar sei deshalb bereits heute, dass der vordere Bereich in Richtung Dammstrasse öffentlich zugänglich sein werde. «Was für ein Konzept im hinteren Bereich realisiert werden wird, steht zurzeit noch nicht fest», sagt Ryser.

8’000 Quadratmeter werden umgebaut

Sie spricht von «publikumsorientierten Erdgeschossnutzungen» – es dürfte sich dabei um Läden und Gastroangebote handeln.

Auch wenn bezüglich Nutzung noch einiges offen zu sein scheint und es gemäss den Architekten auch noch keine Visualisierungen zum Projekt gibt, weiss man bereits, wie das Ganze aussehen könnte. Fokus will man auf die Materialien Metall, Holz, Zement, Stoff und Gips legen. Und damit auf Materialien, die bereits in der Halle vorhanden sind. «Der Industriecharme bleibt erhalten», so die Architekten. Einzelne Bereiche erhalten Eichenparkettböden.

Der Zirkus Grissini muss zwar innerhalb der vier Wände umziehen, darf jedoch an der Dammstrasse weitertrainieren. (Bild: wia)

Die Alfred Müller AG hat das 8’026 Quadratmeter grosse Grundstück zwischen Dammstrasse und Bahngeleise 2014 gekauft. Am Südende befinden sich heute die Crypto Valley Labs. Weil das Projekt dem städtebaulichen Gesamtkonzept entsprechen muss, hat man bei der Projektierung eng mit der Stadt Zug zusammengearbeitet.

Läuft alles rund, will die Alfred Müller AG ab Januar 2020 mit dem Umbau starten und diesen im Herbst 2020 abschliessen.

Wohl kaum Konkurrenz zum «Freiruum»

Auch wenn es sich beim Projekt um den Umbau einer bestehenden Shedhalle handelt, der auch mit der neuen Nutzung seinen Industriecharakter erhalten soll, kann man davon ausgehen, dass dieses den «Freiruum» nicht torpetieren wird. Das sieht man auch bei der Zwischennutzung so. Medienverantwortliche Kim Grenacher sagt auf Anfrage: «Das neue Angebot an der Dammstrasse wird laut unseren Informationen ein etwas anderes Klientel ansprechen: Es kommt eher kaufkräftig, sehr chic und exklusiv daher.»

Der Freiruum hat sich in den letzten Monaten zum Kinder- und Sportparadies gemausert und bietet eine grosse Vielfalt an Essensangeboten für Hinz und Kunz. Da unterscheidet sich das geplante Projekt – soweit bisher erkennbar – deutlich. Angst vor der Konkurrenz hat man beim Freiruum jedenfalls nicht.

Grenacher sagt dazu: «Da auch wir sehr neu auf dem Areal sind und uns noch nicht jeder kennt, ist eine Belebung des Areals sicher auch für uns von Vorteil. Zudem war es anzunehmen, dass nach den ersten erfolgreichen Monaten auch andere Betreiber auf die Umgebung aufmerksam werden. Wir haben damit gerechnet, dass bald weitere ähnliche Betriebe in der Umgebung öffnen.»

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Wick Beat
    Wick Beat, 16.10.2019, 13:45 Uhr

    Was in Zug fehlt, ist bezahlbarerWohnraum😰
    Da haben wir uns einmal mehr zu früh gefreut😰

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