Kampfwahlen Gemeinderat Kriens

SVP zieht Newcomer aus dem Hut

Wird das Krienser Gemeindehaus bald zum neuen Arbeitsplatz von Martin Zellweger? (Bild: Bildmontage, bra)

Mit Martin Zellweger zaubert die Krienser SVP einen neue Kandidaten für den Gemeinderat hervor. Gegenüber zentral+ bestätigt er noch vor der eigentlichen Nominationsversammlung: «Ja, ich will». Doch wer ist Martin Zellweger überhaupt?

Martin Zellweger nahm am letzten Donnerstagnachmittag auf der Tribüne im Krienser Einwohnerrat Platz. Und sofort ging unten das Gemunkel los. «Wer ist das? Und warum hört er sich die ganze Debatte an?», fragten sich die Krienser Parlamentarier.

Nur ein paar wenige kannten den Zuschauer. So aufmerksam verfolgen sonst nur Journalisten oder Staatsangestellte die Geschäfte. Nun, zwei Tage später, bestätigt Martin Zellweger gegenüber zentral+: «Ja, ich habe Interesse an einer Kandidatur als Gemeinderat für die SVP.»

Der Hintergrund: Bis am 6. Juli müssen die Krienser Parteien die Gemeinderats-Nachfolger für den künftigen Regierungsrat Paul Winiker (SVP) bestimmen. Dabei wartet alles auf die SVP, die ihren Sitz von Winiker zu verteidigen hat. Die Ersatzwahlen sind am 23. August. Und im Mai 2016 stehen Gesamterneuerungswahlen vor der Tür. Die SVP ist fieberhaft auf Suche nach geeigneten Personen. Wird Zellweger der richtige Kandidat für den Posten sein?

Die anderen Parteien warten gespannt ab, mit welchen Kandidaten die SVP kommt. Er müsse mehrheitsfähig sein, fordern sie. Sonst würden sie wohl selber, so sagen Stimmen innerhalb der FDP und CVP, einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken. Vielleicht sogar mit  Ziel, mit Sprengkandidaten das Gemeindepräsidium zu erobern. 

«No comment!» von Parteileitung 

Jeder neue Anwärter gerät in den Fokus. Martin Zellweger ist ein Ur-Krienser und lebt mit seiner Familie seit 25 Jahren in der Pilatusgemeinde. Er hörte am Donnerstag im Einwohnerrat der Debatte vor allem zu, um zu lernen. Denn politisch ist der 52-Jährige noch ein unbeschriebenes Blatt. Erst seit ein paar Monaten ist er ein Mitglied der Krienser SVP. Der studierte Ökonom arbeitet in hoher Position bei der Bison Schweiz AG, als Leiter des operativen Geschäftsbereiches. 

«Wir haben auch andere Anwärter. Auch solche mit grosser politischer Erfahrung»

Peter Portmann, Präsident SVP Kriens

Statements zu seiner Kandidatur will Zellweger noch keine abgeben. Auch die SVP-Parteileitung äussert sich nicht über mögliche Nominationen. Präsident Peter Portmann sagt nur so viel: «Der Vorstand hat beschlossen, erst bei der Parteiversammlung über die neuen Kandidaten zu informieren.»

Am 30. Mai läuft für die Interessierten die Anmeldefrist Frist ab. Nachher stünden die Hearings auf dem Programm. Wird Martin Zellweger das neue starke Pferd im SVP-Stall? Passt er der CVP und der FDP nicht ins Schema, schicken wohl beide Parteien eigene Kandidaten ins Rennen (siehe Box).

Zwei alte Hasen in Petto

«Wir haben auch andere Anwärter. Und solche mit grosser politischer Erfahrung», antwortet Portmann. Die Rede ist von Patrick Koch und Martin Heiz. Zwei bekannte Krienser Einwohnerräte, die im Spiel um Paul Winikers Nachfolge ein Wörtchen mitreden wollen. Doch diese gelten eben aus der Sicht der anderen Parteien als Hardliner. 

Der 42-Jährige Patrick Koch arbeitet im Personalwesen der Post und als Berufsbildner am KV. Zudem ist er Präsident der Krienser Rebbaugenossenschaft. Koch politisiert seit fast elf Jahren für die SVP im Einwohnerrat. Auf die neue Konkurrenz Namens Zellweger angesprochen gibt Koch sich ebenfalls nur wortkarg. «Am 24. Juni findet die SVP Nominationsversammlung statt. Vorher wird nichts kommuniziert.»

Zum anderen steht mit dem SVP-Fraktionschef Martin Heiz (55) ein ebenfalls erfahrener Politiker zur Auswahl. Er sitzt seit zehn Jahren im Einwohnerrat. Dort präsidiert er die Baukommission. Auch Heiz sagt bis zur Versammlung nichts zur möglichen Nomination von Zellweger. Heiz arbeitet als Export-Manager bei einer Firma, die Fluidtechnik vertreibt. 

 

In den Startlöchern steht…

Heute hat die Grüne Partei den Gemeinderat Ciryll Wiget als Kandidaten fürs Gemeindepräsidium nominiert. Der 52-jährige Velohändler war acht Jahre im Einwohnerrat engagiert und wurde 2004 in den Gemeinderat gewählt. 

Wie zentral+ vernommen hat, wäre für den Gemeinderat auch der FDP-Einwohnerrat Beat Tanner ein heisser Kandidat. Seine Fraktionskollegen Thomas Lammer und Roger Erni könnten ebenfalls in die Kränze kommen. Seitens der CVP tönt es ganz ähnlich wie von der FDP.

Für die CVP wäre Einwohnerrat Rolf Schmid eine Option. Er hat bereits 2012 für den Gemeinderat und diesen Frühling für den Kantonsrat kandidiert, allerdings erfolglos. Auch die langjährige CVP-Fraktionschefin Kathrin Graber gilt als tüchtig und ambitioniert. 

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