Ersatzwahl Krienser Gemeinderat

SVP zieht Kandidaten zurück

Ein enttäuschter Patrick Koch: «Ich hätte mir ein besseres Resultat gewünscht.» (Bild: bra)

Beim Rennen um die Ersatzwahl für den Krienser Gemeinderat holte Patrick Koch (SVP) am wenigsten Stimmen. Er zeigte sich enttäuscht nach dem schlechten Resultat und will seine Kandidatur nun zurückziehen. Und es wird gemunkelt, dass auch der FDP-Kandidat aufgeben wolle. 

Patrick Koch gab gleich nach der Bekanntgabe der Resultate gegenüber zentral+ bekannt, er werde für einen zweiten Wahlgang am 27. September nicht mehr zur Verfügung stehen. «Ich ziehe meine Kandidatur zurück», sagte er sichtlich enttäuscht. «Ich habe mit einem besseren Ergebnis gerechnet. Aber mit diesem dritten und letzten Platz muss ich die Konsequenzen ziehen», sagt er gegenüber zentral+.

«Eigentlich hatte ich ein gutes Gefühl nach vielen Zusprüchen aus der Bevölkerung.» Der 42-Jährige schätzt, dass das Resultat durch die Polemik und durch die Streitereien zwischen den Parteien beeinflusst worden ist. Koch wurde seitens der CVP und der FDP angekreidet, er verfüge nicht über die nötigen Qualifikationen (zentral+ berichtete). «Ich stand ziemlich im Kreuzfeuer. Ich denke, das hat meiner Kandidatur sehr geschadet.»

SVP muss über die Bücher

Mit so einer krassen Ohrfeige hatte die Krienser SVP nicht gerechnet: Ihr Kandidat für die Ersatzwahlen für den Krienser Gemeinderat, Patrick Koch, machte mit 1’621 Stimmen das schlechteste Resultat.

Der Sitz der SVP, den es nach der Wahl von Paul Winiker in den Regierungsrat neu zu besetzen gilt, wackelt gewaltig. Für die Partei, die in Kriens eigentlich eine breite Wählerschaft hinter sich weiss, sieht es nach diesem Sonntag nach einem Wahldebakel aus.

«Wir wissen noch nicht, wie wir weiter vorgehen.»

Peter Portmann, SVP-Präsident

Die SVP muss nun über die Bücher. Am Montagabend findet eine Vorstandssitzung statt. Auch SVP-Präsident Peter Portmann bedauert das miserable Wahlresultat. «Wir wissen noch nicht, wie wir weiter vorgehen. Am Mittwochabend findet eine Mitgliederversammlung statt. Bis dahin wird entschieden, was wir machen werden.» Es ist gut möglich, dass die SVP den Politneuling Martin Zellweger aus der Reserve holt. Zellwegers Kandidatur würde von Seiten der FDP begrüsst. 

Die Wahlresultate des Sonntags

Wer macht das Rennen?

Wer macht das Rennen?

Gibt FDP-Kandidat auf?  

FDP-Kandidat Simon Konrad machte mit 1’707 Stimmen ebenfalls ein schlechtes Resultat. Damit hat er nicht viel besser abgeschnitten als SVP-Kandidat Koch. Noch am Vormittag hatte FDP-Präsident Robert Marty die Wahlchancen seines Kandidaten als hervorragend eingeschätzt. 

Von einer Niederlage möchte Konrad aber nicht sprechen. «Ich habe das zweitbeste Resultat gemacht», sagt er mit einem Lächeln und gratuliert Franco Faé zu seinem glanzvollen Resultat.

Auch für Konrad wird nun zum Thema, ob er seine Kandidatur zurückziehen soll. «Wir möchten uns noch nicht festlegen», sagt der 51-Jährige dazu. «Heute ist es noch zu früh.» Und FDP-Präsident Robert Marty betont, es sei nun wichtig, dass SVP und FDP zusammenspannen.«Wir werden sicher Kontakt aufnehmen. Es kommt darauf an, was die SVP nun macht.» Sicher ist: Mit nur einem Kandidaten aus dem rechten Spektrum wären die Wahlchancen gegen die CVP grösser. 

«Für den zweiten Wahlgang ist alles noch offen.» 

Franco Faé, CVP-Kandidat

Den Etappensieger dieses Sonntags, Franco Faé, gilt es zu schlagen. In den Gängen des Krienser Gemeindehauses wurde bereits gemunkelt, dass Simon Konrad zu Gunsten einer rein bürgerlichen Kandidatur nicht mehr antreten könnte. 

«Es wäre frech, wenn ich nicht mehr antreten würde» 

Für die CVP ist es ein Freudentag. Kandidat Franco Faé sei sehr überrascht, dass er so gut abgeschnitten hat: «Ich danke den Krienser Stimmbürgerinnen und Stimmbügern für diese Unterstützung.» Bis zum absoluten Mehr von 3’294 Stimmen fehlten ihm, der gleichzeitig Parteipräsident ist, nur knapp 120. «Es ist ein deutliches Resultat, aber für den zweiten Wahlgang ist selbstverständlich alles noch offen.» 

Faé geht davon aus, dass die SVP den Kandidaten austauschen und neu antreten wird. Die SVP habe im Sinne der Konkordanz einen Sitz verdient. «Wir werden die Resultate nun analysieren. Aber ich muss schon sagen, wenn man so viele Stimmen bekommt, dann ist das schon ein Vertrauensbeweis. Es wäre also von mir aus frech, wenn ich mich nicht einem zweiten Wahlgang stellen würde.» 

Und hier zeigen wir Ihnen in Wort, Bild und Video, wie Cyrill Wiget und Matthias Senn die Bekanntgabe des Wahlresultats bezüglich Gemeindepräsidium aufgenommen haben.

 

 

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