SVP-Gemeinderat kritisiert «Sozialromantiker»

Gregor Bruhin ist die Aktion «Alternativen zum Militärdienst» der Jungen Alternative Zug sehr sauer aufgestossen (zentralplus berichtete). In seinem Leserbrief gibt der Stadtzuger SVP-Gemeinderat allen Interessierten einen Crashkurs zu Armee, Zivildienst und Zivilschutz.

Der Leserbrief Gregor Bruhins:

«Ich bin ein bisschen erstaunt über Konradin Franzini’s Aussagen, mit welchen er Zivildienst und Zivilschutz als sinnstiftende Aufgaben bezeichnet und diese konträr gegenüber dem (unsinnstiftenden) Militärdienst stellt. Man muss ihm mit einer gewissen Nachsicht entgegnen, denn als junger Mann, der (noch) keinen Militärdienst geleistet hat, hat er offensichtlich ein paar Wissenslücken.

Zur Klarstellung: Zivildienst und Zivilschutz ist nicht dasselbe, auch sind beides keine Alternativen zur Wehrpflicht. Zivilschutz leistet man, wenn man aus gesundheitlichen Gründen nicht vollumfänglich wehrtauglich ist. Der Zivilschutz hat die Aufgaben Schutz, Betreuung, Unterstützung und ist schwergewichtig als Einsatzmittel der zweiten Staffel im Verbundsystem des Bevölkerungsschutzes positioniert.

Mit dem Zivilschutz wird bei eingeschränkter Tauglichkeit trotzdem die Wehrpflicht erfüllt. Beim Zivildienst verhält es sich anders. Dieser kann nur geleistet werden, wenn man vollumfänglich wehrtauglich ist, aus Gewissensgründen jedoch keinen Militärdienst leisten will. Diese besondere Form der Wehrpflichterfüllung wird häufig missbraucht, um den Anstrengungen des Militärdienstes zu entgehen, obwohl keine Gewissensgründe vorliegen.

Es geht mittlerweile so weit, dass Zivildienstleistende bereits an Schulen eingesetzt werden, weil es viel zu viele hat, die sich um den Militärdienst foutieren. Denn anstrengende Märsche, unregelmässig Essen, wenig Schlaf und eine hohe psychische Belastung wollen heute immer weniger ertragen. Man will sich im Wohlstand suhlen, den Freuden des Lebens fröhnen und wie in anderen Bereichen immer weniger Verantwortung übernehmen

Dabei stellt man sich als Individuum egoistisch über das Kollektiv und denkt; «Die anderen richten es dann schon». Ein gefährlicher Irrglaube in Zeiten von Terror und hohem Migrationsdruck, der Einsätze unserer letzten Sicherheitsreserve immer wahrscheinlicher macht. Als aktiver Offizier stehe ich dieser Entwicklung sehr kritisch gegenüber. Ich lehne daher Veranstaltungen ab, die diesen Negativtrend noch weiter fördern und Alternative anpreisen, die schlicht falsch sind. Vor allem wenn es aus sozialromantischen Kreisen kommt, wovon die Mehrheit den Militärdienst nur vom Hörensagen kennt.»

Gregor R. Bruhin, Gemeinderat und GPK-Mitglied, Zug

SVP-Gemeinderat kritisiert «Sozialromantiker»
Themen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon