So war die Wiener Johann-Strauss-Konzert-Gala

Strauss, Zigeuner und eine mit Sehnsucht erwartete «schöne blaue Donau»

Frische Interpretationen von bekannten Walzern mit Ballett gab's im KKL am Montagabend. (Bild: zvg)

Die Wiener Johann-Strauss-Konzert-Gala begeisterte am Montag mit Musik, Tanz und Spielfreude in einem nicht ganz ausverkauften KKL-Konzertsaal. Die K&K Philharmoniker unter der Leitung des Tiroler Dirigenten, Komponisten und Impresarios Matthias Georg Kendlinger boten frische Interpretationen der berühmten Strauss- und andere bekannten Walzer- und Operettenmelodien. Diesmal sogar mit Ballett.

Im ersten Teil des Konzerts liess das Orchester die Klangfarben und Rhythmen eines echten Juwels tadellos erklingen, nämlich der Ouvertüre zur Operette «Der Zigeunerbaron» von Johann Strauss' Sohn. Man könnte an keinen besseren Anfang denken, das Publikum in die richtige Stimmung zu versetzen.

Ein Publikum, das bei den folgenden Stücken – ob Marsch, Intermezzo oder Polka – immer aufmerksamer und involvierter wurde. Kendlinger's K&K Philharmoniker interpretierten jedes Musikstück mit Herz und Passion, jedoch auch mit absoluter Liebe zum Detail und grosser Spielfreude.

In Luzern erstmals mit Ballett: ein wahres Erlebnis

Zum ersten Mal im KKL bot die Wiener Johann-Strauss-Konzert-Gala ein Fest nicht nur für die Ohren, sondern auch für die Augen. Es stimmt zwar, dass ausdrucksstarke Musikstücke wie die im Programm aufgeführten vielleicht keine zusätzliche visuelle Darstellung in einem Konzertsaal benötigen.

Aber die Choreografien von Marianna Stankevych, von ihr selbst mit Grazie und hoher Technik getanzt, waren bemerkenswert. Insbesondere die Polka und den Walzer liess sie zu einem einzigartigen Gesamterlebnis werden.

Palette von Audrucksmöglichkeiten

Nach der Pause begann das Orchester mit einer Operette. Diesmal mit jener zur brillanten «Schönen Galathée» von Franz von Suppé. Wie es durchaus richtig für die Werke dieses vielseitigen Komponisten ist, wurde hier vom Orchester und vom Chefdirigenten aus einer ganz breiten Palette von Ausdrucksmöglichkeiten geschöpft.

Das nächste Musikstück war dann die Pizzicato-Polka von Johann und Josef Strauss. Während der Ausführung dieses Meisterwerks wurde nicht nur das Können, sondern auch der Witz aller Musiker bewiesen. Genauso wie bei der Ausführung von «Feuerfest», einer anderen Polka française von Josef Strauss, während der einer der Musiker als Schmied verkleidet effektvolle Hammerschläge auf dem Amboss erklingen liess.

Tosender Applaus für die Zugaben

Ein Tourneekonzert der Kendlinger’s K&K Philharmoniker endet nach den Worten des Maestros natürlich nie ohne Zugaben. So spielte das Orchester zuerst den «Freiheitsmarsch», eine fröhliche, aber auch anspruchsvolle Komposition aus dem Jahr 2014 von Matthias Georg Kendlinger selber, der dazu wieder am Pult stand.

Die vom Publikum am meisten geschätzte und mit grosser Sehnsucht erwartete Zugabe «An der schönen blauen Donau» wurde mit etwas zu dominanten Bläsern gespielt, aber wieder mit eleganten Choreografien veredelt.

Die vier Paare in wunderschönen Roben und Anzügen liessen alle Anwesenden träumen. Der Applaus am Ende des Konzerts für alle Teilnehmenden, aber vor allem für Georg Matthias Kendlinger, an jenem Abend auch ein geschätzter Conférencier, war lang und enthusiastisch.

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