Stimmrecht ab 16, legales Cannabis, weniger Leistungsdruck!

Gestern Donnerstag stellte sich die junge Zuger Generation den Themen ihrer Zeit und zeigte: Die politische Zukunft ist weiterhin weiblich! Wie im Jahre 2013, waren zwei Drittel der anwesenden junge Frauen. Sie wurden wortstark von ihren männlichen Kollegen bei der Diskussion mit den Politikern unterstützt. Denn Forderungen, welche die Jungen haben, gibt es viele.

Politik interessiert. Das zeigt die Bilanz zum Zuger Jugendpolittag 2016 mit einer Rekordbeteiligung von rund 100 Jugendlichen im Alter zwischen 15-17 Jahren. Diese trafen sich mit über 30 Politikern aller Parteien aus Kantonsrat, Stadtparlament und Gemeinderäten. Organisiert wurde der Anlass von der Zuger Fachstelle «punkto Jugend und Kind».

An der Präsentation im Plenum wurde laut einer Mitteilung der Organisatorin schnell ersichtlich, welche Themen die junge Generation aktuell beschäftigt und welche Haltungen sie haben:

– Asylpolitik: Wie können Jugendliche ohne Eltern integriert werden? Z.B. mittels Deutsch-Crash-Kurs, um junge Menschen in die bestehenden Schulklassen leichter zu integrieren. Die Vereine sollen sich vermehrt für die Jugendlichen öffnen und so einen Beitrag zur Integration leisten.

– Gesellschaftspolitik: Das Stimmrecht soll ab 16 Jahre eingeführt werden, finden die Jungen. Dazu wird zusammen mit Politikern ein Initiativtext erstellt.

– Drogenpolitik: Cannabis soll legalisiert werden. Ein Mindestalter soll eingeführt werden und verstärkte Aufklärung betrieben werden. Die Jugendlichen stören sich daran, dass Alkohol, trotz den negativen Wirkungen, gesellschaftlich akzeptiert ist und Cannabis nicht.

– Finanzpolitik: Die Jugendlichen verstehen, dass gespart werden muss. Sie verstehen jedoch nicht, dass bei der Bildung inhaltlich gespart werden soll. Aus Sicht der Jungen ist die Bildung eine wichtige, wenn nicht die wichtigste Ressource der Schweiz. Bei technischen Geräten oder Infrastrukturen gibt es aus der Sicht der Jugendlichen Sparpotential.

– Leistungsdruck: Die jungen Zugerinnen und Zuger sehen sich immer öfters unter Leistungsdruck. Vorgaben wie maximal 3 Prüfungen pro Woche resp. maximal 1 Prüfung pro Tag würden den Leistungsdruck etwas entschärfen.

– Gesellschaftspolitik: Bestehende öffentliche Räume sollen auch für Jugendliche zugänglich sein. Die junge Generation sieht sich auf öffentlichen Plätzen immer häufiger im Sicherheitspersonal oder Anwohner konfrontiert und vertrieben. Es sollen Räume für sie geschaffen werden, die sie nutzen können. Diese sollen mit der nötigen Infrastruktur wie Trinkbrunnen, offenen WC-Anlagen und genügend Abfalleimern ausgestattet sein.

Anschliessend an die Präsentationen fand die Podiumsdiskussion mit Dittli Laura (JCVP), Moczko Sophie (JUSO) und Lustenberger Andreas (ALG) zum Thema Asylpolitik statt. Die Jungparteien der FDP, glp und SVP konnten aus verschiedenen Gründen keine Vertretung an das Podium senden. Dennoch sei sehr angeregt und engagiert diskutiert worden, schreiben die Organisatoren.
Der nächste Jugendpolittag findet im 2017 statt.

Kantonaler Jugendpolittag – Von Jugendlichen für Jugendliche

Der «Kantonale Jugendpolittag» ist mittlerweile eine etablierte Plattform für den Austausch zwischen der Zuger Jugend und aktiven Politikern. Der Event wird von der Zuger Fachstelle – punkto Jugend und Kind im Auftrag des Departement des Inneren durchgeführt wird. Ziel des Jugendpolittages ist der Informationsaustausch und die Schaffung von gegenseitigem Verständnis durch einen Dialog auf Augenhöhe zwischen Jugend und Politik. Die jungen Teilnehmenden aus allen Zuger Gemeinden erarbeiten dabei in Gemeindegruppen oder regionalen Gruppen ihre Wünsche und Bedürfnisse, welche sie anschliessend den Politikern aus ihren Gemeinden unterbreiteten und diskutierten.

Zuger Fachstelle – punkto Jugend und Kind

Die Zuger Fachstelle – punkto Jugend und Kind setzt sich im Bereich Jugendförderung für die Realisierung von Anliegen der Kinder und Jugendlichen im Kanton Zug ein. Sie arbeitet im Auftrag des Departements des Innern, ist politisch sowie konfessionell unabhängig, und als Verein organisiert.

Stimmrecht ab 16, legales Cannabis, weniger Leistungsdruck!
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