Walliser Sängerin in der Luzerner «Schüür

Stefanie Heinzmann brachte ganz viel Liebe mit

Stefanie Heinzmann am Freitag in der Luzerner «Schüür». (Bild: Astrid van der Sluis)

Stefanie Heinzmann versprüht am Freitagabend in der «Schüür» Spielfreude und eine geballte Ladung Liebe zur Musik. Fast etwas zu viel davon.

Nach ihrem Auftritt im Rahmen der Spendenaktion «Jeder Rappen zählt» kehrte Stefanie Heinzmann am Freitag in ihre «Schweizer Lieblingsstadt» zurück. Erstmals seit ihrem Erstling «Masterplan» (2008) hatte die sympathische Walliserin mit «All We Need Is Love» wieder ein Album im Gepäck, das zwischenzeitlich Platz 1 der Schweizer Albumcharts belegte.

Von der Liebe zur Musik und zu sich selbst

In diversen Interviews hat die Sängerin keinen Hehl daraus gemacht, dass sie Anfang 2016 in eine tiefe Sinnkrise gestürzt war und sich zwischenzeitlich gar überlegt hat, ihre Musikkarriere aufzugeben und Hebamme zu werden. Letztlich ist sie der Musik aber treu geblieben. Sie definierte ihr musikalisches Ich neu und arbeitete fast drei Jahre an ihrem neuen Studioalbum, das im März dieses Jahres aus der Taufe gehoben wurde.

Heinzmanns fünftes Werk steht ganz im Zeichen der Liebe und wiederspiegelt das neugewonnene Selbstverständnis der Sängerin auf musikalischer wie auch auf textlicher Ebene. Das Album wirkt lebendig und kokettiert mit funkigen Rhythmen und modernem Elektropop.

Lieder wie «Shadows» oder «Mother's Heart» handeln davon, sich selbst zu finden, an sich zu glauben und mutig nach vorne zu gehen – Verhaltensweisen, die Heinzmann in der Vergangenheit offenbar nicht immer ganz leichtgefallen sind.

Neugewonnenes Selbstverständnis: Stefanie Heinzmann und Band überzeugten in Luzern. (Bild: Roger Meier)

Die «Schüür» kochte vor Spielfreude

Die Stefanie Heinzmann, die am Freitag in der «Schüür» in Luzern auftrat, wirkte wenig unsicher – und schon gar nicht unzufrieden. Sie und ihre Sieben-Mann-Band strotzten nur so vor Spiel- und Lebensfreude.

Während es draussen stetig kälter wurde, kochte die «Schüür» sprichwörtlich. Stefanie Heinzmann liess damit keine Zweifel offen: Die 30-jährige Sängerin liebt, was sie tut. Treu dem Motto «All We Need Is Love» formte sie ihre Finger immer wieder zu einem Herz. Sie betonte dabei, wie wichtig es sei, Welt und Umwelt, Mitmenschen, vor allem aber auch sich selbst zu lieben.

Die «Schüür» kochte – Danke Stefanie Heinzmann und ihrer Band.

Einzig in jenen Momenten, in denen die Walliserin ihre Liebe zu ihren Musikern und ihren Freunden ein wenig zu exzessiv kundtat, verlor die gelungene Show zwischenzeitlich an Energie. Dafür verliehen die kleinen Anekdoten und Liebesbekundungen dem Abend in der «Schüür» eine ganz eigene, sehr familiäre und angenehme Atmosphäre und liessen die «neue» Stefanie Heinzmann umso glaubwürdiger rüberkommen.

Heinzmann schaffte es mit ihren Jungs, das Publikum, mit dem sie eine Party mit riesigen Ballonen und goldenfarbenen Konfettis feierte, von Anfang an mitzureissen und zu fesseln.

Stefanie Heinzmann in der «Schüür» Luzern. (Bild: Astrid van der Sluis)

Im Vorprogramm: Sam Gruber und Jake Isaac

Mitreissen war auch notwendig. Mit dem Walliser Singer/Songwriter Sam Gruber und dem Engländer Jake Isaac eröffneten zwei durchaus interessante Künstler den Freitagabend in der «Schüür». Sam Gruber war vor über 10 Jahren bereits musikalischer Weggefährte von Stefanie Heinzmann bei der Band Bigfish und wusste die Anwesenden mit seinen Liedern aus seinem Leben zu unterhalten.

Jake Isaac dagegen beeindruckte durch sanfte Gitarrenklänge, eine gefühlvolle, bluesige Stimme und seine charmant schüchterne Art. Beiden gelang es aber nur in geringem Masse, das Publikum auf Betriebstemperatur zu bringen und die Konzentration vollständig auf sich zu lenken.

Das lag allerdings keineswegs daran, dass hier nicht zwei Könner auf der Bühne standen. Vielleicht aber hätten die Verantwortlichen die Künstler ein wenig mehr aufeinander, auf das Zielpublikum und vor allem auf die zurückgekehrte Stefanie Heinzmann abstimmen sollen.

Eröffnete für Stefanie Heinzmann: der Engländer Jake Isaac. (Bild: Astrid van der Sluis)
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