Im Luzerner Musikhaus öffnet die Gartenbeiz

Statt wilder Partys wird im Schüürgarten die Gemütlichkeit gefeiert

Die Abstände im Schüür-Garten sind gut makiert. (Bild: uus)

Tische reservieren kann man nicht. Und auch auf den Töggeli-Match müssen die Gäste vorerst verzichten. Der Garten der Schüür bietet aber viel Platz an der Luft – nach der längsten Pause ihrer Geschichte.

Was tun, wenn keine Künstlerinnen auftreten und DJs nicht an die Plattenteller dürfen und überhaupt der ganze Veranstaltungsbetrieb weiterhin auf Eis liegt?

«Back to the roots», dachten sich Marco Liembd und sein Team in der Schüür: Als das Kulturhaus 1992 eröffnet wurde, war der untere Bereich schon damals ein reiner Gastrobetrieb. «Uns war rasch klar, dass wir den Schüür-Garten als Erstes wieder öffnen wollen.» Das ist nun am Mittwoch der Fall, wenn ab 17 Uhr die ersten Gäste eintrudeln dürfen.

Der Garten ist für Gastronomen ein Glücksfall: Auch unter Einhaltung der Abstände haben 84 Personen Platz, 42 gedeckte Plätze, für den Fall, dass es einmal regnen sollte. Der Schüür-Garten kommt zur Eröffnung sehr luftig daher, Liembd nennt ihn gerne «Oase». Von Mittwoch bis Samstag jeweils von 17 Uhr bis 24 Uhr wird die «mit zwei Meter Abstand gemütlichste Gartenbeiz», wie sie auf der Webseite angepriesen wird, geöffnet haben.

Maximal eine Person darf aufs WC

Bei einem Augenschein kurz vor der Wiedereröffnung wirkt der Schüür-Garten denn auch angenehm normal: Trotz vermehrtem Vorkommen der Signalfarbe Gelb hat man nicht das Gefühl, sich in einer Gefahrenzone zu befinden. Bodenmarkierungen und Hinweistafeln gibt es selbstverständlich.

Der Arbeitsplatz der Sicherheitskraft hinter Plexiglas. Die Flyer kommen bis zur Wiedereröffnung weg.

Die Flyer-Stände werden weggeräumt sein, die Töggelikästen und «alles, was mehrere Leute mit den Fingern betäpeln» ebenfalls. Hinter einer Plexiglasscheibe wird ein Security-Mitarbeiter kontrollieren, dass nur eine Person aufs Mal das WC betritt.

Der Kulturbetrieb pausiert noch eine Weile

Auch wenn die Schüür nur eine gastronomische Wiedereröffnung im Garten feiern darf, freut sich das Team richtig darauf. «Die Leute wollen doch jetzt einfach gemeinsam etwas trinken und wieder miteinander plaudern.» Und: «Auch wenn das jetzt etwas esoterisch klingen mag: Man merkt dem Haus an, dass es lange keine Gäste empfangen durfte», sagt Liembd. Die zweimonatige Zwangspause wegen Corona sei denn auch die längste in der Geschichte der Schüür, die seit 1992 einen fixen Platz im Luzerner Kulturgeschehen hat.

«Sollte sich erweisen, dass die Unterstützungspakete nicht ausreichen und das Veranstaltungsverbot noch lange andauert, könnte die Stimmung bei Veranstaltern und Künstlern doch noch kippen.»

Liembd sagt, man wolle möglichst bald auch wieder Konzerte und Veranstaltungen durchführen. Man ist parat, das Programm steht, der Start ist aber weiterhin ungewiss. «Es macht keinen Sinn, Energie auf etwas zu verschwenden, das man nicht planen kann», fügt er an. Vorerst stellt er sich darauf ein, sicher bis zum 8. Juni auf die Gartenbeiz zu setzen.

Noch sei die Stimmung bei den Veranstaltern nicht im Keller, sagt er weiter. Auch wenn es harzig sei, hofften viele, auch dank versprochener Hilfe über die Runden zu kommen. «Sollte sich erweisen, dass die Unterstützungspakete nicht ausreichen und das Veranstaltungsverbot noch lange andauert, könnte die Stimmung bei Veranstaltern und Kreativen doch noch kippen.»

Doch Liembd will positiv bleiben: «Das Wichtigste bleibt, dass wir bald wieder mit Live-Musik Emotionen wecken können.»

Die Abstandsregeln werden deutlich gemacht: Maximal vier Personen dürfen an einem Tisch Platz nehmen.
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