Altstadt-Parking am Luzerner Kasernenplatz

Statt Autos gibt’s Bier und Cocktails: Parkhausdach soll zur Sommerbeiz werden

Wollen zusammem mit ihrem Kumpel Piero Achermann das Parkhausdach beleben: Philipp Kathriner (links) und Dominik Schmid. (Bild: bic)

Ein Feierabendbier mit Aussicht: Das verspricht ein neues Projekt am Luzerner Kasernenplatz. Auf dem Dachgeschoss des Altstadt-Parkhauses soll ein Gastrobetrieb entstehen, der bis zu 15 Arbeitsplätze schafft.

Eingeklemmt zwischen Autobahnausfahrt und Baselstrasse liegt das Altstadt-Parking. Es ist nicht der Ort, den man auf Anhieb als idyllischen und hippen Treffpunkt bezeichnen würde. Doch auf dem Dach des siebenstöckigen Parkhauses soll es bald gemütlich werden.

Geplant ist eine Gartenwirtschaft – ein Dachgarten – mit «einzigartigem Flair und einer grossartigen 360-Grad-Aussicht auf die Stadt», wie es aus dem aktuell aufliegenden Baugesuch hervorgeht. Demnach entsteht auf rund 650 Quadratmeter ein Freiluftlokal mit 150 Sitzplätzen.

Bekannte Namen stehen hinter dem Projekt

Wo heute grauer Beton dominiert, sollen Holzlatten und Pflanzen angenehme Stimmung bereiten. Sonnensegel, Lichterketten und zwei Hollywoodschaukeln sorgen für die nötige Leichtigkeit des Seins. Mehrere Barhäuschen, ein Backoffice sowie ein WC-Wagen bilden die nötige Infrastruktur. Anders gesagt: Es entsteht eine «urbane Oase» als «Kontrast zur Autobahn und dem Strassenlärm», wie es im Projektbeschrieb heisst.

Die Markierungen zeigen die Höhe der geplanten Barhäuschen an. (Bild: bic)

Hinter dem Projekt stehen Piero Achermann, Philipp Kathriner und Dominik Schmid. Die drei Luzerner Unternehmer haben jahrelange Erfahrung im Bereich Veranstaltungen und Gastronomie in der Stadt Luzern.

Achermann und Kathriner führen zusammen den Rok-Club. Achermann ist ausserdem Mitinhaber des «Madeleine» gleich neben dem Parkhaus sowie des «Franky» an der Frankenstrasse. Die beiden kennt man weiter als Mitinitianten des Rudolf-Weihnachtsmarktes auf dem Inseli.

Dominik Schmid führt zusammen mit zwei Geschäftspartnern das «Parterre» in der Neustadt sowie das «Stiefväter» am Hirschengraben. Zudem ist er bei der Buvette beim «Nordpol» beteiligt. Bis Ende Juli lenkte Schmid, ebenfalls mit Kumpels, die Geschicke der Metzgerhalle.

Den dreien schwebt vor, das Lokal wochentags ab Nachmittag bis Mitternacht, am Samstag bereits ab Mittag und am Sonntag nur bis 21 Uhr geöffnet zu haben. Sie versprechen im Baugesuch, sich zu bemühen, keinen unnötigen Lärm zu verursachen. «Live-Musik wird es deshalb voraussichtlich keine geben, obwohl das natürlich cool gewesen wäre», sagt Philipp Kathriner dazu.

Ein Bier mit Blick auf die Altstadt und das Bruchquartier gefällig? (Bild: bic)

Bekannte Namen für das Kulinarische

Der Dachgarten soll trotzdem viel mehr werden als eine einfache Beiz. Nämlich ein «Freiraum für die Kunst- und Kreativszene sowie eine Plattform für Streetfood- und Cocktailproduzenten». So ist angedacht, dass sich interessierte Barbetriebe – gegen eine Umsatzabgabe – jeweils für eine Woche einem neuen Zielpublikum zu präsentieren.

Auch beim Speiseangebot ist eine Zusammenarbeit mit wechselnden Betrieben – laut Konzept zum Beispiel mit «Pastarazzi», «Barbès» oder «Stiefels Hopfenkranz» – denkbar. Ebenso steht ein Rahmenprogramm im Raum, etwa mit Yoga, Pingpong oder Tanzworkshops. «Um die Bar optimal zu betreiben, werden wir wohl rund 15 Mitarbeiter einstellen müssen», rechnet Philipp Kathriner vor.

Unten wird weiterhin parkiert, oben dem Leben gefrönt. (Bild: bic)

Zusätzliche Fluchttreppe

Das Parkhaus Altstadt ist im Besitz der Pensionskasse der Stadt Luzern. «Wir sind mit unserer Idee einfach mal auf die Vermieterin zugegangen und sind sofort auf offene Ohren gestossen», erzählt Philipp Kathriner. Man wolle die Gastroszene in der Coronakrise unterstützen, habe die Botschaft gelautet.

«Die Kapazitäten im Parkhaus lassen es zu, dass das Dachgeschoss freigegeben wird, obwohl dieses Jahr die vielen inländischen Touristen auch zuoberst im Parkhaus ihr Auto abgestellt hätten», fasst Dominik Schmid die Gespräche mit der Vermieterin zusammen. Ebenfalls nötig für die Betriebsbewilligung ist eine zweite Fluchtreppe an der Fassade stadtauswärts. Dafür ist ein temporäres Baugerüst vorgesehen.

An Ideen und Tatendrang fehlt es also nicht. Wann genau es losgehen wird, ist noch offen. «Wir hoffen im nächsten Frühling starten zu können», sagt Dominik Schmid. Das Projekt ist aktuell auf eine Saison befristet. Sollte es keine Einsprachen gegen das Projekt geben, darf man sich wohl schon den Winter hindurch auf einen erfrischenden Drink in der Rooftop-Bar freuen.

Hier wird eine temporäre Fluchttreppe installiert. (Bild: bic)
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3 Kommentare
  • Profilfoto von Jörg Müller
    Jörg Müller, 08.09.2020, 10:46 Uhr

    Tolle Idee die Nachbaren Freut es etwas mehr Lärm dort merkt es ja niemand und aud dem schön Heiss, die Tollen Diversen Gestanke Abgasen ,grill, Fritteusen, Garage ja mal was anderes ,wie sagen die Jungen gleich Exotik?

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  • Profilfoto von Joseph de Mol
    Joseph de Mol, 08.09.2020, 09:17 Uhr

    Auch Château Gütsch Immobilien AG hat 2010 eine Einsprache deponiert. Da Schall bekanntlich steigt, werden auch die Nachbarn am Gütschhang gut mithören können, was auf dem Parkhausdach partymässig so los ist:
    https://www.20min.ch/story/unterstuetzung-fuer-city-beach-131918933327

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  • Profilfoto von Joseph de Mol
    Joseph de Mol, 08.09.2020, 09:13 Uhr

    Dieses Unterfangen ist keineswegs neu, sondern ein alter Hut. Bereits 2010 wurde diese Idee initiiert. Das Baugesuch wurde hinsichtlich Statik damals nicht bewilligt:
    https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/stadtstrand-kein-city-beach-auf-dem-parkhaus-altstadt-ld.23670

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