Weil keine Nachfrage bestehe

Stadt Zug will keine eigene Kita im Stadthaus

Der Zuger Stadtrat meint: Die meisten Mitarbeitenden der Stadt Zug finden bei Bedarf eine geeignete Kita, die von ihrem Arbeitsort weniger weit entfernt sei als das Stadthaus. (Bild: Adobe Stock)

Vor einem Jahr reichte Richard Rüegg (CVP), Mitglied des Grossen Gemeinderats (GGR), ein Postulat ein. Er forderte, dass geprüft werden soll, ob im neuen Stadthaus an der Gubelstrasse eine Kita eingerichtet werden könnte. Nun liegt die Antwort des Stadtrates vor. Dieser will von einer eigenen Kita nichts wissen – weil keine Nachfrage bestehe.

Im Bericht und Antrag des Stadtrats heisst es, dass eine Kita am Arbeitsort durchaus eine Option sein könne. Im Falle der Stadt Zug bestehe aber kein Anlass, dass sie die Aufgabe übernimmt, selber Kinderbetreuungsplätze für die Mitarbeitenden anzubieten. «Dazu gibt es keine Nachfrage», schreibt der Stadtrat.

Die Anzahl von Mitarbeitern im Stadthaus mit Kindern im Kita-Alter sei sehr klein, für alle anderen steht das Angebot der Kitas in der Stadt Zug zur Verfügung. Wie der Stadtrat in seiner Stellungnahme ausführt, beziehen 499 Mitarbeitende der 808 Mitarbeitenden (Stand Ende 2019) eine Kinderzulage in Höhe von 300 Franken, respektive 350 Franken für Jugendliche ab dem 18. Altersjahr.

20 der 89 Kinder wohnen in der Stadt Zug

28 Väter und 37 Mütter, die insgesamt 89 Kinder im Kita-Alter von 0 bis 4 Jahren haben, würden derzeit von Kinderzulagen profitieren. Von diesen insgesamt 65 Eltern-Teilen arbeiten nur gerade 10 Elternteile, die zusammengezählt 14 Kinder haben, im Stadthaus. Die Eltern (Vater oder Mutter) der übrigen 75 Kinder sind Bibliotheksmitarbeitende, Archivare, Werkhofmitarbeitende, Lehrkräfte, Schulsozialarbeiterinnen oder Betreuungsmitarbeitende und an verschiedenen Standorten in der Stadt verteilt.

Gemäss aktueller Wohnortsstatistik der städtischen Mitarbeitenden wohnen rund ein Drittel in der Stadt Zug, ein Drittel im Kanton Zug und der dritte Drittel in den umliegenden Kantonen. Von den 89 Kindern im Kita-Alter wohnen 20 Kinder in der Stadt Zug, 41 Kinder in einer anderen Zuger Gemeinde sowie 28 Kinder ausserhalb des Kantons Zug. Nur von acht ausserhalb des Kantons Zug wohnhaften Kindern arbeite ein Elternteil im Stadthaus an der Gubelstrasse 22. Wie der Stadtrat schreibt, können Mitarbeitende das Angebot ihrer Wohngemeinde in Anspruch nehmen oder ihre Kinder in die Obhut einer Stadtzuger Kita geben, was durchaus üblich sei.

Kita hätte schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis

Der Stadtrat meint also: Es könne davon ausgegangen werden, dass die Mitarbeitenden der Stadt Zug bei Bedarf eine geeignete Einrichtung finden würden, die von ihrem Arbeitsort weniger weit entfernt sei als das Stadthaus.

Abgesehen von diesen Sachverhalten würde eine Kita im Stadthaus ein «äusserst ungünstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis» zur Folge haben, schreibt der Stadtrat. Auf dem LG-Areal ist die Organisation Children's World AG im Bürokomplex der Firma Johnson & Johnson eingemietet, die über freie Plätze verfüge.

Die Eltern lassen oftmals ihre Kinder dort betreuen, wo es für sie organisatorisch am sinnvollsten ist. Oft sei das bereits für Vorschulkinder in der eigenen Wohngemeinde, so der Stadtrat weiter.

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