Für Umrüstung wurden 100’000 Franken investiert

Stadt Luzern zählt Stimmzettel im November erstmals elektronisch aus

So müssen die Abstimmungszettel ab November 2018 ausgefüllt werden: Mit einem Kreuzchen.

(Bild: zvg)

Am 25. November zählt die Stadt Luzern die Stimmzettel erstmals elektronisch aus. Das sogenannte E-Counting ist sicher, effizienter und unter dem Strich günstiger als die Auszählung von Hand. Die Umstellung geschieht im Rahmen der städtischen Digitalstrategie.

St. Gallen, Bern und Basel-Stadt kennen das E-Counting bereits und machen damit sehr gute Erfahrungen. Seit 2018 können auch Luzerner Gemeinden bei Abstimmungen die Stimmzettel elektronisch auszählen lassen. Der Regierungsrat hat eine entsprechende Verordnung diesen April in Kraft gesetzt.

Stadt Luzern als erste Zentralschweizer Gemeinde

Die Stadt Luzern wird als erste Zentralschweizer Gemeinde das sogenannte E-Counting einführen. Zum Einsatz kommt das Verfahren erstmals am Abstimmungssonntag vom 25. November, wie die Stadt diesen Dienstag schriftlich mitteilte. Das Gesuch der Stadt wurde vom kantonalen Justiz- und Sicherheitsdepartement bewilligt. Der zuständige Stadtrat Martin Merki erläutert: «Im Gesuch hat die Stadt die technischen und organisatorischen Abläufe aufgeführt sowie die Massnahmen betreffend Datensicherheit erläutert. Die Anforderungen sind hoch.»

Hackerangriffe ausgeschlossen

Beim Einscannen werden alle Stimmzettel lückenlos nummeriert und sind somit jederzeit identifizierbar. Es besteht kein Anschluss an das Internet – dadurch können Manipulationen, etwa durch einen Hackerangriff, ausgeschlossen werden.

In der Stadt Luzern verändert sich dadurch auch der Abstimmungszettel: Neu darf nicht mehr mit «Ja» oder «Nein» auf Abstimmungsfragen geantwortet werden. Sondern es muss das entsprechende Abstimmungsfeld mit einem Kreuz versehen werden. Denn nur so kann der Scanner den Stimmzettel lesen.

Unklare Antworten werden aussortiert

Der Scanner kann pro Stunde 6’000 bis 7’000 Stimmzettel erfassen. Die Stimmzettel werden während des Einlesens mit einer Nummer bedruckt – dies garantiere, dass jeder Stimmzettel nur einmal gezählt wird. Jeder eingescannte Stimmzettel kann auf dem Bildschirm betrachtet und mit dem Original-Stimmzettel verglichen werden.

Unklare Antworten – zum Beispiel kein korrektes Kreuz oder ein Kreuz über mehrere Kästchen – werden vom System aussortiert und angezeigt. Zwei Personen kontrollieren diese mangelhaften Stimmzettel am Bildschirm. Sie entscheiden, ob die Antworten trotzdem klar einem Ja oder Nein zuweisbar sind oder ob sie als ungültig erfasst werden müssen.

100’000 Franken investiert

Die Stadt Luzern hat für die Umrüstung auf E-Counting rund 100’000 Franken investiert. Die Gründe für die Umstellung seien laut Martin Merki vielfältig: «Das neue System ist sicher, effizienter und weniger fehleranfällig. Das aufwendige Auszählen von Hand entfällt.» Statt wie bislang bis 80 bezahlte Urnenbüro-Mitarbeitende brauche es neu nur noch um die 30. Die Einsparung betrage pro Urnengang (Personal-, Miet – und Transportkosten) zwischen 15’000 und 20’000 Franken.

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