Stadt Luzern stimmt Ausbau der Betreuungsgutsscheine zu

Die Stadtluzerner Stimmberechtigten haben sich sehr deutlich für die Weiterentwicklung des Systems der Betreuungsgutscheine ausgesprochen: 79,25 Prozent sagten Ja zum Sonderkredit von knapp 20 Millionen Franken.

Autorin

Jacqueline Lipp

Die Stadt Luzern kann ihr System der Betreuungsgutscheine weiterentwickeln. Rund 79,25 Prozent der Stadtluzerner Stimmberechtigten sagten diesen Sonntag Ja zum Sonderkredit von 19,95 Millionen Franken für die nächsten zehn Jahre.

Mit dem System der Betreuungsgutscheine unterstützt die Stadt Luzern seit 2009 die familienergänzende Kinderbetreuung. Eltern, die ihre Kinder im Vorschulalter in einer Kita oder Tagesfamilie betreuen lassen, erhalten von der Stadt Luzern einen Beitrag an die Betreuungskosten. Wie viel, hängt vom Einkommen der Eltern ab.

Nachfrage stagnierte

Nach stetigem Anstieg stagniert seit 2014 jedoch die Nachfrage nach Betreuungsplätzen. Hauptgrund sind laut Stadt die Kosten: Der Selbstkostenanteil der Eltern ist über die letzten Jahre stetig angestiegen. Nach wie vor lohnt es sich für viele Familien aus finanziellen Gründen nicht, mehr zu arbeiten. Diesen unbefriedigenden Zustand will die Vorlage verbessern.

Dank dem klaren Volks-Ja von diesem Sonntag erhalten Eltern mit tieferen und mittleren Einkommen ab Januar höhere Betreuungsgutscheine. Zudem werden Familien mit zwei und mehr Kindern stärker entlastet.

Die Stadt Luzern will mit den Gutscheinen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern und die Chancengerechtigkeit verbessern. Die Erwerbstätigkeit beider Elternteile fördere die Gleichstellung, wirke dem Fachkräftemangel entgegen und habe einen positiven Effekt auf die Steuererträge.