Neue Zahlen zum Strassenverkehr

Stadt Luzern: Mehr Verletzte trotz weniger Unfällen

Über 500 Verkehrsunfälle ereigneten sich letztes Jahr in der Stadt Luzern. (Bild: zvg)

Die Zahl der Verkehrsunfälle nimmt seit Jahren ab. Anders sieht es bei den Personen aus, die bei einem Unfall zu Schaden gekommen sind. Deren Zahl ist zuletzt merklich gestiegen. Der Boom bei den E-Bikes und Ablenkungen durch Smartphones und Kopfhörer dürften dazu beigetragen haben.

Die Kurve zeigt grundsätzlich in die richtige Richtung. Im Jahr 2019 ereigneten sich auf dem Strassennetz der Stadt Luzern 515 Verkehrsunfälle. Das sind fünf weniger als im Vorjahr und deutlich weniger als noch vor 20 Jahren. Damals registrierte die Stadt in der Regel gegen die 800 oder mehr Verkehrsunfälle.

Weniger erfreulich ist die Tatsache, dass vergangenes Jahr 284 Personen bei einem Unfall im Strassenverkehr verletzt wurden. Das entspricht einer Zunahme von 21 Verletzten, wie den aktuellen Zahlen von Lustat Statistik Luzern zu entnehmen ist. Im Gegensatz zum Vorjahr verlor 2019 ausserdem eine Person ihr Leben bei einem Unfall im Luzerner Strassennetz.

So sehen die aktuellen Unfallzahlen in der Stadt Luzern aus:

Neue Verkehrsmittel, neue Probleme

Die Zahlen zeigen zwar Tendenzen auf, erzählen aber nicht die ganze Geschichte. So nehmen die Unfälle mit E-Bikes mit steigender Beliebtheit zwar seit Jahren zu, fallen insgesamt aber nicht merklich ins Gewicht.

Interessant ist zudem, dass in den Zahlen von Lustat 44 Unfälle nicht einem bestimmten Verkehrsmittel zugeordnet werden. Darunter dürften E-Scooter, Trotties, Segways und andere Gefährte fallen.

Kontrollverlust mit dem E-Bike

Woran aber liegt es, dass in den letzten zwei Jahren wieder mehr Menschen im Strassenverkehr zu Schaden kommen? Anhaltspunkte dafür finden sich im aktuellen Sicherheitsbericht der Stadt Luzern.

Gemäss dem Bericht stagniert schweizweit die Zahl der Unfälle mit Fussgängern und Velofahrern. Gerade bei Velounfällen mit schweren Verletzungsfolgen gibt es demnach gesamtschweizerisch eine Zunahme bei den Seniorinnen und Senioren.

In diesen Fällen handelt es sich tatsächlich nicht selten um Unfälle mit E-Bikes. «Insbesondere die Zahl an Selbstunfällen bei älteren Menschen hat zugenommen. Ältere E-Velofahrende haben beispielsweise eher Mühe, ihre eigene Geschwindigkeit richtig einzuschätzen und stürzen öfter durch Selbstunfälle aufgrund von Kontrollverlusten», heisst es im Bericht dazu. Der Bericht hält aber auch fest, dass «der Anteil der E-Bike-Unfälle in der Gesamtbetrachtung aber (noch) kaum relevant» ist.

Ablenkung bleibt das Hauptproblem

Eine Herausforderung in der Stadt Luzern stellen die ortsfremden Touristen dar, die die hiesigen Verkehrsregeln nicht beachten und
beispielsweise in Gruppen bei Rot über die Strasse gehen.

Viele Unfälle – sowohl beim Langsam- wie auch beim motorisierten Verkehr – seien letztlich aber auf das Verhalten der Verkehrsteilnehmer selbst zurückzuführen: «Beispielsweise durch Ablenkung durch Smartphones oder das Tragen von Kopfhörern», heisst es im Bericht weiter.

Lösungsansätze bietet der Sicherheitsbericht nur bedingt. Neben der Notwendigkeit von Sensibilisierungskampagnen werden im Bericht auch breitere Velostreifen und Temporeduktionen als dienliche Massnahmen ins Feld geführt.

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