Wer sich kreativ im öffentlichen Raum betätigen will, dem stehen in Luzern bald zwei Openair-Leinwände zur Verfügung: Die Stadt lanciert ein Kunstprojekt für legales Sprayen.
Ob Anfänger oder Profi: Auf zwei Wänden einer Tunneleinfahrt in der Sentimatt darf bald gesprayt werden. Die Stadt Luzern hat im Zusammenhang mit den Bauarbeiten an den Sentimattbrücken ein Kunstprojekt aus der Taufe gehoben (zentralplus berichtete).
Die Autobahnunterführung am Sentiweg sei bisher ein beliebter Ort zum – auch illegalen – Sprayen gewesen. Die Umgestaltung der Unterführung bot nun Anlass, eine legale Spraywand zu prüfen. Denn wer in der Stadt Luzern legal sprayen wollte, hatte bislang kaum die Möglichkeit dazu.
Vorbild am Freigleis und in Emmenbrücke
Vorbilder für die «Wand für urbane Kunst» sind die legalen Spraywände entlang des Freigleis im Bereich Kriens-Mattenhof sowie jene im Industriegebiet in Emmenbrücke. Die Erfahrungen dort seien durchwegs positiv, schreibt die Stadt in einer Mitteilung.
Deshalb kann ab April in Luzern an zwei Orten gesprayt werden: Einerseits entlang der Einfahrt Sonnenbergtunnel, zwischen der SBB-Unterführung auf der Seite Dammstrasse bis zum Bereich mit den Metalleinfassungen. Andererseits entlang der Sentimattstrasse Richtung Reuss (siehe Karte).
Insgesamt stehen damit zwei Wände mit einer Länge von total etwa 150 Metern zur Verfügung.
Auf dieser Karte sind die Standorte der beiden Wände zu sehen:
Illegale Graffitis verhindern
Die Ziele des Projektes in Luzern sind: Legales Sprayen ermöglichen und damit illegalem Sprayen vorbeugen sowie den öffentlichen Raum mit Kreativität und Farbe aufwerten.
Die Stadt hat dieses Kunstprojekt mit Personen aus der Sprayerszene umgesetzt. «Ich freue mich, dass es nun auch in Luzern möglich ist, sich mit Graffitis im legalen Rahmen zu verwirklichen», wird Lluvia Mosquera, eine der Mitinitiantinnen in der Mitteilung zitiert. «Gerade in der aktuellen Situation ist die Möglichkeit, sich künstlerisch auszudrücken, enorm wichtig. Zudem führt das Projekt zu mehr Belebung und Aufwertung der doch sehr dunklen Ecke im Quartier und damit zu mehr Sicherheit.»
Geplant sind auch Workshops für Kinder und Jugendliche, beispielsweise anlässlich des internationalen Tages gegen Rassismus. Ermöglicht wurde das Projekt auch durch das Bundesamt für Strassen (Astra) als Eigentümerin der Wände.
Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.