Grosse Kleinstadt-Sanierung gestartet

Stadt Luzern demontiert den Krienbach-Brunnen

Wo ist denn der Krienbachbrunnen hin? Während der Kleinstadt-Sanierung muss der Brunnen weichen.  (Bild: Stadt Luzern)

Am Mittwoch haben die Bauarbeiten in der Luzerner Kleinstadt begonnen. Als erstes musste der Krienbachbrunnen dran glauben: Er wurde demontiert und in Sicherheit gebracht. 2018 wird er an gleicher Stelle wieder platziert.

Die Bauarbeiten am Gesamtprojekt Kleinstadt haben begonnen. Deshalb hat die Stadt Luzern am Mittwoch den Krienbachbrunnen demontiert. Dieser wird ebenfalls saniert und nach Abschluss der Bauarbeiten 2018 wieder an gleicher Stelle platziert. Die Hauptarbeiten starten nächsten Montag. Die Kleinstadt am linken Reussufer zwischen Reuss, Jesuitenkirche und Hirschengraben gehört zu den ältesten Stadtteilen Luzerns. Und dort bleibt in den nächsten Jahren kein Stein auf dem anderen.

Zwischen Ende 2016 und 2018 werden alle Strassen aufgerissen, die Leitungen saniert, die Oberfläche neu gepflästert. Damit soll die Kleinstadt wieder ein würdiger Teil der Altstadt werden. Das Projekt verträgt keinen Aufschub – sonst droht der Einsturz (zentralplus berichtete).

Philipp-Anton-von-Segesser-Platz mit Bahnhofstrasse, wie er ab 2018 aussehen soll (Symbolbild).

Philipp-Anton-von-Segesser-Platz mit Bahnhofstrasse, wie er ab 2018 aussehen soll (Symbolbild).

(Bild: zvg)

Im Quartier werden Strassen geöffnet, damit Wasser-, Abwasser-, Gas-, Elektro- und Datenleitungen saniert werden können. Die Stadt wird zeitgleich mit diesen Arbeiten auch das Erscheinungsbild der Kleinstadt erneuern. Mit dem koordinierten Vorgehen kann die Stadt Kosten sparen und Anwohner und Gewerbebetriebe schonen.

Insgesamt kosten die Arbeiten 11,6 Millionen Franken. 4,7 Millionen Franken davon entfallen auf das Teilprojekt Oberflächengestaltung. Vorgesehen ist, die Strassen einheitlich mit Natursteinen zu pflästern.

Der Stadtrat plant, die Strassen der Kleinstadt in eine Begegnungszone umzuwandeln. Autos und Velos dürfen in diesen höchstens mit Tempo 20 fahren, Fussgänger haben Vortritt. Die Zahl der Parkplätze bleibt unverändert, die Zahl der Veloabstellplätze wird erhöht. Die Geschäfte bleiben während den Bauarbeiten erreichbar.

Alle Infos zur Sanierung auch unter kleinstadt.stadtluzern.ch

Die wichtigsten Massnahmen im Detail:

  • Neue Pflastersteine: Die Oberfläche wird mit einheimischem Naturstein (Gruberstein aus Alpnach) neu gepflästert, es ist das charakteristische Material der Altstadt. Mit der durchgehenden Oberflächengestaltung soll die Kleinstadt als städtebauliche Einheit erkennbar sein und mit der rechtsufrigen Altstadt eine Einheit bilden. «Dieses historische Verständnis des Stadtraumes soll durch eine zeitgemässe und nachhaltige Gestaltung umgesetzt werden», so die Stadt Luzern. Die Strassen werden nach dem sogenannten «Luzerner Muster» gepflästert: in Reihen- und Bogenpflästerung.
  • Kein Trottoir mehr: Die Trennung zwischen Trottoirs und Fahrbahn wird aufgehoben. Die durchgehende Oberfläche stellt einen «ursprünglichen und stimmigen Zustand wieder her», so die Mitteilung. Die Trennung ist nicht historisch, sondern eine Erfindung des 20. Jahrhunderts. Durch die Pflästerung und das Aufheben von getrennter Fahrbahn und Trottoir erhofft man sich eine Verkehrsberuhigung, die Strasse wird für Veranstaltungen und Gastronomie flexibler nutzbar. «Der Stadtraum erhält seine ursprüngliche Funktion als Lebens-, Verkehrs- und Bewegungsraum zurück», so die Stadt. Zudem wird das ganze Areal gemäss gesetzlichen Vorgaben behindertengerecht, allfällige Hindernisse werden aus dem Weg geräumt.
  • Besserer Abfluss: Grosse Mengen Regenwasser können künftig besser abfliessen, dies dank einer neuen Wasserführung über Rinnen.
  • Beleuchtung gemäss Plan Lumière: Heute ist das Beleuchtungsbild ineffizient, und es erfüllt die Sicherheits- und  Umweltanforderungen nicht.
  • 50 neue Veloparkplätze: Zusätzlich zu den heute bestehenden 51 Velo- und Motorradabstellplätzen in der Pfistergasse und der Burgerstrasse kommen neue Abstellplätze in der Burgerstrasse hinzu.
  • Neues Verkehrsregime: Heute besteht in der Kleinstadt noch Tempo 50, für Radfahrer ist die Achse Pfistergasse–Bahnhofstrasse eine wichtige Verbindungsachse. Die Stadt prüft jetzt ein temporeduziertes Regime und eine Begegnungszone, die baulichen Grundlagen dazu werden geschaffen. Ein Gutachten, das noch folgt, soll aufzeigen, welches künftig das beste Verkehrssystem darstellt und gleichzeitig auf Mitte 2018, wenn die Sanierung abgeschlossen ist, eingeführt werden. Die Anzahl Parkplätze bleibt unverändert.
  • Krienbachbrunnen: Der historische, öffentliche Brunnen ist eine touristische Attraktion – und würde auch heute noch in Notlagen zur Wasserversorgung der Bevölkerung dienen. Während der Bauzeit muss der Brunnen weichen, Trog und Brunnenstock mit Figur werden gleichzeitig saniert. Ab 2018 steht der Brunnen in alter Frische wieder auf dem Platz.
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