Der Quartierverein wurde im Dunkeln gelassen

Stadt Luzern baut klammheimlich Carparkplätze beim Lido

Drängen bald Monstercars ins beschauliche Brüelmoos-Quartier? Und sähe das dann so aus?

(Bild: zvg/Montage zentralplus)

Das Luzerner Stadtparlament wollte nichts wissen von zusätzlichen Carparkplätzen im Brüelmoos, trotzdem hat die Stadt Luzern nun zwei davon am Standort errichtet. Über diesen Umstand wurde der zuständige Quartierverein nicht in Kenntnis gesetzt. Darüber ist dessen Präsident gar nicht erfreut.

Beim Parkplatz Brüelmoos am Luzerner Lido hat es seit neustem zwei neue Carparkplätze, berichtet die «Luzerner Zeitung». Das steht im Widerspruch zur Haltung des Stadtparlaments. Dieser lehnte im April im Zuge des neuen Konzepts «Carparkierung Stadt Luzern» die 20 neuen Carparkplätze im Brüelmoos ab (zentralplus berichtete). Trotzdem wurden nun aus 12 plötzlich 14 Abstellplätze für Reisecars.

Darüber informiert wurden die Anwohner laut Josef Galetti, Präsident des Quartiervereins Seeburg-Würzenbach-Büttenen, nicht. «Ich war völlig überrumpelt, als ich durch meine Nachbarn von den Parkplätzen er­fahren habe», sagt Galetti gegenüber den Medien.

Quartierpräsident empfindet Vorgehen als Affront

Galetti wünscht sich von der Stadt, dass sie die Situation rückgängig macht. «Es ist ein Affront gegenüber allen Anwohnern», sagt er. «Die Touristen benutzen die Landschaft oft als Toilette. Auch die Lärmbelastung für die Anwohner steigt mit den zusätzlichen Plätzen.» Der Parkplatz Brüelmoos sei ausserdem sehr gut ausgelastet durch Autos. «Wenn im Verkehrshaus oder im Lido ein Anlass stattfindet, weichen viele Leute auf diesen Platz aus.»

Dieses Vorgehen der Stadt ruft nun auch die Politik auf den Plan: Rieska Dommann und Fabian Reinhard haben im Namen der FDP-Fraktion eine Interpellation eingereicht. Darin wollen sie unter anderem wissen, weshalb sich der Stadtrat entgegen der vom Grossen Stadtrat beschlossenen Protokollbemerkung zum Carkonzept gezwungen sah, zusätzliche Parkplätze zu realisieren.

Stadt verteidigt sich

Daniel Meier, Leiter Tiefbauamt, sagt, dass der Carparkplatz ­Brüelmoos täglich von mehr Reisecars angefahren werde, als es Parkplätze zur Verfügung habe. Dennoch wurden die Cars dort ­illegal parkiert, was zu Reklamationen von Anwohnern und der Luzerner Polizei führte. «Die Stadt sah sich gezwungen, diesen unrechtmässigen Zustand nicht mehr zu dulden und Massnahmen zur Einschränkung der unrechtmässigen Carparkierung zu ergreifen», so Meier.

Die acht Parkplätze, die sich zuvor bei den Cars befunden ­haben, wurden dabei in zwei Carparkplätze umgewandelt. Am Anfang der Sommerferien erfolgte die Ummarkierung mit dem «Verbot für Gesellschaftswagen» für den hinteren Teil des Brüelmoos-Parkplatzes.

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