Zwei Ausländer-Themen beschäftigen den Sportchef

EVZ-Vertragsverlängerung mit Kovar ist aufgegleist

Der Tscheche Jan Kovar, der aktuell viertbeste Skorer der Liga, wird aller Voraussicht nach auch nächste Saison für den EV Zug stürmen. (Bild: Urs Lindt/freshfocus)

Jan Kovar ist eine Attraktion im Spiel der Zuger, und nun stellt EVZ-Sportchef Reto Kläy in Aussicht, dass eine Verlängerung der Zusammenarbeit mit dem 29-jährigen Tschechen kurz bevorsteht. Bei der Verpflichtung einer Playoff-Verstärkung benötigt er indes noch Zeit.

Diesmal ist er früh dran. Denn für gewöhnlich lässt sich Reto Kläy Zeit bei der Auswahl des ausländischen Personals. Bis nach der WM und weit darüber hinaus. Mit Blick auf seine Zeit beim EV Zug (seit 2014) lässt sich getrost sagen, dass der 41-jährige Emmentaler mit dieser Taktik gut gefahren ist.

Aber bei Jan Kovar macht er eine Ausnahme. Weil der Mittelstürmer ein Ausnahme-Spieler ist. Kovar ist derzeit nicht nur der drittbeste Punktesammler ausländischer Herkunft in der Liga (9 Tore und 24 Assists in 32 Spielen), er trägt auch viel zur defensiven Stabilität des Zuger Spiels bei. Darüber hinaus weiss Spassvogel Kovar, wie man Titel gewinnt. In seiner Heimat und zweimal in Russland hat er schon die Meisterschaft gewonnen.

Gespräche über Jahreswechsel geführt

Sein Vertrag mit dem EV Zug läuft zum Saisonende aus. Deshalb war bei Kläy Eile geboten. Schliesslich wecken Spieler dieses Formats auch bei der in- und ausländischen Konkurrenz grosses Interesse.

«Ich habe herausgespürt, dass Jan Kovar bleiben will.»

EVZ-Sportchef Reto Kläy

Über die Zeit des Jahreswechsels haben Kläy und Kovar Gespräche über eine Verlängerung der Zusammenarbeit geführt. Und sie haben dem Sportchef ein gutes Gefühl vermittelt: «Ich habe herausgespürt, dass Jan Kovar bleiben will. Es gefällt ihm bei uns, und wir sind sehr zufrieden mit ihm und seinen Leistungen.»

Kläy vor geruhsamem Sommer?

Es ist davon auszugehen, dass Kläy sich gegenüber der Öffentlichkeit nur deshalb so klar äussert, weil die Vertragsverlängerung in den nächsten Tagen und Wochen vollzogen wird. Und auch, dass Kovars neues Arbeitspapier mit dem EVZ für mindestens zwei weitere Saisons gültig sein wird.

Die bevorstehende Vertragsverlängerung mit einem EVZ-Schlüsselspieler ist ein Erfolg für den Sportchef und ein Signal dafür, dass es den Zugern mit dem Gewinn des zweiten Meistertitels nach 1998 unvermindert ernst ist.

Bis dato besitzen die beiden Schweden Erik Thorell und Carl Klingberg einen weiterlaufenden Vertrag mit dem in der nationalen Hierarchie aufstrebenden EVZ (jeweils bis 2021). Der zweifache schwedische Weltmeister Oscar Lindberg hat eine Option auf eine Vertragsverlängerung. Er kann zur grossen Figur für den EVZ im Playoff werden und geniesst in der sportlichen Führung grosse Wertschätzung (zentralplus berichtete).

Bei einer Vertragsverlängerung mit Kovar stünde Kläy wohl ein geruhsamer Sommer bevor, da der EVZ alle vier Ausländer-Jobs bereits unter Dach und Fach hätte.

In gut fünf Wochen ist Deadline

Dennoch muss sich der EVZ-Sportchef in den nächsten gut fünf Wochen intensiv mit dem Ausländer-Markt beschäftigen. Wie das?

Bis spätestens zum 15. Februar bleibt den Klubs Zeit, noch ausländisches Personal für die entscheidende Phase der Meisterschaft zu besorgen. Der EV Zug will sich im Hinblick auf die Playoffs mit dem Engagement eines zusätzlichen Söldners für alle Eventualitäten absichern. Dafür würde man die sechste von acht zur Verfügung stehenden Ausländer-Lizenzen einsetzen.

Der Ausländer-Markt wird EVZ-Sportchef Reto Kläy in den nächsten Tagen und Wochen intensiv beschäftigen. (Bild: EVZ)

Aber noch ist nicht klar, ob es ein Stürmer oder ein Verteidiger sein soll. «Das hängt davon ab, ob unsere derzeit drei verletzten Verteidiger wieder rechtzeitig fit werden», sagt Kläy und ergänzt: «Aber auch davon, ob Tobias Geisser von der Organisation der Washington Capitals noch zurückgerufen wird.»

Vor dem Wochenende mit den beiden aufeinanderfolgenden Spielen gegen den EHC Biel fallen in der EVZ-Abwehr Captain Raphael Diaz, Livio Stadler und Jesse Zgraggen aus. Bei Diaz sind es muskuläre Probleme, seine Rückkehr ins Team wird keine langwierige Sache sein.

Stadler erlitt einen Schädelbruch (zentralplus berichtete) und seine Rückkehr wird von der medizinischen Abteilung der Zuger auf Mitte Januar terminiert. Zgraggen hingegen wird sein Comeback nach einer Kehlkopfverletzung voraussichtlich erst Ende Monat geben können.

Werden alle Verteidiger fit und bleibt Geisser dem EVZ in den Playoffs erhalten, «werden wir einen Stürmer holen», sagt Kläy. Er wäre der fünfte nach Klingberg, Kovar, Lindberg und Thorell.

Kristensen muss mit Academy Liga halten

Schliesslich beschäftigt der EV Zug schon einen ausländischen Verteidiger in seiner Organisation. Emil Kristensen verstärkt die Abwehr der EVZ Academy in der Swiss League.

Ob der 27-jährige Däne in dieser Saison in den Meisterkampf der Zuger in der höchsten Spielklasse eingreifen kann, steht allerdings in den Sternen. Denn höchste Priorität geniesst der Ligaerhalt des Zuger Talentpools in der Swiss League (zentralplus berichtete). Nach aktuellem Stand sieht es danach aus, dass die EVZ Academy die Playoffs verpassen wird und gegen den Abstieg kämpfen muss. Erst wenn die Saison für das Zuger Farmteam abgeschlossen ist, könnte Kristensen im Playoff des Fanionteams eingesetzt werden.

Kläy bleibt vorerst also nichts anderes übrig, als die Entwicklungen und Geschehnisse auf den verschiedenen Ebenen in den nächsten Tagen und Wochen abzuwarten. Im Zuger Umfeld wird deshalb kaum Unruhe ausbrechen. Denn das Vertrauen in Kläy ist gross, dass er ein weiteres Mal eine echte Verstärkung auf dem Ausländer-Markt aufstöbert.

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