FCL-Spieler im Videospiel-Test

Wie stark wird das Kader eingeschätzt?

Natürlich hält David Zibung in der realen Welt einen solchen Ball. Hier im Spiel gegen den FC St. Gallen. (Bild: Martin Meienberger)

Das Herz jedes Gamers und Fussballfans schlägt zurzeit höher – seit kurzem ist das neue «FIFA16» im Handel. zentral+ hat gezockt und besonders den FC Luzern unter die Lupe genommen. Dieser hat vor allem auf der Torhüterposition ein Problem. Wir haben David Zibung damit konfrontiert.

Es ist eine schwere Zeit für alle Freundinnen fussballbegeisterter Jungs, eine krasse Vernachlässigung durch die Männerwelt ist angebrochen. Ebenso leiden momentan alle Mütter, deren Söhne sind kaum mehr von ihren Spielkonsolen wegzuholen. Den Männern hingegen gefällt’s: Das neue «FIFA 16» ist da.

Voll im Tunnel: «Ich will spielen»

Endlich kann der Gamer beim populärsten und erfolgreichsten Fussball-Videospiel seine Fantasien wieder in die Tat umsetzen. Und mit Neymar oder Ronaldo ganze Abwehrreihen schwindelig spielen. Im Gegensatz zum echten Fussballspiel beherrscht er im virtuellen Game nicht nur die Blutgrätsche. Dann ist es so weit.

Der schrille Piepton der Konsole ist eine Wohltat für die Ohren. Der Zockende fühlt sich wie ein Zehnjähriger vor dem Weihnachtsbaum, welcher endlich die Verpackung der Geschenke auseinanderreissen darf. Nun ist es so weit. «Anstoss». Mit Luzern spielt der Gamer gegen den FC Basel, natürlich mit dem einfachsten Schwierigkeitsgrad. Er will ja das erste Spiel geniessen können. Und es ist ein Genuss. Sueg gegen den Serien-Schweizermeister mit 15:0. Eine Genugtuung sondergleichen, taucht doch sogar Torhüter David Zibung in der Torschützenliste auf.

Analyse der Luzerner Mannschaft

Die Spieler haben im Game «FIFA 16» individuelle Fähigkeiten, welche die wahren Skills ins virtuelle Spiel übertragen. Gemeint sind die sechs Eigenschaften Schiessen, Passen, Dribbling, Defensive, Physis und Tempo. Diese werden aus mehreren Unterkomponenten zusammengesetzt, um den wahren Wert dieser Eigenschaft zu evaluieren. Die sechs Haupteigenschaften ergeben aggregiert die Stärke des Fussballers im FIFA.

FCL-Topscorer Dario Lezcano überzeugt vor allem mit seiner Physis. Insgesamt kommt er auf eine Gesamtstärke von 68. Die maximale Stärke beträgt 99.

FCL-Topscorer Dario Lezcano überzeugt vor allem mit seiner Physis. Insgesamt kommt er auf eine Gesamtstärke von 68. Die maximale Stärke beträgt 99.

Grosse Überraschung im Kader

Beim Fifa-Kader des FCL würde man erwarten, dass Dario Lezcano, Marco Schneuwly oder der österreichische Nationalmannschaftsspieler Jakob Jantscher die bestbewerteten Spieler sind. Aber den aktuellen Stars steht im teaminternen Ranking jedoch ein anderer vor der Sonne. Der Albaner Migjen Basha macht das Rennen mit einer Stärke von 72 Punkten. Basha wechselte diesen Sommer vom AC Torino zum FC Luzern. Bisher vermochte er in der realen Welt kaum zu überzeugen und bekam wenig Einsatzzeit. Zuletzt wurde dem 28-Jährigen gar der 18 Jahre junge Remo Arnold vorgezogen. Nur virtuell ist Basha der grosse Star.

Während der FC Luzern vorne stark besetzt ist, fehlen in der Fifa-Defensive die herausragenden Spieler. Insbesondere in der Innenverteidigung schwächelt der FCL. Die Werte der Spieler scheinen etwas veraltet zu sein. Insbesondere die Shootingsstars der aktuellen Saison, Nicolas Haas oder Remo Arnold, fallen völlig aus den Traktanden. Und der zurzeit stark aufspielende Jérôme Thiesson schafft es mit läppischen 59 Punkten nur knapp auf die Ersatzbank.

Die 15 besten Spieler des FCL. Während es im Angriff nicht schlecht aussieht, zeigen sich in der Defensive erhebliche Schwächen.

Die 15 besten Spieler des FCL. Während es im Angriff nicht schlecht aussieht, zeigen sich in der Defensive erhebliche Schwächen.

Luzern hat ein Goalieproblem

Die grösste Baustelle des FCL befindet sich aber zwischen den Pfosten. Der langjährige Torhüter David Zibung besitzt gerade einmal einen Wert von 61 Punkten. Gleich 15 Schweizer Torhüter sind besser bewertet als der FCL-Goalie. Und auch innerhalb der Liga schneidet Zibung schlecht ab, gar Vaduz-Torhüter Peter Jehle ist besser bewertet als er.

Wir konfrontieren David Zibung mit dem Urteil. «Schwierig zu kommentieren», entgegnet er vorsichtig auf die Frage, ob er seine eigene Bewertung korrekt finde. «Ich weiss nicht genau, aufgrund welcher Kriterien dieser Wert berechnet wurde.» Jedoch fügt er verständlicherweise hinzu, dass er es als unfair betrachte, dass sogar Marco Wölfli, der YB-Ersatztorhüter, besser bewertet wurde als er. Wölfli kam seit zwei Jahren nicht mehr in der Super League zum Einsatz.

Natürlich hält David Zibung in der realen Welt einen solchen Ball. Hier im Spiel gegen den FC St. Gallen.

Natürlich hält David Zibung in der realen Welt einen solchen Ball. Hier im Spiel gegen den FC St. Gallen.

(Bild: Martin Meienberger)

David Zibung zockt auch gerne

Es ist bekannt: Fussballprofis trainieren nicht den ganzen Tag. Um den Rest des Tages nicht in gähnender Langeweile verbringen zu müssen, sitzt auch der eine oder andere gerne mal vor der Konsole und zockt FIFA. Auch David Zibung spielt es mit grossem Spass, wie er gegenüber zentral+ berichtet. Seine eigene Mannschaft erscheint bei ihm ab und zu auf dem Bildschirm. Allerdings wird er von den Einschätzungen der FIFA-Macher überrascht. «Ich vermute Jakob Jantscher», antwortet er falsch auf die Frage nach dem bestbewerteten FCL-Spieler. Er stützt sich auf Kriterien wie Jantschers Aufgebote für die österreichische Nationalmannschaft und die starken Leistungen in der letzten Saison.

Zibungs Lieblingsmannschaft im Spiel ist Borussia Dortmund mit dem Schweizer Torhüter Roman Bürki. Die Bundesliga war immer der grosse Traum des FCL-Keepers. Im Jahr 2008 war Zibung bei seiner Lieblingsmannschaft Borussia Dortmund im Gespräch.

Basel hat das Supertalent

Die bestbewerteten Spieler der Schweizer Liga sind beim FC Basel zu finden. Mit einer Stärke von 77 Zählern macht Zdravko Kuzmanović das Rennen. Darauf folgen die beiden Fussballer Marek Suchý aus Tschechien und die 18-jährige Schweizer Nationalmannschaftshoffnung Breel Embolo. Er ist der beste 18-jährige Stürmer der Welt. Und nur ganz knapp schlechter als der 19-jährige Anthony Martial, der diesen Sommer für gigantische 50 Millionen Euro zu Manchester United wechselte. 

Weltweit macht der dribbelstarke Argentinier Lionel Messi das Rennen. Der Zauberfloh des FC Barcelona liegt mit 94 Punkten einen Punkt vor Cristiano Ronaldo, dem Superstar von Real Madrid. Manuel Neuer vom FC Bayern München ist mit 90 Zählern der bestbewertete Torhüter der Welt, 29 Punkte vor David Zibung.

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