Lustenberger vs. Stocker: Krienser Duell in Luzern

Wie Claudio Lustenberger seinen Ex-Kameraden stoppen will

Seit Saisonbeginn plagt ihn eine hartnäckige Schambeinentzündung: Claudio Lustenberger.

(Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Eben hat der Captain des FC Luzern, Claudio Lustenberger, seinen Vertrag bis im Sommer 2019 verlängert. Am Sonntag trifft der 31-Jährige mit Luzern auf den FC Basel. Es ist gleichzeitig das Wiedersehen mit einem Altbekannten, der aus derselben Nachwuchsabteilung stammt: Valentin Stocker. Konkurrenzkampf, das Thema der Stunde.

Claudio Lustenberger ist im FC Luzern eine Idenfikationsfigur. Seit über zwölf Jahren trägt der Flügelspieler das FCL-Trikot. Das Pendant von Lustenberger im FC Basel ist der 28-jährige ehemalige Mannschaftskollege im SC Kriens: Valentin Stocker. Nach dreieinhalb Jahren kehrt der Krienser in die Innerschweiz zurück. Auf der linken Seite wird er Claudio Lustenberger am Sonntag beschäftigen.

Nach dem 1:2-Auswärtssieg gegen Manchester City scheint der FC Basel den Weg auf die Siegerstrasse wieder gefunden zu haben. Captain Claudio Lustenberger fordert deshalb eindringlich, gegen den aktuellen Meister aus Basel an die Leistungen der letzten fünf Spiele anzuknüpfen. 

zentralplus: Am Sonntag treffen Sie auf Valentin Stocker. Zeit für ein Gespräch in den Katakomben?

Claudio Lustenberger: Wenn es sich ergibt, kann ich mir gut vorstellen, dass ich mit Valentin ein paar Worte wechseln werde.

zentralplus: Und was werden Sie zu ihm sagen?

Lustenberger: Schwer zu sagen ­– das wird sich spontan zeigen.

zentralplus: Sie sind Captain und haben mittlerweile über 300 Spiele für den FC Luzern bestritten. Valentin Stocker ist das Aushängeschild des FC Basel, seit er im Winter ans Rheinknie zurückgekehrt ist. Was bedeutet Ihnen das Wiedersehen mit Stocker auf dem Fussballplatz?

Lustenberger: Das ist für mich nichts Spezielles. Mittlerweile ist er für mich ein Gegner auf dem Platz wie jeder andere.

Ein Bild aus vergangenen Tagen: Claudio Lustenberger (l.) im Duell mit Valentin Stocker in der Saison 2013/2014.

Ein Bild aus vergangenen Tagen: Claudio Lustenberger (l.) im Duell mit Valentin Stocker in der Saison 2013/2014.

zentralplus: Wie lange haben Sie damals in Kriens mit Valentin Stocker zusammengespielt?

Lustenberger: Das war ganz kurz in der Saison 2005/2006 – es war ein knappes halbes Jahr, das wir zusammen verbracht haben. Valentin hat bereits mit 17 Jahren im Winter 2006 zum FC Basel in die U21 gewechselt. Ein halbes Jahr später wechselte auch ich den Verein. Ich wechselte zum FC Luzern in die erste Mannschaft.

«Kriens hat mir gezeigt, dass Fussball Menschen verbinden kann.»

Claudio Lustenberger, Captain im FC Luzern

zentralplus: Welche Erfahrung aus Kriens hat Sie bis heute geprägt?

Lustenberger: Der familiäre Zusammenhalt im Klub ist einmalig. Kriens hat mir gezeigt, dass Fussball Menschen verbinden kann.

zentralplus: Valentin Stocker hat von Basel nach Berlin gewechselt. Hat es Sie nie gereizt, ins Ausland zu gehen?

Lustenberger: Nein, diesen Reiz habe ich nie gefühlt.

zentralplus: Weshalb nicht?  

Lustenberger: In Luzern hat sich für mich eine Situation ergeben, die ideal war. Ich habe mich hier immer wohl gefühlt und deshalb fand ich es nicht notwendig, den Verein zu wechseln.

zentralplus: Wenn Sie auf Ihre lange Karriere zurückblicken: Gibt es eine Person aus Ihrem fussballerischen Umfeld, bei der Sie sagen würden: Diese Begegnung hat mich am meisten geprägt?

Lustenberger: Spontan würde ich sagen, dass das mein Berater, Josef Jost, ist.

«Wir stellen uns der schwierigen Situation, die wir uns in der Vorrunde eingebrockt haben.»

Claudio Lustenberger, Captain im FC Luzern

zentralplus: Themawechsel: Der Trainerwechsel von Markus Babbel zu Gerardo Seoane scheint den FC Luzern beflügelt zu haben: Aus fünf Spielen resultierten elf Punkte bei keiner Niederlage. Was hat sich verändert?

Lustenberger: Wir sind als Team seit dem Trainerwechsel näher zusammengerückt. Das heisst konkret: Wir stellen uns der schwierigen Situation, die wir uns in der Vorrunde eingebrockt haben.

zentralplus: Als Captain kennen Sie das Team in- und auswendig. Hätte man den Trainerwechsel Ihrer Meinung nach bereits im Sommer tätigen sollen?

Lustenberger: Darüber mache ich mir keine Gedanken. Gerardo Seoane ist jetzt unser Trainer. Es gibt für uns nur einen Blick und dieser richtet sich nach vorne.  

zentralplus: Hat sich unter Gerardo Seoane mit den Zuzügen von Valeriane Gvilia und Lazar Cirkovic ein neuer Konkurrenzkampf entfacht?

Lustenberger: Ja, das ist so. Zurzeit sind viele Spieler in bestechender Form, das macht es auch für den Trainer einfacher. Er hat mehr Möglichkeiten, die Taktik dem Gegner anzupassen – wir sind als Mannschaft dadurch variabler geworden.

Claudio Lustenberger ist seit über zwölf Jahren ein wichtiger Bestandteil des FC Luzern. Er hat schon einige Abstiegskämpfe miterlebt.

Claudio Lustenberger ist seit über zwölf Jahren ein wichtiger Bestandteil des FC Luzern. Er hat schon einige Abstiegskämpfe miterlebt.

(Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

zentralplus: Mit Gerardo Seoane haben Sie als Profi beim FC Luzern zusammengespielt. Heute ist er Ihr Trainer. Wie ist Ihr Verhältnis?

Lustenberger: Schon als Spieler war «Geri» eine Respektperson für mich. Damals trug er die Captainbinde und übernahm Verantwortung. Das hat sich bis heute nicht verändert.

zentralplus: Am Sonntag ist der FC Basel zu Gast in der Allmend. In dieser Saison ging der FC Luzern aus drei Spielen gegen den FCB drei Mal als Verlierer vom Platz. Der Vorteil liegt zurzeit aber auf Luzerner Seite: Die Basler scheinen in einem Formtief zu stecken. Welche Worte richten Sie als Captain an das Team, um es «heiss» zu machen?

Lustenberger: Das werde ich jetzt noch nicht verraten … (lacht).

zentralplus: Momentan liegt der FC Luzern 10 Punkte vor dem derzeitigen Absteiger Sion. Ist man bereits in Sicherheit?

Lustenberger: Wie bereits erwähnt kennen wir nur einen Blick, und dieser ist der Blick nach oben. Es bringt nichts, wenn wir auf die Tabelle schauen. Wir nehmen Spiel für Spiel und fokussieren uns auf unsere Leistung. Wir werden bis zur letzten Runde alles geben.

«Wir müssen die Saison unter den ersten Neun beenden.»

Claudio Lustenberger, Captain im FC Luzern

zentralplus: Kürzlich haben Sie Ihren Vertrag mit dem FC Luzern um ein Jahr verlängert. Was sind Ihre Ziele mit dem FC Luzern in der laufenden Saison?

Lustenberger: Wir müssen die Saison unter den ersten Neun beenden – dafür arbeiten wir jeden Tag hart.

zentralplus: Und was sind die Ziele für die kommende Saison?

Lustenberger: Darüber mache ich mir noch keine Gedanken. Dafür wird während der Sommerpause noch genügend Zeit sein.

 

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