3:4-Heimniederlage gegen Ambri

So erklärt EVZ-Knipser Martschini sein missglücktes Spiel

EVZ-Topskorer Lino Martschini wird im Heimspiel gegen Ambri an die Bande gedrückt. (Bild: Patrick Straub/freshfocus)

Dem HC Ambri-Piotta ist die Revanche für die 4:6-Niederlage vor drei Tagen geglückt. Dreimal schlugen die Tessiner zu, als mit Lino Martschini der beste Punktesammler des EV Zug auf dem Eis stand. Der Zauberzwerg ärgerte sich: «Ich habe es nicht zustande gebracht, den Unterschied auszumachen.»

Zug gegen Ambri ist, wenn die Tessiner in Führung gehen und am Ende der Meister gewinnt. So war es im ersten Duell im September(4:1), so war es am letzten Wochenende, als die Leventiner 4:0 führten und am Schluss noch 4:6 untergingen.

Am Dienstag lagen sie in der Bossard Arena 2:0 in Front, bevor die Zuger ihren Motor starteten und im Mitteldrittel zwischenzeitlich zum 2:2 ausglichen. Die nächste Geschichte nach gleichem Drehbuch lag in der Luft.

Aber dann folgte ein abermaliger Zuger Filmriss, weshalb das vermeintliche Bonmot definitiv über Bord geworfen werden musste. Der HC Ambri-Piotta setzte sich dank einem starken Goalie Benjamin Conz letztlich verdient 4:3 durch und beendete die Zuger Siegesserie nach vier Spielen.

Erst Scheibe, dann Zweikampf verloren

Doch der Reihe nach: In der vierten Minute verlor Lino Martschini als hinterster Zuger an der eigenen blauen Linie den Puck an Daniele Grassi. Ambris Captain zog alleine los auf EVZ-Goalie Leonardo Genoni und erwischte diesen zwischen den Beinschonern zum 1:0.

«Es war der Start, den wir vermeiden wollten. Ich war in meinem zweiten Einsatz nicht aufmerksam. Und das war umso ärgerlicher, weil es uns im ersten Drittel nicht gelingen wollte, Zugriff aufs Spiel zu bekommen», sagte Lino Martschini hinterher.

«Zweimal habe ich bloss den Pfosten getroffen und schoss sonst meist daneben.»

EVZ-Stürmer Lino Martschini

Aber damit nicht genug: Das Startdrittel hielt einen weiteren Dämpfer für ihn parat. In der 12. Minute baute Ambri seinen Vorsprung aus, weil sich Viertlinienstürmer Patrick Incir im Slot erfolgreich gegen Lino Martschini durchsetzte und Genoni aus kurzer Distanz überwand.

Die schlechteste Bilanz aller Zuger

Der Meister fühlte sich in der Folge offensichtlich an der Ehre gepackt und glich bis zur Spielmitte durch Niklas Hansson und Jan Kovar aus. Beide hatten sie jeweils eine Zuger Überzahlsituation für ihren Torerfolg genutzt.

Mit wenigen Ausnahmen waren die Tessiner im zweiten Drittel praktisch nur noch mit Abwehrarbeit beschäftigt, doch sie schlugen wenige Minuten vor der Pause zurück. Juuso Hietanen erwischte Zugs Goalie Leonardo Genoni in der nahen Torecke.

«Wenigstens liefert mir dieser Match genügend Material für mein eigenes Videostudium zu Hause.»

Und welche Sturmreihe kassierte den dritten Gegentreffer? Zugs Paradelinie mit Jan Kovar und dem Flügelpaar Lino Martschini und Reto Suri. Mit einer Minus-3-Bilanz stand am Ende kein Zuger schlechter da als der 1,68 Meter grosse und 66 Kilogramm schwere Stürmerfloh.

Es war ein Abend zum Vergessen für den Spektakelmacher, der sich einzig und allein über Tore und Assists definiert. Fürs raue Spiele fehlen ihm die Gardemasse. Doch seit Lino Martschini am letzten Samstag ins Ehrengewand des Zuger Topskorers stieg, glückte ihm kein Tor oder Assist mehr. «Zweimal habe ich bloss den Pfosten getroffen und schoss sonst meist daneben», haderte der gebürtige Luzerner mit seiner Leistung.

Wenn Kovar seinen Sturmpartner Martschini verblüfft

Der Goldhelm, den der 28-Jährige in seinen mittlerweile zehn Saisons für den EV Zug schon so oft spazieren fuhr, hat ihm dieses Mal kein Wettkampfglück gebracht. Das verdeutlichte die Szene in der 42. Minute. Jan Kovar spielte seinem Sturmpartner die Scheibe mustergültig vor dem Tor Ambris hindurch auf die Kelle.

Doch Lino Martschini schien damit nie und nimmer gerechnet zu haben. Er verpasste den Moment für den Abschluss um ein paar Augenblicke. Und schon war sie weg, die Chance zum Ausgleich. Martschini gestand: «Ich war überrascht, dass die Scheibe in dieser Szene zu mir kam. Ich habe mein Ding zu wenig durchgezogen und wahrscheinlich zu viel überlegt.»

Darum bedauerte er es, dass er es gegen Ambri nicht zustande gebracht habe, den Unterschied ausmachen zu können. Ehe er lakonisch bemerkte: «Wenigstens liefert mir dieser Match genügend Material für mein eigenes Videostudium zu Hause. Damit ich mich bei nächster Gelegenheit cleverer und abgeklärter anstelle.»

Zumindest ist er nun den Goldhelm los. Diesen wird am nächsten Samstag beim Auswärtsspiel in Langnau Doppeltorschütze Niklas Hansson tragen.

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