So wird die Swissporarena umgerüstet

Sieben Fragen und Antworten zum Länderspiel in Luzern

Es ist ein kleines Jubiläum: Am Montag wird das zehnte Länderspiel in der 2011 neuerbauten Swissporarena zum Abschluss der Schweizer WM-Kampagne gegen Bulgarien stattfinden. Das Stadion auf der Allmend wird möglicherweise ausverkauft sein. zentralplus sagt, was du zum Match wissen musst.

Obwohl der Spielbetrieb in der Super League ruht, ist einiges los auf der Luzerner Allmend. Das Stadion muss für die Bedürfnisse des letzten WM-Qualifikationsspiels der Schweizer Nationalmannschaft in Luzern hergerichtet werden.

Europameister Italien und die Schweiz streiten sich um den Gruppensieg. Je nach Ausgang des Duells der direkten Konkurrenten am Freitagabend in Rom bietet sich der Mannschaft des früheren FCL-Trainers Murat Yakin die Chance, das WM-Ticket für Katar 2022 in Luzern zu lösen.

Die Swissporarena ist ein gutes Pflaster für die Nati. In den neun vorangegangenen Spielen gab es acht Siege und eine Niederlage. Das letzte am 17. November 2020 endete mit einem 3:0-Forfaitsieg für die Schweizer, weil es im Lager der Ukraine einige Corona-Infektionen gab.

zentralplus hat Beni Blättler, dem Leiter Stadion und Spielbetrieb ad interim, die wichtigsten Fragen zur Organisation und Durchführung des Länderspiels gegen Bulgarien gestellt:

1.) Was sind die grössten Herausforderungen bei der Organisation eines Länderspiels für den FC Luzern?

Ein Länderspiel sei eine viel grössere Kiste als die Organisation eines FCL-Heimspiels, sagt Beni Blättler. «Und Corona macht alles noch komplizierter.» In Zeiten von Corona sind in der Swissporarena 14’500 Zuschauer an Länderspielen zugelassen (ohne Corona 15’000).

Die Luzerner rechnen damit, dass der Match gegen Bulgarien ausverkauft sein wird – erst recht, falls die Schweiz noch die Chance besitzen sollte, die WM-Kampagne auf Platz 1 abschliessen zu können. Deshalb sagt Blättler: «Weil jeder Zuschauer beim Eintritt ein Zertifikat vorweisen muss, erfolgt die Stadionöffnung am Montag schon gut zweieinhalb Stunden vor Matchbeginn.» Also genau um 18.15 Uhr.

Damit keine langen Warteschlangen an den Eingängen zum Stadion entstehen, besteht die Möglichkeit, das Zertifikat an verschiedenen Testpoints rund ums Stadion überprüfen zu lassen. Danach erhält der Zuschauer ein «Bändeli», das es ihm erlaubt, über eine «Schnellspur» zur Ticketkontrolle zu gelangen. Wer weder geimpft noch genesen ist, kann sich wie bei einem FCL-Heimspiel im Testcenter auf der Allmend testen lassen, um ein Zertifikat zu erlangen.

Im Gegensatz zur Zeit vor Corona erhält nur Zutritt zum Fanvillage, wer ein gültiges Zertifikat vorweisen kann. «Die Stadt hat die Bewilligung für das Durchführen eines Fanvillages nur unter der Auflage erteilt, dass wir dieses einzäunen», so Blättler. Aus Rücksicht auf die an diesem Wochenende auf der Allmend stattfindende Zentralschweizer Bildungsmesse wird mit dem Aufbau der Gitter bis zum frühen Sonntagabend gewartet.

Zudem werden in Stehplatzsektoren in der Swissporarena Sitzplätze installiert. Auf der Stehrampe, wo sich für gewöhnlich die FCL-Fans lautstark bemerkbar machen, entstehen 1’536 Sitzplätze. Im gegnerischen Stehplatzsektor 656 Sitzplätze. «Darüber hinaus werden die ‹Wellenbrecher› und Absperrungen bei den Fanrampen mit einem Kran ausgebaut», erläutert Blättler.

2.) Wie wird der FCL für seine Aufwände vom Schweizerischen Fussball-Verband abgegolten?

Der Verband (SFV) als Organisator mietet quasi die FCL-Verantwortlichen als Spezialisten vor Ort. «Im Meisterschaftsbetrieb greifen wir in der Organisation von Heimspielen auf einen gut geölten Betrieb zurück. Die Herausforderung ist, dass wir jetzt das Gleiche in einem grösseren Rahmen machen, aber nach den Abläufen und Prozessen des SFV», erläutert Blättler.

Der FCL rechnet mit Vorbereitungsarbeiten von 160 Mannstunden, dazu kommen gegen 200 Stewards, die aus dem FCL-Pool rekrutiert werden sowie die 40 Mannstunden, die nach dem Länderspiel dafür verwendet werden, dass im und ums Stadion wieder alles auf Super-League-Bedürfnisse zurückgebaut wird.

«Wir bekommen vom Verband eine Pauschale, in der vertraglich praktisch alle möglichen Aufwände berücksichtigt sind», sagt Blättler. Und auf entsprechende Nachfrage hält er fest: «Die Organisation von Länderspielen lohnt sich finanziell für den FCL, und es freut uns, die Nati regelmässig bei uns begrüssen zu dürfen.»

3.) Wie streng wird kontrolliert, dass der Name, der auf dem Ticket steht, mit dem Zuschauer übereinstimmt, der ins Stadion will?

Bei Wettbewerben unter Federführung des europäischen Fussballverbandes Uefa gelangen nur personalisierte Tickets in den Verkauf. Das bringt zwei Vorteile mit sich: Man kann den Zuschauer haftbar machen, falls von seinem Platz aus Radau ausgeht. Und dem Schwarzmarkt wird der Riegel vorgeschoben.

Beni Blätter stellt klar: «Wir sind verpflichtet, Kontrollen durchzuführen.» Wer sich nicht als jene Person ausweisen kann, deren Name auf dem Ticket steht, wird abgewiesen.

4.) In welcher Verfassung befindet sich der Rasen in der Swissporarena?

In der letzten Nationalmannschaftspause Anfang Oktober ist in beiden Strafräumen etwas mehr als der Fünfmeter-Raum ausgetauscht worden. «Sechs Wochen vor einem Länderspiel müssen wir dem SFV das erste Mal mit Fotos rapportieren, wie der Zustand des Platzes ist. Dabei müssen wir auch die Belastungen angeben.»

Beni Blättler ist der Überzeugung, dass der Rasen in der Swissporarena «in einem sehr guten Zustand» sein wird. Den Platzverhältnissen zuträglich ist das einigermassen trockene Wetter in dieser Woche.

5.) Wer rüstet die Werbeflächen im Innenbereich des Stadions auf die Nati-Sponsoren um?

Mit dieser Aufgabe hat der SFV eine externe Branding-Firma beauftragt. «Diese hat vor zwei Monaten alles ausgemessen und fotografiert. Am Freitag wird das Material angeliefert und an den entsprechenden Orten im Stadion positioniert», so Blättler.

Aufgabe des FCL ist es, die Fixbanden mit den eigenen Klubsponsoren zu drehen. Die Rückseite, die dann zum Vorschein kommt, ist weiss.

6.) Wie tangiert das Länderspiel der Schweiz gegen Bulgarien den Trainingsbetrieb des abstiegsbedrohten FCL?

Nur minim. «Unsere Spieler müssen bis Samstagmittag ihre Garderobe räumen und in die Kabine des Luzerner SC im Sektor C zügeln», sagt Beni Blättler.

Am Dienstagmorgen können die FCL-Spieler wieder in ihre gewohnte Umgebung zurückkehren, um die unmittelbare Vorbereitung auf das nächste Meisterschaftsspiel am darauffolgenden Sonntag in Lugano aufzunehmen.

7.) Ist das Sicherheitsdispositiv bei einem Länderspiel aufwändiger als an einem Heimspiel des FCL?

Im Gegenteil. «Bei einem Länderspiel geht es in den meisten Fällen entspannter zu, weil es ein anderes Publikum anzieht», sagt Beni Blättler und ergänzt: Die grösste Herausforderung in diesem Zusammenhang sei die grosse Anzahl erwarteter Zuschauer.

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