Müllers Abgang beim EVZ ist ein Segen für Ambris Zwerger
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Marco Müller verabschiedet sich Ende Saison aus Zug – und das schmerzt den Meister. Weil die besten Schweizer Spieler zu diesem vorgerückten Zeitpunkt nicht mehr auf dem Transfermarkt erhältlich sind. Das rückt nun Ambris Künstler Dominic Zwerger (25) ins Scheinwerferlicht. Sein Vertrag läuft Ende Saison aus – und EVZ-Sportchef Reto Kläy bestätigt den Kontakt mit seinem Agenten.
Nein, damit habe er nicht gerechnet, gibt Reto Kläy (43) freimütig zu. Die Rede ist vom bevorstehenden Abgang von Stürmer Marco Müller (27) nach nur einer Saison mit dem EVZ (zentralplus berichtete). Vielmehr glaubte der Sportchef an eine weiterführende Zusammenarbeit mit dem Solothurner.
Aber daraus wird nichts. Marco Müller zieht es nach Lugano. «Der Treiber für seine Entscheidung hat nichts mit dem Sport zu tun. Sondern damit, dass ihm das Tessin am Herzen liegt», sagt Reto Kläy. Insbesondere eine Tessinerin, die er in seinen vier Jahren bei Ambri kennen- und lieben gelernt hat, gilt es präzisierend anzufügen.
Müller war der letzte Transfer, den die Zuger vor der Saison der Titelverteidigung gemacht haben. Er ist im Juli 2021 als 12. Stürmer aus einem weiterlaufenden Vertrag mit Ambri freigekauft worden (zentralplus berichtete). Mit einem Dutzend erfahrenen Stürmern und drei Nachwuchstalenten pflegt Reto Kläy den EVZ in eine Saison starten zu lassen. Mit Müllers Abgang ist nun eine Lücke aufgerissen.
Zwerger passt beim EV Zug wie die Faust aufs Auge
Aber zum Glück für den EV Zug hat Dominic Zwerger seinen auslaufenden Vertrag bei Ambri noch nicht verlängert. Als Nachfolger für Marco Müller passt er bei den Zugern wie die Faust aufs Auge. Der linke Flügel spielt genau jene Position, die Müller für gewöhnlich neben dem genialen Center Jan Kovar und Lino Martschini beim EVZ einnimmt.
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Müller brachte es in der laufenden Qualifikation bislang auf genau gleich viele Tore und Assists wie Zwerger – nämlich deren 16. Der Österreicher Dominic Zwerger, der wegen einer Schweizer Lizenz das Ausländerkontingent nicht belastet, brauchte dafür zwar drei Spiele mehr. Allerdings stürmt er in einer offensiv impotenten Mannschaft. Nur Aufsteiger Ajoie steht noch schlechter da als Ambri.
zentralplus folgert daraus: Zwerger hat die (noch) feineren Hände als Müller. Liegt die Lösung für Zugs nächstes Stürmerproblem also wieder in Ambri? Auf mehrmaliges Nachhaken gibt EVZ-Sportchef Reto Kläy zu, dass er mit Zwergers Agent «scheu geredet» habe.
EVZ-Sportchef Reto Kläy windet sich
Aus seiner Sicht soll das aber nichts heissen bezüglich eines Engagements von Dominic Zwerger. Vielmehr windet sich Reto Kläy: «Wir werden jetzt nicht in Hektik verfallen. Es gibt noch andere Möglichkeiten. Und das vor dem Hintergrund, dass aktuell weder die Grösse der Liga in der nächsten Saison noch die berufliche Zukunft von Grégory Hofmann bekannt ist.»
«Auch wenn noch nicht alles definiert ist: Wir werden in der kommenden Saison ein starkes Kader haben.»
EVZ-Sportchef Reto Kläy
Das bedeutet: Gibt es zum Ende der laufenden Saison einen Aufsteiger aus der Swiss League, werden 2022/23 sechs Ausländer pro Team in der National League spielberechtigt sein. Und Zugs Meisterschütze Grégory Hofmann, in dieser Saison bei der NHL-Organisation von Columbus engagiert, besitzt einen bis 2023 gültigen Vertrag mit den Zugern.
Sicher ist: Bei Dominic Zwerger muss ab nächster Saison die Kasse klingeln – ob nun beim Titelanwärter Zug, bei seinem bisherigen Arbeitgeber Ambri oder sonstwo. Wenn ihm sein Agent in der aktuellen Situation nicht eine kräftige Lohnerhöhung rausschlägt, ist er seiner Aufgabe nicht gewachsen.
Der EVZ und die in einem Vertrag unglücklichen Spieler
Aber was heissen die von Kläy angesprochenen «anderen Möglichkeiten» für Zug? Dabei geht es um Schweizer Stürmer, die in ihrer aktuellen und in der über diese Saison hinaus laufenden Vertragssituation nicht glücklich geworden sind. Diesbezügliche Namen will der EVZ-Sportchef selbstverständlich keine nennen.
Aber im Brustton der Überzeugung hält Reto Kläy fest: «Auch wenn noch nicht alles definiert ist: Wir werden in der kommenden Saison ein starkes Kader haben.»
In den nächsten Jahren muss es weiterhin der Anspruch der Zuger sein, bei der Vergabe des Meistertitels mitreden zu können. Daran wird er gemessen.
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